14.02.2013 Aufrufe

1913 - Det danske Fredsakademi

1913 - Det danske Fredsakademi

1913 - Det danske Fredsakademi

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

@= = DIE FRIEDENS -WARTE<br />

Großbritannien Einwendung erhoben hat,<br />

nicht widerrufen ist. ^<br />

Professor Samuel T. Dutton von der<br />

Columbia-Universität, Mitglied der durch<br />

die Carnegiestiftung ins Leben gerufenen<br />

internationalen Kommission zur Untersuchung<br />

der Ursachen und Wirkungen<br />

der letzten Balkankriege, kehrte am 13. Oktober<br />

zurück. Professor Dutton teilte mit,<br />

daß er bis zur Veröffentlichung des Berichtes<br />

der Kommission nichts Endgültiges<br />

über das Resultat sagen könne. Er deutete<br />

aber an, daß die Erzählungen über Greueltaten,<br />

die von allen Seiten lanciert wurden,<br />

in der Tat begründet sind, aber keinen Anspruch<br />

auf unbedingte Richtigkeit erheben<br />

können. Der Bericht der Balkankommission<br />

wird wahrscheinlich gegen Ende des Jahres<br />

veröffentlicht werden, und ein unparteiisches<br />

Referat über den Befund der Kommission<br />

wird der Welt ein Bild aller Vorfälle geben,<br />

von denen es schwer fällt, zu glauben, daß<br />

sie sich tatsächlich im zwanzigsten Jahrhundert<br />

ereigneten.<br />

Die mexikanischen Zustände haben schon<br />

chaotischen Charakter angenommen. Die<br />

willkürliche Annahme der Präsidentschaft<br />

durch den provisorischen Präsidenten Huerta,<br />

die Vertagung des Parlamentes und die Ermordung<br />

des Senators Dominquenz, die von<br />

manchen Huerta zugeschrieben wird, haben<br />

eine Situation geschaffen, die eine baldige<br />

Schlichtung der mexikanischen Ereignisse<br />

nicht wahrscheinlich erscheinen lassen. Trotzdem<br />

die mexikanische Konstitution vorsieht,<br />

daß ein provisorischer Präsident nicht für die<br />

Präsidentschaft bei den nächsten Wahlen kandidieren<br />

darf, verlautet, daß der provisorische<br />

Präsident Huerta auf irgendeine Weise die Ernennung<br />

und die Wahl annehmen würde,<br />

wenn sie auf ihn fällt. In Anbetracht dessen,<br />

daß seine eigenen Militär- und Zivil-Beamten<br />

die Wahlen leiten, ist es ganz gut möglich,<br />

daß er diese so vor sich gehen läßt, daß<br />

entweder er selbst oder einer seiner Freunde,<br />

der seine Politik gutheißt, gewählt wird.<br />

Präsident Wilson ließ durch eine formelle<br />

an die provisorische Regierung gerichtete<br />

Note erklären, daß es den Vereinigten<br />

Staaten durch die oben erwähnten Ungerechtigkeiten<br />

unmöglich gemacht werde,<br />

die für den 26. Oktober geplanten Wahlen<br />

ernst zu nehmen, es sei denn, daß nicht nur<br />

ein Präsident und Vize-Präsident, sondern<br />

auch Senatoren und Abgeordnete gewählt<br />

werden würden. Die Situation ist so kritisch<br />

geworden, daßi drei europäische Regierungen<br />

es für notwendig erachtet haben,<br />

Kriegsschiffe zum Schutze der Interessen<br />

ihrer Untertanen hinzusenden.<br />

Trotz der chaotischen Zustände in<br />

Mexiko und einiger ausländischer Kritiken<br />

über Präsident Wilsons Politik wird doch<br />

die eingeschlagene Politik vom Lande selbst<br />

nicht verurteilt, und die Presse ist einig in<br />

Anerkennung der Haltung unseres Staatendepartements.<br />

Eine Intervention oder eine<br />

Vermittlung werden nicht ernstlich erwogen,<br />

es sei denn, daß, es als letztes Mittel und<br />

nur in Verbindung mit anderen interessierten<br />

Regierungen in Betracht käme.<br />

Brief aus Schweden.<br />

Die Feier des hundertjährigen<br />

Friedens in Schweden und Norwegen.<br />

Von Knut Sandstedt, Stockholm.<br />

Stockholm, 3. Okt. <strong>1913</strong>.<br />

Die Friedensfreunde der beiden skandinavischen<br />

Länder, Schweden und Norwegen,<br />

bereiten sich vor, im Jahre 1914 das<br />

Andenken eines hundertjährigen Friedens zu<br />

feiern. Nachdem Schweden im Jahre 1809<br />

Finnland an Rußland abgetreten hat, wurde<br />

der berühmte französische Marschall' Jean<br />

Bernadotte für den alten und kinderlosen<br />

König Carl XIII. zum Thronfolger gewählt.<br />

Nach dem Kriege gegen Napoleon im Jahre<br />

1814 erhielt der Thronfolger, der später den<br />

Thron unter dem Namen Carl XIV. Johann<br />

bestieg, die Einwilligung der verbündeten<br />

Mächte als Ersatz für das verlorene Finnland,<br />

Norwegen mit Schweden vereinen zu<br />

dürfen. Dies geschah auch 1814 nach einem<br />

kurzen und wenig blutigen Krieg mit Dänemark<br />

und Norwegen. Seit jener Zeit haben<br />

die beiden Länder, Schweden und Norwegen,<br />

sich eines ununterbrochenen Friedens<br />

erfreuen können, und zwar nicht nur<br />

untereinander, sondern auch mit allen<br />

anderen Nationen. Und obwohl die Union<br />

zwischen Schweden und Norwegen im Jahre<br />

1905 aufgelöst wurde, wurde auch bei dieser<br />

Gelegenheit der Frieden im Norden erhalten,<br />

und die skandinavischen Völker gaben der<br />

ganzen Welt das nachahmenswerte Beispiel,<br />

durch friedliche Unterhandlungen das schwere<br />

Problem zu lösen, das so leicht einen Krieg<br />

hätte hervorrufen können. Anläßlich dieses<br />

Ereignisses hat ein schwedischer Staatsmann<br />

geäußert, daß, „wo Ruhe und Besinnung<br />

herrscht, es keinen Platz für den<br />

Krieg gebe", und die Wahrheit dieser Aeußerung<br />

ist von den skandinavischen Völkern<br />

bestätigt worden.<br />

Das Andenken dieses hundertjährigen<br />

Friedens wollen die schwedischen und norwegischen<br />

Friedensfreunde in der Weise<br />

feiern, daß sie ein Denkmal an der Grenze<br />

zwischen Schweden und Norwegen ganz nahe<br />

der Eisenbahnstation Charlottenberg errichten<br />

lassen. Um die Mittel zur Errichtung<br />

dieses Denkmals zu erhalten, wurden in<br />

Schweden und Norwegen Komitees gebildet,<br />

die Aufrufe und Sammellisten verbreitet und<br />

auf diese Weise schon 19 000 Kronen eingenommen<br />

haben. Von den eingereichten<br />

Entwürfen zum Friedensdenkmal ist der-<br />

423

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!