1913 - Det danske Fredsakademi
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DIE FRIEDENS -^/APTE 3<br />
2652 Seiten nicht etwa die vollständige Beschreibung<br />
jener Organisationen, sondern nur die Ergänzungen<br />
über die bereits in dem vorhergehenden,<br />
1550 Seiten umfassenden Band enthaltenen<br />
Daten, nebst jenen, allerdings sehr<br />
zahlreichen Organisationen, die in dem vorliegenden<br />
Band neu aufgenommen wurden. Es<br />
ist ein Beweis des ungeheuren Wachstums der<br />
internationalen Betätigung, die das kolossale<br />
Buch augenfällig dartut.<br />
Vom Jahre 1909, dem Jahre der vorletzten<br />
Ausgabe des Annuaire, hat sich die Gesamtzahl<br />
der internationalen Organisationen bis<br />
Februar 1912 (dem Datum des letzten Redaktionsanschlusses)<br />
von 300 auf 510 vermehrt. Die<br />
Zahl der internationalen Kongresse ist in dem<br />
vorliegenden Buch von 1840—1912 auf 2615 festgestellt<br />
worden, wobei erinnert werden muß,<br />
daß eine endgültige Feststellung für die Vergangenheit<br />
überaus schwierig ist und die Erweiterung<br />
der Zahl durch neue Entdeckungen<br />
als sicher angenommen werden kann. Wie sehr<br />
aber die Gemeinschaftsarbeit der Menschheit<br />
auf internationalen Kongressen in steter Zunahme<br />
begriffen ist, ergibt sich aus einer dem<br />
Bande beigegebenen statistischen Tabelle. Danach<br />
haben an internationalen Kongressen<br />
stattgefunden<br />
Von 1840—1849 9<br />
„ 1850—1859 20<br />
„ 1860—1869 77<br />
„ 1870—1879 169<br />
„ 1880—1889 309<br />
,, 1890—1899 510<br />
„ 1900—1909 1070<br />
In den Jahren 1910: 181, 1911: 131, 1912: 109.<br />
Nach dieser Tabelle hat sich die internationale<br />
Gemeinschaftsarbeit im ersten Jahrzehnt<br />
unseres Jahrhunderts gegenüber dem vorhergehenden<br />
mehr als verdoppelt, dem<br />
vorvorigen gegenüber mehr als verdreifacht.<br />
Wenn man die Zunahme des zweiten<br />
Jahrzehnts unseres Jahrhunderts nach dem<br />
Durchschnitt der drei ersten Jahre (d. i. 140<br />
per Jahr) berechnet, ergibt sich für diesen<br />
Zeitraum mindestens eine Verdreifachung gegenüber<br />
dem Jahrzehnt 1890—1899 und eine Verfünffachung<br />
der Zahl der Kongresse gegenüber<br />
dem Abschnitt 1880—1889. Fürwahr, diese<br />
Zahlen bilden einen erlösenden Beweis. Sie<br />
zeigen, wie die Organisation über die Anarchie<br />
siegt, wie trotz der kriegerischen Wirren des<br />
Tages das Friedensprinzip, das in gemeinsamer<br />
Arbeit der Menschheit im Dienste der Kultur<br />
liegt, sich zusehends fortentwickelt. Darum sind<br />
wir berechtigt, den Koloß von Brüssel als eines<br />
der heiligen Bücher der Menschheit zu bezeichnen.<br />
Vor mir liegt die erste Ausgabe dieses<br />
Annuaire aus dem Jahre 1905. Ein kleines,<br />
bequem in die Brusttasche zu steckendes Bändchen<br />
von 156 Seiten. Vielleicht ist es nicht<br />
uninteressant, daran zu erinnern, was der Herausgeber<br />
dieses ersten Bandes vor acht Jahren<br />
in der Einleitung gesagt hat. „Diese Arbeit",<br />
so heißt es dort, „ist nur ein Versuch. Man<br />
kann darin nur die Skizze eines Gemäldes<br />
sehen, das erst auszuführen ist. Es ist unmöglich,<br />
zu Anfang mehr zu tun. Der Herausgeber<br />
war als Quelle nur auf einige Zeitungen<br />
