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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FßlEDEN5-^6^ßTE<br />

neralsekretär ernannt. Aus Anlaß der Institutstagung<br />

hat die Universität Oxford den Professoren<br />

v. Bar ; Clunet, Fusinato und<br />

N y s das Ehrendoktorat verliehen. Diese<br />

Ehrung sollte auch Professor Lammasch zuteil<br />

werden, der jedoch durch Krankheit am<br />

Erscheinen verhindert war.<br />

MR<br />

Rüstungsproblem.<br />

Von der Kriegsindustrie. :: :: :: :: i: :: :: « :: :: ::<br />

Die „Neue Ereie Presse" teilt unterm<br />

2. September folgendes mit:<br />

„Wie in finanziellen Kreisen verlautet,<br />

schweben Unterhandlungen, welche den Abschluß<br />

einer chinesischen Anleihe von<br />

1,2 Millionen Pfund in Oesterreich<br />

bezwecken. Die chinesische Regierung unterhandelt<br />

hinsichtlich dieser Anleihe mit der<br />

Niederösterreichischen Eskompte - Gesellschaft.<br />

Von dem Erlöse der Anleihe soll der<br />

größere Teil zur Anschaffung von<br />

drei Kreuzern für die chinesische<br />

Kriegsmarine dienen. Die Verhandlungen<br />

sind weit vorgeschritten und dürften in<br />

den nächsten Tagen zum Abschlüsse gelangen.<br />

Direktor Kraßny hatte in dieser Angelegenheit<br />

mit dem chinesischen<br />

Konferenz."<br />

Gesandten in Wien eine<br />

Der Londoner „Economist" (6. TX.) weist<br />

darauf hin, daß die britische Admiralität<br />

Flotten-Missionen sowohl nach Griechenland wie<br />

nach der Türkei entsandt habe, die offenbar den<br />

Zweck haben, die betreffenden Regierungen zu<br />

neuen Flottenrüstungen anzuregen. „Daß unsere<br />

liberale Regierung", so schreibt das genannte<br />

Blatt, „sich offiziell dazu hergibt, diese elenden<br />

Länder anzureizen, das Wenige, das ihnen<br />

an Kredit noch geblieben ist, für neue Seerüstungen<br />

zu verausgaben, ist ein so äußerst<br />

unnötiges Verbrechen, daß wir es nicht dem Kabinett<br />

in seiner Gesamtheit in die Schuhe<br />

schieben. Es mag die Verirrung eines oder<br />

zweier Mitglieder sein und nicht die übereinstimmende<br />

Politik von 20 Ministern."<br />

Der Balkan wird jetzt überschwemmt<br />

werden von den Agenten der Kriegsmaterial-<br />

Fabrikanten und der europäischen Banken.<br />

Die neue militärische Konzentration im Südosten<br />

Europas, gegen die man in Oesterreich und<br />

in Deutschland die Milliarden bereit stellte,<br />

wird von den internationalen Rüstungshändlern<br />

erst geschaffen.<br />

Mfe<br />

Verschiedenes.<br />

„Der schlimmste Feind." :: :: :: :: :: :: :: " :: » ::<br />

Die Nr. 87 seiner „ Monistischen<br />

Sonntagspredigten" widmet Wilhelm<br />

O s t w a 1 d einige Betrachtungen über die Ergebnisse<br />

des Balkankrieges. Eine Stelle aus<br />

diesen Betrachtungen wollen wir hier festhalten<br />

„Zunächst muß dasjenige bezeichnet werden,<br />

was als schlimmstes Uebel diese ganze<br />

348<br />

-<br />

Reihe von Zerstörung , Mißhandlung, Krankheit<br />

und Armut gebracht hat. Dieser schlimmste<br />

Feind ist der Nationalismus. Wenn wir<br />

gegenwärtig auf die Religionskriege zurückschauen,<br />

die vor vier Jahrhunderten die damaligen<br />

führenden Kulturländer zerfleischten<br />

und unabsehbar blühende Gebiete zerstörten,<br />

insbesondere aber unser armes Deutschland um<br />

mindestens ein Jahrhundert in seiner Entwicklung<br />

zurückgeworfen hatten, so können wir uns<br />

nicht vorstellen, wie die Menschen so aller<br />

Vernunft<br />

geheuren<br />

bar sein konnten, daß sie<br />

Zerstörungen um gewisser<br />

diese un-<br />

religiöser<br />

Glaubenssätze willen über eich ergehen ließen,<br />

deren Inhalt der allergrößten Zahl der dabei<br />

Beteiligten und darunter Leidenden selbst vollständig<br />

unbekannt und unverständlich war, da<br />

er tatsächlich nur einige wenige Hunderte oder<br />

vielleicht Tausende von Theologen interessierte.<br />

Aber da diese Männer als die Verwalter der<br />

höchsten und heiligsten Güter galten und verstanden<br />

hatten, sich eine vollständige Herrschaft<br />

über das Denken der großen Masse durch<br />

jahrhundertelange Beeinflussung ihres Handelnsund<br />

Fühlens zu sichern, so ließ sich diese Masse<br />

auf die Schlachtbank treiben und lieh ihre<br />

Hand für die Kulturzerstörende Tätigkeit der<br />

Fanatiker auf beiden Seiten. In Mitteleuropa ist<br />

es gegenwärtig vollkommen unmöglich geworden,<br />

derartige Religionskämpfe von neuem<br />

zu entfachen. Es würde sich jedermann achselzuckend<br />

fragen, was denn daran liegt, ob beim<br />

heiligen Abendmahl der Priester allein den<br />

Wein zu trinken bekommt oder auch die Gemeindemitglieder<br />

ihres Anteils teilhaftig werden,<br />

und was sonst die trennenden Faktoren der<br />

verschiedenen Konfessionen gewesen sind.<br />

Während wir- uns aber völlig erhaben fühlen<br />

über jene inzwischen vertrockneten Quellen des<br />

Kampfes und der gegenseitigen Zerstörung, sind<br />

wir selbst noch zum allergrößten Teil einem<br />

neuen geistigen Einfluß pathologischer<br />

Natur ausgesetzt, der unter dem<br />

Namen des Nationalismus oder des<br />

Nationalgefühls seit einem Jahrhundert in Europa<br />

schweres Unheil anrichtet. So Schweres<br />

wie vor vier Jahrhunderten das Religionsprinzip<br />

allerdings nicht, weil denn doch unsere gesamte<br />

Kultur viel zu hoch gestiegen, als daß ein derartiger<br />

wahnwitziger Fanatismus der Führenden<br />

und eine derartige stumpfsinnige Opferbereitschaft<br />

der großen Massen möglich wäre, welche<br />

beispielsweise die Scheußlichkeiten des Dreißigjährigen<br />

Krieges verschuldet hatten. Aber wenn<br />

wir beobachten, daß der Nationalismus unserem<br />

Nachbarstaate Oesterreich so gut wie vollständig<br />

seine innere Entwicklung unterbunden<br />

hat, daß die ungeheuren unverbrauchten Energien,<br />

die in den dortigen Völkern vorhanden<br />

sind, nutzlos, ja zerstörend darauf verwendet<br />

werden, um sich gegenseitig im Namen des<br />

Nationalismus zu bekriegen, wenn wir uns vergeblich<br />

fragen, welche Kulturarbeit denn überhaupt<br />

der nationale Gedanke in irgendeinem

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