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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FBIEDENS -WASTE = \3<br />

Brief aus den Miederlanden.<br />

Von Dr. de J o n g van Beek en Donk,<br />

Ministerialrat des niederländischen Justizministeriums,<br />

Haag.<br />

(Der nächste Friedenskongreß. — Die Küstenverteidigungsvorlage.<br />

— Die Friedensfeier vom<br />

22. Mai.) '<br />

Ein Brief aus den Niederlanden muß<br />

sich in dieser Zeit notwendigerweise auf den<br />

nächsten Weltfriedenskongreß beziehen, der<br />

vom 18. bis1 zum 23. August im Haag stattfinden<br />

wird und der im Jahre <strong>1913</strong>, in dem<br />

so viele internationale Kongresse in Holland<br />

tagen werden, ohne Zweifel im Interesse des<br />

niederländischen Volkes eine erste Stelle<br />

einnehmen wird.<br />

Wir holländischen Pazifisten fühlen nicht<br />

nur immer mehr, an welchem bevorzugten<br />

Platz wir in der Friedensbewegung stehen,<br />

sondern zugleich, welche schwere Pflichten<br />

auf uns ruhen. Bei uns gibt es keine militärische<br />

Partei, die den Krieg nicht als ein<br />

Uebel empfinden würde. Die Einwohner<br />

unseres kleinen Staates wissen ja zu gut, daß<br />

die beste Gewähr für die Erhaltung unserer<br />

Unabhängigkeit in der Verbesserung der<br />

internationalen Rechtsorganisation und in der<br />

allmählichen Entwicklung des internationalen<br />

Gerechtigkeitsgedankens liegt. Wir sind daher<br />

nicht, wie unsere Freunde in anderen<br />

Ländern, der Gefahr ausgesetzt, als antipatriotisch<br />

gescholten zu werden, wenn wir<br />

unsere Landsleute anregen,, sich der Bewegung<br />

für internationales Recht und für<br />

internationale Gerechtigkeit anzuschließen.<br />

Aber außerdem hat der holländische<br />

Pazifist auch unter denen der anderen kleinen<br />

Staaten eine besondere Stellung inne. Wir<br />

genießen den großen Vorzug, in unserer Mitte<br />

die Friedenskonferenzen und schon zwölf<br />

Sitzungen des Haager Schiedshofes gehabt<br />

zu haben. Wir haben den Vorzug, daß sich<br />

hier im Haag der Friedenspalast erhebt, der<br />

der Sitz der künftigen Friedenskonferenzen<br />

und der künftigen Zusammenkünfte des internationalen<br />

Schiedshofes sein wird. Also<br />

haben wir, wie die holländische Rednerin<br />

in der vor einigen Tagen unter Vorsitz der<br />

Mrs. May Wright Sewall mit großem<br />

Erfolg stattgehabten öffentlichen Versammlung<br />

des Internationalen Frauenbundes bemerkte,<br />

in unserem Lande als Tatsachen gesehen,<br />

was das Resultat der riesenhaften<br />

Friedenspropaganda in allen Ländern zusammen<br />

gewesen ist. Die niederländische<br />

Bevölkerung ist jedesmal Zeuge des Heranwachsens<br />

der internationalen Rechtsorganisation;<br />

sie hat die Gelegenheit, selbst zu<br />

sehen und ganz nahe zu beobachten, daß die<br />

Pazifisten nicht nur hohe Ideale anstreben,<br />

sondern auch schon viel erreicht haben. Ist<br />

es nun ein Wunder, daß die Friedenspropaganda<br />

bei uns' so fruchtbaren Boden findet ?<br />

220<br />

Weil die Propaganda in unserem Lande<br />

so erleichtert wird, ist es für uns eine um)<br />

so größere Pflicht, alle unsere Kräfte anzuspannen,<br />

wenn wir in einer bestimmten<br />

Weise in der internationalen Friedensorganisation<br />

tätig sein können, wie jetzt bei der<br />

Vorbereitung des XX. Weltfriedenskongresses.<br />

Selbstverständlich war es unsere erste<br />

Pflicht, dafür zu sorgen, daß der Kongreß<br />

von offizieller Seite die Sympathiebeweise<br />

empfange, die er mit Recht beanspruchen<br />

kann. In dieser Hinsicht haben wir zweifellos<br />

Erfolg gehabt. Der Prinz-Gemahl hat<br />

das1 Protektorat des Kongresses — ein Sympathiebeweis<br />

des königlichen Hauses — angenommen.<br />

Der Ministerpräsident Heemskerk<br />

ist Vorsitzender des Ehren-Komitees,<br />

dem unter anderen noch angehören: die<br />

Vorsitzenden der ersten und der zweiten<br />

Kammer der Volksvertretung, der Vizepräsident<br />

des Staatsrates, die Mitglieder des<br />

internationalen Schiedshofes, die Ehren-Vorsitzenden<br />

der ersten und der zweiten Friedenskonferenz,<br />

de Beaufort und van<br />

Tets, die Delegierten der Friedenskonferenzen<br />

Asser und van Karnebeck,<br />

die ,,Kommissarien der Koningin" der Provinzen<br />

von Nord- und Süd-Holland, die<br />

Bürgermeister vom Haag, von Amsterdam',<br />

Rotterdam und Delft, dem Geburtsort von<br />

Grotius, die höchste protestantische, katholische<br />

und israelitische Geistlichkeit, der<br />

Vorsitzende der niederländischen Handelsbank<br />

u. a. iri. Obwohl die vielen nachteiligen.<br />

Gerüchte über den Genfer Weltfriedenskongreß,<br />

die in viel größerem Maße, als es<br />

gerechtfertigt erschien, verbreitet worden<br />

sind, zur Folge hatten, daß 'dem Kongreß eine<br />

finanzielle Unterstützung seitens der Regierung<br />

verweigert wurde, und wir uns infolgedessen<br />

fragen mußten, ob die Würde der<br />

Friedensbewegung es unter diesen Umständen<br />

überhaupt noch gestatte, den Kongreß in<br />

Holland abzuhalten, haben alle einflußreichen<br />

Persönlichkeiten durch ihren bereitwilligen<br />

Beitritt zum Ehren-Komitee geholfen,<br />

diese Zweifel zu überwinden. Der vereinzelten<br />

Anschauung des Ministers des Auswärtigen<br />

Amtes über die Bedeutung des<br />

Kongresses durfte, allen diesen offiziellen<br />

Anerkennungen gegenüber, kein zu großes<br />

Gewicht beigelegt werden.<br />

Es sei hier noch besonders erwähnt, daß<br />

die drei größten Gemeinden unseres Landes,<br />

Amsterdam, Rotterdam und Haag, wie auch<br />

Delft den Kongreß offiziell zu empfangen<br />

hoffen, und daß die Regierung so wohlwollend<br />

gewesen ist, den „Ridderzaal", in der<br />

die zweite Konferenz ihre Versammlung abhielt,<br />

für die Eröffnungssitzung zur Verfügung<br />

zu stellen. Als gemeinschaftliche<br />

Ausflüge, die zur Förderung der gegenseitigen<br />

Bekanntschaft auf jeder internationalen Zusammenkunft<br />

notwendig sind, werden ge-

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