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1913 - Det danske Fredsakademi

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@= DIE FRI EDENS -^VARXE<br />

Rüstungsproblem,<br />

unterirdische Rrbeit. :: :: :: :: ::<br />

Bezugnehmend auf den Artikel „Unterirdische<br />

Arbeit" im Novemberheft der ,, Frieden<br />

s-Warte" wird uns von einer anderen Seite<br />

geschrieben<br />

„Adolf Stein gehört neben dem Grafen<br />

Reventlow, dem General v. Bernhardi und<br />

dem Admiral Breusing zu den Schriftstellern,<br />

deren Tätigkeit einen geradezu verwüstenden<br />

Einfluß auf unsere Beziehungen zu England<br />

und Frankreich ausübt. Seine Artikel erscheinen<br />

hauptsächlich in der „Täglichen<br />

Rundschau". Hier schreibt er z. B. unter<br />

„A." Ueber den Grund, warum er die Arbeiten<br />

nie mit seinem Namen unterzeichnet,<br />

laufen unkontrollierbare Gerüchte um. Seine<br />

außerordentlich engen Beziehungen zum<br />

Reichsmarineamt sind längst aufgefallen. Er<br />

bezieht manches Material von dort, und erfreut<br />

sich zahlreicher Aufträge, wenn es gilt,<br />

irgendeiner unbequemen Kritik, die an der<br />

Tätigkeit der Marineverwaltung geübt wird,<br />

zu begegnen oder die öffentliche Stimmung<br />

Neuforderungen geneigt zu machen.<br />

Daß Stein auf dem Geschwader des Admirals<br />

Lans als dessen Gast weilte und in die<br />

geheimsten Dinge eingeweiht wurde, räumt<br />

er im übrigen öffentlich ein. Unter dem<br />

Pseudonym „Gerd Fritz Leberecht", das er<br />

meist bei Buchausgaben beliebt, berichtet er<br />

in einem soeben erschienenen Werklein für<br />

die reifere Jugend von |seinen Fahrten auf dem<br />

Geschwader des Admirals Lans, auf Torpedound<br />

Unterseebooten und auf dem Marineluftschiff<br />

„L. I". Das Büchlein dient, wenn<br />

auch versteckt, dem Zweck, zum Krieg gegen<br />

England zu hetzen. Es zeichnet sich im<br />

übrigen, ebenso wie ein früheres unter dem<br />

gleichen Pseudonym — Leberecht — herausgegebenes<br />

Buch über Luftfahrten, durch seine<br />

grotesk unfachmännische Darstellung aus.<br />

Das beste an den Büchern ist der Preis. Er<br />

ist so hoch,, daß er hoffentlich vom Ankauf<br />

abhält, zu dem allerdings durch einen geradezu<br />

großartig abgefaßten Rezensionswaschzettel<br />

eindringlichst aufgefordert wird.<br />

In diesem wird so ungefähr zum Ausdruck<br />

gebracht, daß alle bisherigen Flottenbücher<br />

keines Blickes mehr gewürdigt werden dürften,<br />

seitdem Leberecht erschien. Selbst das<br />

berühmte „Buch von der deutschen Flotte"<br />

von Admiral Werner müsse nun verschwinden.<br />

Es gehört schon etwas dazu, das Wernersche<br />

Buch, das so wunderbar poetisch und doch<br />

naturgetreu bis ins einzelnste geschrieben ist,<br />

das noch nie übertroffen wurde und kaum<br />

übertroffen werden kann, in einem Atem mit<br />

einem Erzeugnis Leberechts zu nennen.<br />

Daß der Verfasser von „Lookout" Stein<br />

ist, war hier bekannt. Erst wurde — von<br />

wem ? — die Mär verbreitet, Kontreadmiral<br />

v. Hintze, der jetzige Gesandte in Mexiko,<br />

hätte das Buch verfaßt. Jeder halbwegs<br />

Sachverständige erkannte sofort, daß das<br />

nicht möglich sei, weil ein Seeoffizier sich nie<br />

die vielen fachmännischen Unstimmigkeiten,<br />

wie sie<br />

schulden<br />

im „Lookout" enthalten<br />

kommen lassen könnte,<br />

sind, zu-<br />

abgesehen<br />

davon, daß hoffentlich kein deutscher Seeoffizier<br />

es jemals fertigbringen würde, ein<br />

solches, die Interessen des Vaterlandes<br />

schädigendes Werk in die Welt zu setzen.<br />

Wenn ich mich recht erinnere, wurde dieses<br />

alles seinerzeit im „Berliner Tageblatt" ausgesprochen.<br />

Die „Friedens-Warte" fragt, auf wessen<br />

Veranlassung hat A. Stein „Lookout" geschrieben,<br />

war es der<br />

die Großindustrie<br />

Flottenverein, war es<br />

'?" Da der Herr beim<br />

Reichsmarineamt ständig aus und ein geht, ist<br />

wohl noch ein anderer Schluß möglich<br />

Zu begrüßen ist, daß die „Friedens-<br />

Warte" darauf hinweist : „Darf<br />

die Marine-<br />

verwaltung z. B. die Einladung des Admirals<br />

Lans auf sein Geschwader, die<br />

an Stein erging, gutheißen ?" Kennt<br />

' man den Herrn Stein so genau, daß<br />

man ihn ohne Sorge in alle möglichen Geheimnisse,<br />

die sonst vor der Oeffentlichkeit<br />

ängstlich versteckt werden, einweihen kann ?<br />

Wer ist Herr Stein, was tat er bisher ? Hat<br />

man sich darüber je in der Marine unterrichtet<br />

? Ist man endlich sicher, daß Stein<br />

zu unterscheiden weiß, was er von dem Gesehenen<br />

erzählen darf und was nicht, damit<br />

damit aus seinen Kenntnissen der Marine<br />

kein Schaden erwächst ?<br />

Es findet sich hoffentlich ein mutiger<br />

Reichstagsabgeordneter, der Auskunft über<br />

alle diese Fragen vom Staatssekretär fordert.<br />

Aber es bleibt immerhin bedauerlich, daß<br />

hohe Seeoffiziere sich so intim zu einem<br />

Schriftsteller stellen, der die Hetze gegen.<br />

England ausgesprochen auf seine Fahne<br />

schrieb. Es heißt, deutsche Seeoffiziere verabscheuten<br />

einen Krieg 'gegen Großbritannien.<br />

Sie wären die besten Freunde der Engländer.<br />

Ist* das der Fall* so dürfen sie einen Herrn, wie<br />

Stein, nicht in seinem bösen Treiben unterstützen."<br />

Wiener Protestversammlung gegen<br />

das internationale Wettrüsten.<br />

In der von den Stadtbehörden in entgegenkommendster<br />

Weise zur Verfügung gestellten<br />

großen Volkshalle des Wiener Rathauses fand<br />

am 27. November eine von 1500 Personen besuchte<br />

große Protestversammlung gegen den<br />

internationalen Rüstungswettbewerb statt, in<br />

der verschiedene Redner zu Worte kamen.<br />

Gemeinderat Dr. v o n I> o r n , der auch<br />

Mitglied des Vorstandes der Friedensgesellschaft<br />

ist, sprach als erster Redner zu dem<br />

Hauptthema. „Vor allem anderen," sagte er einleitend,<br />

„soll folgendes festgestellt werden:<br />

Wir wollen nicht, daß Oesterreich allein abrüstet;<br />

wir wollen auch nicht, daß es durch<br />

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