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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FRIEDENS -^&ßTE G><br />

Husche Moral, sondern moralische Politik,<br />

nicht politische Expansion, sondern Regulierung<br />

der Auswanderung, nicht Isolierung,<br />

sondern Föderation, nicht Wettrüsten,<br />

sondern Uebereinkunft, nicht Krieg, sondern<br />

Vernunft und Kultur, nicht Rassenfanatismus,<br />

sondern Zusammengehörigkeitsbewußtsein,<br />

nicht Belastung, sondern Entlastung.<br />

Das sind die Kapitelüberschriften des ersten<br />

Teils. Sie bilden ein Programm und zeigen<br />

auch, auf welchen .Wegen Umfrid die pazifistischen<br />

Probleme zu lösen sucht. Da<br />

ist nichts zu finden von der Forderung<br />

eines „Friedens um jeden Preis", nichts von<br />

sittlicher [Entrüstung. Das ist durchweg1<br />

Wirklichkeits-Idealismus. Im zweiten und<br />

dritten Teil des Buches werden wirtschaftliche<br />

Probleme und gewisse Modefragen der<br />

Politik beleuchtet.<br />

Man muß Umfrids Buch lesen. Und<br />

zwar empfiehlt es sich, es bald zu tun, ehe<br />

es zur Mode geworden ist und die Masse es<br />

im Munde führen wird. Das kann gar bald<br />

sein, denn die europäische Politik treibt<br />

Zuständen zu, wo man nach Vernunftmitteln<br />

verzweifelt Umschau halten wird, und man<br />

Umfrids Buch entdecken und mit Elan vertreiben<br />

wird. Es leben Ideen darin, die niemals<br />

sterben können, weil sie von der Vernunft<br />

gezeugt sind. Möge Umfrids Europa-<br />

Deutschtum die Gefahren des Altdeutschtums<br />

überwinden helfen. Die Kraft dazu<br />

hat es. A. H. F.<br />

Lamprecht, Geh.-Rat Prof. Karl,<br />

Die Nation und die Friedensbewegung. 8°.<br />

Berlin 1914. 12 S. Verlag der ,,Friedens-<br />

Warte". „Internationale Organisation".<br />

Heft 7. 30 Pfg.<br />

Ein vor einiger Zeit in der „Friedens-Warte"<br />

veröffentlichter Artikel des weltbekannten<br />

Historikers gelangt hier in BrosehürenfOrm zur<br />

Ausgabe. Lamprecht, der als geistiger Führer<br />

der deutschen Nation in den am nationalsten<br />

gesinnten Kreisen anerkannt ist, nimmt hier<br />

Stellung zu dem in Deutschland noch immer<br />

so heiß umstrittene Problem: die Vereinbarkeit<br />

nationaler Gesinnung mit der Anhängerschaft<br />

an die Friedensbewegung. Viele glauben,<br />

daß hier etwas Unvereinbares sich zeige. So<br />

oft wir Anhänger der Friedensbewegung diese<br />

Anschauung auch bestritten, den vaterländischen<br />

Grundzug unserer Bestrebungen dargelegt haben,<br />

gelang es uns doch nicht, in erwünschter<br />

Breite auf die national gerichteten Parteien<br />

einzuwirken, aus dem einfachen Grunde, weil<br />

es noch immer bei den meisten Menschen Grundsatz<br />

ist, den andern Teil nicht erst anzuhören.<br />

Nun kommt aber ein Mann, den jene Kreise<br />

anhören mußten, und der sagt ihnen, daß es<br />

von vornherein naheliegt, „in dem Pazifismus<br />

eine Erscheinung höchster politischer<br />

Kulturblüte der europäischen<br />

Welt zu s eh e n." Er erläutert<br />

436<br />

ihnen auch den „neuen Patriotismus". Er definiert<br />

ihn folgendermaßen:<br />

„Der alte Patriotismus hatte ein Moment<br />

