1913 - Det danske Fredsakademi
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DIE FRIEDEN5-VVAQTE<br />
sie veranlaßt, ihre Wohltaten zu verbergen,<br />
und jene, die ihr am meisten zu Dank verpflichtet<br />
waren, wußten oft nicht, aus welcher<br />
Quelle ihnen Hilfe kam. Ihre linke Hand<br />
durfte nie wissen, was ihre rechte gab, und<br />
die Schatten des Schweigens erschienen ihr<br />
nie dicht genug, um ihre Hochherzigkeit zu<br />
verhüllen. Ohne Zweifel waren die Leser<br />
des „Herald of Peace" schon daran gewöhnt,<br />
jährlich einen hohen Betrag von ihr gezeichnet<br />
zu finden, und viele europäische<br />
Vereine, deren Werke sie durch Unterstützung<br />
förderte, fühlten sich verpflichtet,<br />
ihren Namen zu veröffentlichen; aber wie<br />
vielen anderen mag sie Stillschweigen zur<br />
Pflicht gemacht haben, weil sie daran festhielt,<br />
sich menschlichem Dank zu entziehen<br />
für das, was sie in Gottes Namen<br />
gab.<br />
Es hieße einer solchen Bescheidenheit<br />
Unrecht tun, wollte man hier selbst auS<br />
Anlaß ihres achtzigsten Geburtstages1 ihre<br />
Biographie oder ihr Lob veröffentlichen. Wir<br />
erlauben uns eine solche Indiskretion nicht.<br />
Aber wir hoffen, sie nicht zu kränken, wenn<br />
wir unsere Ehrfurcht und die herzlichsten<br />
Glückwünsche von „La Paix par le Droit"<br />
ausdrücken, der sie seit ihrer Gründung die<br />
aufopferungsvollste Freundin war, ja ich<br />
möchte sogar der Schutzengel sagen. Zur<br />
Zeit, als wir diese Verbindung gründeten,<br />
glaubten sehr wenige an ihre Zukunft. Wir<br />
waren bloß Schüler, und die Jugend wiegt leicht.<br />
Miß P. H. Peckover hat nie an unserem<br />
Glauben, nie an unserem Erfolg gezweifelt;<br />
und nur dank ihrer treuen Freundschaft, ihrer<br />
klugen Ratschläge, ihrer Weitsichtigkeit<br />
konnten wir unsere ersten fruchtbaren Ergebnisse<br />
verzeichnen. Sie war es, die seit<br />
1887 die meisten von uns in jenen Umgebungen<br />
akkreditierte, wo wir unsere Aufgabe<br />
zu erfüllen hofften, und unser höchster Ehrgeiz<br />
ging dahin, ihr Vertrauen zu rechtfertigen.<br />
Der Dankbarkeit, die wir ihr hier<br />
zollen, könnten sich viele Gesellschaften<br />
aus Italien, Deutschland, aus den skandinavischen<br />
Ländern anschließen. Wieviel<br />
Herzen lernten sie lieben, von Kopenhagen<br />
bis Frankfurt a. M., von Mailand bis Palermo!<br />
Wieviel Freunde konnten in der<br />
stillen Stadt Wisbech, wo ihr Bruder, Lord<br />
Peckover, ihre drei Schwestern und sie selbst<br />
sich eines Rufes großer , Hochherzigkeit,/<br />
christlicher Liebe und Klugheit erfreuen, ihre<br />
Gastfreundschaft genießen, in ihrer Schule<br />
lernen, sich an ihrem Beispiel erbauen, sich<br />
an ihrem strahlenden Glauben erwärmen und<br />
durch ihr ebenso einfaches als einflußreiches<br />
Sprechen, in religiösen oder sozialen<br />
Vereinen das dreifache Geheimnis eines<br />
nützlichen, eines glücklichen und eines<br />
ewigen Lebens erfahren ?<br />
388<br />
:3<br />
Brief aus denVereinigtenStaaten.<br />
Von Henry S. Haskeil, New York.<br />
Die Republik Mexiko und die Vereinigten<br />
Staaten. — Die Annahme<br />
des Bryanschen F ri e d en s planes.<br />
— Der Vertrag zwischen den Vereinigten<br />
Staaten und Nicaragua.<br />
— Die japanisch-kalifornische<br />
Streitfrage. — Die Montrealrede<br />
Viscount Haidane s. — Der achte<br />
internationale Studenten-Kongreß.<br />
N e w Y o r k, den 22. September <strong>1913</strong>.<br />
Seit meinem Schreiben vom 24. Juli<br />
sind in den Beziehungen zwischen den<br />
Vereinigten Staaten und Mexiko<br />
keine wesentlichen Aenderungen eingetreten,<br />
aber die Situation ist im großen ganzen ermutigend.<br />
Der Gesandte in Mexiko, Henry<br />
Lane Wilson, erstattete in der letzten<br />
Juliwoche einen Bericht beim Präsidenten,,<br />
der deutlich erkennen ließ, daß seine Ansichten<br />
mit jenen der Regierung der Vereinigten<br />
Staaten nicht übereinstimmten.<br />
Seine Demission, die er einige Zeit vorher<br />
gab, wurde deshalb angenommen. Da ein<br />
neuer Gesandter ohne Anerkennung der<br />
gegenwärtigen provisorischen Regierung von<br />
Mexiko nicht ernannt werden kann, bestimmte<br />
Präsident Wilson den früheren<br />
Gouverneur des Staates Minnesota, John<br />
Lind, zum Rat der amerikanischen Gesandtschaft<br />
in Mexiko. Lind kam am<br />
12. August mit dem Auftrag nach Mexiko,<br />
die provisorische Regierung zur Annahme folgender<br />
vom Präsidenten Wilson gemachten<br />
Vorschläge in freundlicher Weise<br />
zu veranlassen<br />
Erstens : Schaffung eines Uebereinkommens,<br />
das zum Einstellen der Feindseligkeiten<br />
in Mexiko und zu einem endgültigen<br />
Waffenstillstand führen sollte.<br />
Zweitens: Vorkehrungen für eine freie<br />
und sehr bald vorzunehmende Präsidenten-<br />
wahl.<br />
Kandidatur Huertas für<br />
die<br />
Drittens : keine<br />
Präsidentschaft.<br />
Viertens : Alle Parteien müßten sich bereit<br />
erklären, das<br />
Lind wurde in<br />
Ergebnis anzuerkennen.<br />
Mexiko gut empfangen<br />
und hatte schon mehrere private Besprechungen<br />
mit dem mexikanischen Minister<br />
des Auswärtigen. Er übergab auch der<br />
provisorischen Regierung Mexikos die vom»<br />
Präsidenten Wilson für sie bestimmte<br />
Botschaft, die durch eine nach Washington<br />
gerichtete erwidert<br />
Präsident Huerta die<br />
wurde, durch welche<br />
Vorschläge Wilsons!<br />
zwar verwarf, aber in einer Weise, die<br />
weitere Verhandlungen ermöglichte. Am<br />
27. August berichtete Präsident Wilson<br />
dem Kongreß über die mexikanische Krise,<br />
indem er die bis dahin geführten Verhand-