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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FBIEDENS -^ÖÜTE 3<br />

gut besucht war, wie ich es kaum auf<br />

einer der früheren Konferenzen bemerkt<br />

habe. Dabei wetteiferten die Vertreter aller<br />

Nationen miteinander : neben den Russen<br />

waren die Türken, neben den Amerikanern<br />

waren die Japaner vertreten; von den europäischen<br />

Staaten fehlten — außer Italien —<br />

nur die Vertreter der Bulgaren, Serben und<br />

Griechen — aus naheliegenden Gründen.<br />

Und so durfte man dem verehrten Präsidenten<br />

der Konferenz, Herrn Abgeordnetem<br />

Tydeman, aus vollem Herzen zustimmen,<br />

wenn er seiner Befriedigung über den schönen<br />

Verlauf der Konferenz und ihre guten Ergebnisse<br />

Ausdruck gab, und er selbst hatte<br />

den Dank wohl verdient, den ihm der<br />

Vorsitzende der ungarischen Gruppe, Herr<br />

v. Berzeviczy, namens aller Konferenzteilnehmer<br />

für seine vortreffliche Leitung der<br />

Verhandlungen aussprach. In der Tat ist<br />

im Haag wieder ein gut Stück Arbeit im<br />

Dienste der erhabenen Gedanken geleistet<br />

worden, deren Verwirklichung die Interparlamentarische<br />

Union ihr Lebenswerk geweiht<br />

hat: ,,Vrede door Recht", um mit<br />

unseren niederländischen Freunden zu sprechen,<br />

wird darum auch in Zukunft ihre Losung sein.<br />

Die Internationalilät des<br />

Waffenhandels.<br />

Von Georg Herbert Perris (London).<br />

Der bemerkenswerteste Zug des Waffenhandels<br />

ist seine in das Ausland reichende<br />

Entwicklung. Sehr selten überschreitet eine<br />

mit Waffen handelnde Gesellschaft selbst die<br />

Grenzen. So übernahm im letzten Jahre<br />

die im Jahre 1887 registrierte französische<br />

Hotchiß-Gesellschaft die Geschäfte der englischen<br />

Hotchiß-Gesellschaft. Gewöhnlich<br />

aber bleibt, wie dies bei einer berühmten<br />

Gelegenheit gesagt wurde, die britische Flagge<br />

„aktiv". Das Bauen von fremden Kriegsschiffen<br />

in britischen Werften würde eine<br />

Anomalie bedeuten, wenn der imperialistische<br />

Patriotismus das wäre, was er zu sein vorgibt.<br />

Was soll mian aber von den Werften<br />

der britischen Firmen auf dem Festlande<br />

sagen, die<br />

1-<br />

nur zur Verteidigung unserer aus<br />

ländischen „Rivalen" da sind ?<br />

Wenn man von der Bergreihe Pozzuolis<br />

nach der Bucht von Neapel<br />

ist man erstaunt, daß diese<br />

hinunterschaut,<br />

liebliche Küste<br />

durch rote Backstein-Gebäude und hohe<br />

Schornsteine verunstaltet wird. Es ist das<br />

Arsenal der britischen Armstrong-Pozzuoli-<br />

Gesellschaft, die viertausend Arbeiter beschäftigt<br />

und die die hauptsächlichste Quelle<br />

zur Flottenergänzung des zweiten Alliierten<br />

Deutschlands bildet. Ebenso hat die Ansaldo-Armstrong-Gesellschaft<br />

von Genua zwei<br />

Dreadnoughts und mehrere Kreuzer für<br />

Italien und kleinere Schiffe für die Türkei<br />

gebaut. Armstrongs haben auch Geschütz-<br />

340<br />

und Rüstungsfabriken in Japan, und sie sind,<br />

zusammen mit Vickers und John Brown<br />

& Co., Teilhaber der ,,Hispana"-Ges:ellschaft<br />

für Schiffbau, das hauptsächlichste Instrument<br />

für den Ehrgeiz König Alfonsos<br />

und für die Verarmung des spanischen<br />

Bauers. Vickers Ltd. tragen auch zur Ergänzung<br />

der italienischen Flotte bei durch<br />

ihre Schwestergesellschaften Vickers - Terni<br />

Ltd., Odero in Genua und Orlando in Livorno.<br />

Eine der seltsamsten Episoden der finanziellen<br />

und wirtschaftlichen Geschichte<br />

der letzten Zeit ist wohl die Wiedererrichtung<br />

der russischen Flotte, zu der britische, französische,<br />

deutsche, belgische und amerikanische<br />

Firmen beigetragen haben und heute<br />

noch beitragen, eine Ausstellung des1 Internationalismus,<br />

in seiner Weise ebenso überzeugend,<br />

wie die Friedenskonferenzen im<br />

Haag, die derselbe Zar einberief, um die<br />

Rüstungen zu beschränken. Fünfzig Millionen<br />

Pfund Sterling soll diese neue Flotte,<br />

deren Autorisation vor einem Jahr von der<br />

Duma erzwungen wurde, ungefähr kosten.<br />

Das Kapital wurde hauptsächlich durch französische<br />

und andere ausländische Institute<br />

investiert; die Zinsen werden von den armen<br />

russischen Bauern und Arbeitern gezahlt.<br />

Es muß aber bedacht werden, daß der Patriotismus<br />

in Rußland größer ist als in England,<br />

d. h. er ist ultra-nationalistisch und<br />

ultra-protektionistisch ; er ist ebenso ultraklerikal<br />

und hängt gewöhnlich mit dem<br />

Geben und Nehmen von Bestechungsgeldern<br />

zusammen. Das ist aber eine Sache<br />

für sich. Die russische Regierung hat keine<br />

unserer britischen Einwände über die Ausdehnung<br />

der Staatsgeschäfte für sich. Aber<br />

je mehr Unternehmen die Regierung in ihrer<br />

Gewalt hat, desto mehr Profitgelegenheit<br />

hat die herrschende Bureaukratie. Deshalb<br />

wurde beschlossen, daß, trotzdem ausländisches<br />

Geld und ausländische Kenntnisse<br />

verwendet werden müssen, diese soviel<br />

als möglich in den Dienst der „wachsenden<br />

Schaffung einer nationalen Industrie für<br />

Schiffbau" gestellt werden. So haben Vickers<br />

Ltd. (die eben den Kontrakt schließen) nicht<br />

die notwendigen Geschütze zu ergänzen,<br />

sondern eine neue Fabrik in Form einer<br />

Spezialgeseilschaft mit einem Kapital von<br />

1 500 000 £ zu bauen. So sollen Schiffe nicht<br />

aus dem Auslande importiert, sondern durch<br />

russische Arbeiter, mit russischem Material,<br />

unter ausländischer Führung erbaut werden.<br />

Die ersten vier russischen Dreadnoughts<br />

sind gerade in St. Petersburg unter der Aufsicht<br />

von John Brown & Co. fertiggestellt<br />

worden. In Nikolajeff am Schwarzen Meer<br />

wurden zwei andere Kriegsschiffe durch eine<br />

franco-russische Gesellschaft erbaut, während<br />

andere in einer zum Teil der Vickers Ltd.<br />

gehörigen iWerft, die auch zur Ergänzung<br />

der Maschinerien zweier Schiffe der Osts'ee<br />

dient, erbaut werden. Andere Maschinerien

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