des Exklusiven : hat doch ursprünglich jede<br />

Nation, die etwas auf sich gab, nur die ihr<br />

Angehörigen als volle Menschen, die anderen<br />

günstigenfalls noch als Barbaren betrachtet.<br />

Und noch unsere Nationallieder leben und weben<br />

zum großen Teile in dem Momente der Ausschließlichkeit,<br />

des partikularen Stolzes. Aber<br />

eben dieses Moment ließ sich nun nicht mehr<br />

im alten Sinne halten. Ständige und weithin<br />

sich verbreitende Erfahrung entdeckte, daß<br />

die anderen sozusagen auch etwas seien; der<br />

internationale Schätzungswinkel verschob sich<br />

zu eigenen Ungunsten, und übrig blieb nur<br />

die Vorstellung, daß, bei allen Vorzügen der<br />

andern in dieser oder jener Richtung, doch<br />

auch dem eigenen Volke in einigen Richtungen<br />

ein Vorzug gebühre. Auf diese Weise<br />

bildete sich die neue Basis des modernen<br />

Patriotismus: die Vorstellung<br />

von der spezifischen Veranlagung der Nationen,<br />

von ihrer arbeitsteiligen Bestimmung im Kreiseder<br />

aufsteigenden Menschheit. Nun liegt es<br />

aber auf der Hand, daß diese Vorstellung wiederum,<br />

eben indem sie das eigene Wesen als<br />

durch fremdes ergänzungsfähig erkannte,<br />

als Grundlage einer solchen praktisch<br />

durchgeführten Ergänzungsfähigkeit Ruhe,<br />

Friede, Einheit letzter Interessen fordern mußte.<br />

Und so trafen neuer Kosmopolitismus<br />

und neuer Patriotismus in dem.<br />

Gedanken der internationalen<br />

Friedensbewegung zusammen."<br />

Die Broschüre schließt mit den nachfolgenden<br />

Worten:<br />

„U nd sogiltes auch für Deutschland,andenVersuehen<br />

zur Wahrung<br />

und Mehrung internationalen Friedens<br />

teilzunehmen. Die Nation hat darauf<br />

ein Recht, denn ihre großen Denker, vom<br />

Schöpfer des kategorischen Imperativs an, haben<br />

sich dem Friedensgedanken vielfach geneigt gezeigt.<br />

Es wird ihr Vorteil sein, denn<br />

es muß für jedes große Volk gewünscht werden,<br />

daß es seinen vollen Anteil nehme an den<br />

unvermeintlichen Fortschritten im Bereiche des<br />

allgemein Menschlichen. Es ist ihr notwendig<br />

auch im Interesse der Völker : denn<br />

das Ganze eines neuen Friedensideals der<br />

Menschheit verspricht nur dann einmal, in den<br />

Grenzen der Unvollkommenheit, die allem<br />

Sterblichen gezogen sind, zur Wirklichkeit zn<br />

werden, wenn in ihm die Ingredienzien der<br />

Auffassung aller großen Nationen in<br />

gerechter Weise gemischt und vertreten sind."<br />

Die organisierte Friedensbewegung wird die<br />

Broschüre als willkommenes Propaganda-Werkzeug<br />

begrüßen. Eine große Auflage ist angefertigt<br />

worden. Man verbreite sie!<br />

Emerson, Ralph Waldo,<br />

Ueber den Krieg. Deutsch von Sophie v. Harbou<br />

8°. Berlin 1914. Verlag der „Friedens-Warte".<br />

27 S. „Internationale Organisation" Heft<br />

30 Pfg.<br />

Der vorliegende Essay des in Deutschland<br />

immer mehr zur Ansehung gelangenden Amerikaners<br />

Emerson erscheint zum erstenmal in<br />

deutscher Uebersetzung. Die Arbeit ist nicht<br />

neuesten Datums. Sie entstand, als ein im

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