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1913 - Det danske Fredsakademi

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M^D.TE<br />

au dieses abzutreten, wogegen wieder<br />

Belgien seinen flämischen Gebietsteil mit<br />

deutsch sprechender Bevölkerung an Holland<br />

auszuliefern hätte.<br />

Und Italien hätte seine Westgrenze<br />

bis ins Rhonetal nebst Satvoyen<br />

vorzuschieben und möglichst auch<br />

Tunis zu annektieren."<br />

Und das zu Ehren der Eröffnung des<br />

Friedenspalastes !<br />

Etwas Gefährlicheres gibt es nicht als diese<br />

bramarbasierenden Redensarten, die keinerlei<br />

Echo im deutschen Volke, aber jenseits<br />

der Greuze Beachtung finden. Solche unverantwortlichen<br />

Schwätzereien veranlassen natürlich<br />

die französischen Chauvinisten für die An,<br />

Spannung der Wehrkraft ihres Landes einzutreten.<br />

Dann kommen aber die Gesinnungsfreunde<br />

des Artikelschreibers, weisen auf die<br />

unerhörten Herausforderungen Erankreichs hin<br />

und verlangen unvermindert neue Milliarden<br />

für die Abwehr der französischen Rüstungen<br />

oder, wie es der Artikelschreiber tut, den Präventivkrieg.<br />

Solche Leute kosten durch ihr<br />

unverantwortliches Geschwätz dem deutschen<br />

Volke Milliarden.<br />

Daß sich aber eine Zeitschrift, die der<br />

internationalen Verständigung dienen will, dazu<br />

hergibt, solch blutigen Tiraden Raum<br />

zu gewähren, noch dazu in einer Nummer, die<br />

ganz besonders dem Friedensgedanken gewidmet<br />

ist, erscheint im höchsten Maße bedenklich.<br />

AV5 DEQ BEWEGVNG<br />

Zu Monetas achtzigstem Geburtstag. :: ::<br />

Am 20. September vollendet E r n e s t o<br />

Teodore Moneta seinen achtzigsten Geburtstag.<br />

Im Jahre 1833 in Mailand geboren,<br />

nahm er schon als Kind regen Anteil an jener<br />

politischen Bewegung, die zur Bildung der italienischen<br />

Einheit führte. Fünfzehnjährig nahm<br />

er mit seiner ganzen Familie an dem Mailänder<br />

Aufstand von 1848 teil. Im Jahre 1859 befand<br />

er sich als Freiwilliger bei den von Garibaldi<br />

kommandierten Alpenjägern, 1860 war er Generalstabsoffizier<br />

in der Armee Garibaldis und<br />

machte als solcher den Feldzug in Süditalien<br />

mit; von 1861—1867 finden wir ihn als Offizier<br />

in der italienischen Armee. Von Mai 1867<br />

bis Oktober 1896 war er Chefredakteur der<br />

großen Mailänder Tageszeitung „Secolo". Im<br />

Jahre 1897 gründete er die der Friedensidee<br />

und dem Internationalismus gewidmete Revue<br />

„La Vita internazionale", deren Direktor er seit<br />

der Gründung ist. Im Jahre 1889 rief er noch<br />

den Friedensalmanach „Giu il armi" ins Leben,<br />

der jährlich erscheint (jetzt unter dem Titel<br />

„Pro Pace") und sich eines stets wachsenden<br />

Erfolges erfreut. Im Jahre 1878 gründete Moneta<br />

die „Unione Lombarda", bis 1911 die erfolgreichste<br />

und tätigste italienische Friedensgesellschaft,<br />

der er seit 1891 präsidiert. Er<br />

ist der Gründer der italienischen Friedensgesell-<br />

schaften zu Assi, Barzano, Borgolesia, Gallarate,<br />

Missaglia, Perugia und Voghera; die Konferenz<br />

der italienischen Friedensgesellschaften in Rom<br />

von 1891 wurde von ihm organisiert. Als Delegierter<br />

der „Unione Lombarda" war M. auf allen<br />

Friedenskongressen, mit Ausnahme der in Chicago,<br />

Paris (1900), Glasgow, Stockholm, Genf<br />

und Haag abgehaltenen, und beteiligte sich im<br />

reichsten Maße an deren Arbeiten. Im Jahre<br />

1894 veranstaltete M. auf der Mailänder Ausstellung<br />

eine Propagandaausstellung im Sinne<br />

der Friedensidee, und im Jahre 1896 gelang es<br />

ihrn, nach der Schlacht von Adua eine mit<br />

120 000 Unterschriften bedeckte Petition gegen<br />

die Fortsetzung des Krieges, die von einer<br />

großen Revanchepartei gefordert wurde, dem<br />

Parlament zu unterbreiten und diese Forderung<br />

durchzusetzen. Unzählig sind die Vorträge,<br />

die M. seit dem Jahre 1889 in Italien über die<br />

europäische Union und die Umwandlung der<br />

stehenden Heere in Defensivheere gehalten hat.<br />

M. bereitete auch den Mailänder Friedenskongreß<br />

von 1906 vor und präsidierte diesem. Auf<br />

der Ausstellung in Mailand von 1906 organisierte<br />

er abermals eine große Friedensausstellung<br />

in eigenem Pavillon. Während der Tripoliskrise<br />

von 1911—1912 hat M., der schwer<br />

erkrankt war, anscheinend Einflüsterungen<br />

Folge gebend, die pazifistischen Grundsätze<br />

nicht vertreten. Er veröffentlichte<br />

„Le Guerre, le Insurrezioni e la Pace nel<br />

secolo XIX". Bis jetzt vier Bände erschienen.<br />

1908—1910. — „L'Ideal de la Paix et la Patrie."<br />

1912 — sowie zahlreiche Broschüren und Artikel<br />

in den verschiedensten Zeitungen und Revuen.<br />

Von 1892—1912 war Moneta Mitglied des<br />

Rates des Berner Friedens bureaus. Er ist Mitglied<br />

des Internationalen Friedensinstituts und<br />

des europäischen Rats der 1. Abth. der Carnegiestiftung.<br />

Im Jahre 1907 wurde ihm der Nobelpreis<br />

verliehen.<br />

Wenn auch die Haltung Monetas im Jahre<br />

1911 von den Anliängern der Friedensidee nicht<br />

gebilligt werden konnte, darf darüber nicht vergessen<br />

werden, daß der Achtzigjährige ein<br />

reiches der großen Sache gewidmetes Leben<br />

hinter sich hat, und daß er zu den Arbeitern<br />

der ersten Stunde gehörte. Er hat so viel zur<br />

Förderung des Pazifismus geleistet, daß seine<br />

von unglücklichen Zufällen bedingte Haltung<br />

während der Tripoliskrise seine großen Verdienste<br />

nicht verlöschen konnte.<br />

Wir wünschen, daß er die Kraft besitze,<br />

noch weiter für das Friedenswerk tätig zu sein,<br />

um die Erinnerung an 1911 ganz vergessen zu<br />

machen und hoffen, daß er wieder den Weg<br />

zu seinen alten Freunden und Mitarbeitern<br />

finden wird. A. H. F.<br />

«9<br />

Kalendarium der pazifistischen Veranstaltungen. :: ::<br />

23.—26. September. Konferenz deutscher<br />

und französischer Journalisten in Gent.<br />

1.—6. Oktober. 28. Konferenz der Int.<br />

Law Association in Madrid.<br />

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