und auf die Gefälligkeit einzelner Personen angewiesen,<br />
die bereit waren, auf seine Anfragen<br />
30<br />
zu antworten. Unter diesen Umständen konnte<br />
das Werk, dasi er jetzt der Öffentlichkeit vorlegt,<br />
nur unvollständig sein, es soll nur als<br />
der Plan zu einem künftigen Gebäude<br />
betrachtet werden. Doch gestattet<br />
dieser Plan gewissermaßen anzudeuten,<br />
was der vollendete Bau sein wird. Mit der<br />
Zeit wird dieses Annuaire ein sicherer und vollständiger<br />
Eührer des internationalen Lebens<br />
werden."<br />
Das 1905 Angekündigte ist jetzt zur Tat<br />
geworden. Das Annuaire ist von 156 Klein-<br />
Oktav-Seiten zu 2652 Seiten Lexikon-Format angewachsen.<br />
Zu seiner Herstellung sind in<br />
einem Jahre mehr als 3000 Briefe versandt<br />
worden und mehr als 4000 Nachschlagungen<br />
notwendig gewesen. Das Gebäude<br />
steht da, das der Plan vor acht Jahren anzeigte.<br />
Diese ungeheure Leistung ist den beiden<br />
ausgezeichneten Männern zu danken, die seife<br />
1908 das Werk aus den kleinen Verhältnissen,<br />
Leben gerufen wurde, über-<br />
1 unter denen es ins<br />
nahmen, um es auszugestalten, dem belgischen<br />
Senator Henri Lafontaine und<br />
Paul Otlet, dem Pfadfinder der neuen<br />
Wissenschaft des Internationalismus. Es ist<br />
aber auch der Carnegiestiftung zu danken, die<br />
diese beiden Männer bei ihrer Arbeit unterstützt<br />
hat.<br />
Jetzt handelt es sich nur darum, dieses<br />
Monumentalwerk bekanntzumachen. Die Menschheit<br />
muß aus ihm erfahren, was sie<br />
in ihrer Mehrheit noch nicht weiß; die führenden<br />
Männer vor allen Dingen, die Minister»<br />
Diplomaten, Parlamentarier müssen es erfahren,<br />
daß die Welt sich organisiert. Und deshalb<br />
wünschen wir, daß die Verbreitung dieses<br />
Buches in einer so nachhaltigen Weise durchgeführt<br />
werden möge, wie 'seine Herstellung<br />
sachgemäß zustandegebracht worden ist. Vor<br />
allen Dingen wünschen wir, daß man i n<br />
Deutschland dieses Buch in umfassender<br />
Weise kennen lerne. Dieses Buch, das uns die<br />
internationalisierte Welt zeigt, kann umwälzend<br />
wirken, es muß, wenn es erst verbreitet<br />
ist, das Denken und Handeln der Zeitgenossen<br />
beeinflussen. Ein Ziel, das mit aller<br />
Kraft zu erstreben ist. F.<br />
Eine neue japanische Friedenszeitschrift.<br />
Vor uns liegt in gefälligem Oktav-Format<br />
die im Dezember 1912 ausgegebene erste Nummer<br />
der „The Japan Peace Movement", des monatlichen<br />
Organs der „Japanischen Friedensgesellschaft"<br />
und der „Amerikanischen Friedensgesellschaft<br />
von Japan", das an Stelle der früheren<br />
Zeitschrift „Heiwa" getreten ist und seinen<br />
Titel nach der Zeitschrift des Berner Bureaus<br />
gebildet hat. Nach 6 Seiten englischen Textee<br />
folgen 24 Seiten japanischer Text. Das Vorwort<br />
rührt vom Grafen Okuma her, es finden<br />
sich dann noch Artikel von Baron Y. Schibusawa,<br />
Dr. Charles W. Eliot. T. Koshida,<br />
R. Watanabeu. a. Wir wünschen<br />
unserem ostasiatischen Bruderorgan besten<br />
Erfolg.<br />
Besprechungen. :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: ::<br />
V. Liszt, Das Völkerrecht, systematisch<br />
dargestellt, neunte Auflage, Berlin <strong>1913</strong>,<br />
O. Härinsr, 565 S.