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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FßlEDENS-^ADTE<br />

jenen "Wandel der öffentlichen Meinung herbeigeführt<br />

hat, durch den es erst möglich<br />

wurde, aus der Zeit des brutalen Hasses,<br />

der gegenseitigen Vernichtungsgier heraus,<br />

in eine Aera der Vernunftherrschaft hinüberzuführen.<br />

Ihr scheint diese Aenderung in<br />

den Beziehungen der beiden Staaten zugleich<br />

ein "Wendepunkt für die Entwicklung ganz<br />

Europas zu werden. Die schlichten Zahle q<br />

10:16 werden weltgeschichtliche Bedeutung<br />

erlangen. Wenn sie, was zu erhoffen ist,<br />

eine Sicherung dafür bieten werden, daß die<br />

beiden Völker, die wir den Kern der "Welt<br />

genannt haben, statt zu gegenseitiger Vernichtung,<br />

zur Gemeinsamkeit und höheren<br />

Festigung gelangen können, so wird sich<br />

das Rad der Weltgeschichte künftig nach<br />

einer ganz anderen Richtung drehen, und<br />

die Aengste und Verwirrungen, unter denen<br />

der schwergeprüfte Erdteil in den letzten<br />

Jahren zu leiden hatte, werden bald einer<br />

Vergangenheit angehören, die einer glücklicheren<br />

Zukunft nur Grauen und Abscheu<br />

einflößen wird. Wir Pazifisten, die wir uns<br />

den Ruhmestitel nicht werden rauben lassen,<br />

der Entwicklung dieser glückverheißenden<br />

Wendung zugesteuert zu haben, werden mit<br />

erneuten Kräften dahin arbeiten, daß diese<br />

Zukunft bald eine Gegenwart werde.<br />

A. H. F.<br />

Das Problem eines inter-<br />

nationalen Staatengerichtshofes,<br />

Von Assessor Dr. W. Bellardi, Hannover.<br />

Als zweiter Band der großzügig angelegten<br />

Sammlung „Das Werk vom Haag" ist<br />

im Sommer des verflossenen Jahres unter<br />

dem obenstehenden Titel ein neues Buch<br />

von Dr. Hans Wehberg erschienen<br />

(München und Leipzig 1Q12, Verlag von<br />

Duncker & Humblot).<br />

Man darf es a priori als einen besonders<br />

günstigen Umstand betrachten, daß gerade<br />

W e h b e r g die Bearbeitung dieser schwierigen<br />

Materie, die für den erhofften baldigen<br />

Fortschritt in der Entwicklung der<br />

internationalen Rechtsgemeinschaft von so<br />

außerordentlich praktischer Bedeutung ist, in<br />

die Hand genommen hat. Zweifellos war<br />

Wehberg der berufene Mann hierzu. Hat<br />

er doch bei seiner unermüdlichen und tiefgehenden<br />

Beschäftigung mit allen Fragen<br />

des Völkerrechts und der Friedensbewegung<br />

sich bereits seit Jahren mit besonderem Interesse<br />

dem Probleme der internationalen<br />

Gerichtsbarkeit zugewandt. In einer Reihe<br />

von Aufsätzen in Tageszeitungen und Fachzeitschriften<br />

sowie an mehreren Stellen seines<br />

Kommentars zu dem Haager „Abkommen<br />

44<br />

3<br />

betreffend die friedliche Erledigung internationaler<br />

Streitigkeiten" vom 18. Oktober<br />

1907 (Tübingen 1911, Verlag von J. C.B.Mohr)<br />

hat Wehberg seine Gedanken hierüber<br />

zum Teil schon veröffentlicht. Diese Gedanken,<br />

wesentlich erweitert und in gründ-<br />

licher, wissenschaftlicher Weise vertieft,<br />

finden wir nun in diesem zweiten Bande des<br />

„Werkes vom Haag" in übersichtlicher Zusammenfassung<br />

niedergelegt.<br />

Wehbergs Arbeit rechtfertigt die<br />

darauf gesetzten Hoffnungen in reichstem<br />

Maße. Ich möchte wünschen, daß sie nicht<br />

nur weit verbreitet, sondern auch ernsthaft<br />

studiert würde von allen, deren Gesichtsund<br />

Gedankenkreis über den Horizont des<br />

eigen-persönlichen und nationalen Lebens<br />

hinausgreifend auch die Anteilnahme an dem<br />

Gesamtleben der in Kulturstaaten organisierten<br />

Menschheit umfaßt. Besonders aber<br />

sollten alle diejenigen an dieser kostbaren<br />

Quelle trinken, in deren Hand es zum wesentlichen<br />

Teile gegeben ist, über Tempo und<br />

Grad des Fortschritts im Wachstum der<br />

Völker-Rechtsgemeinschaft zu entscheiden.<br />

Hiermit könnte ich eigentlich schon mit<br />

dem, was ich zu Wehbergs Werk öffentlich<br />

zu sagen hätte, abschließen : !man lese das<br />

Buch und denke darüber !<br />

Zum<br />

mindesten er-<br />

1<br />

scheint es mir überflüssig, neben dieser dringenden<br />

Empfehlung darauf hinzuweisen,<br />

Wehbergs Arbeit in hohem Maße<br />

daß<br />

von<br />

selbständigem Geist und Scharfsinn zeugt<br />

und sich in gleicher Weise durch klare, übersichtliche<br />

Anlage und fesselnde, gewandte<br />

Darstellung wie durch die außerordentliche<br />

Fülle des verarbeiteten deutschen und fremdsprachigen<br />

Akten- und Literaturmaterials<br />

auszeichnet.<br />

Werk liest,<br />

Hiervon wird sich jeder, der das<br />

ohnehin bald überzeugen. Und<br />

andere dürfte diese Feststellung schwerlich<br />

viel interessieren.<br />

Vielleicht aber wird erst eine kurze Darlegung<br />

des näheren Inhalts den einen oder<br />

anderen zur Lektüre des Buches anregen.<br />

Deshalb mag ein Eingehen hierauf an dieser<br />

Stelle berechtigt sein.<br />

Und zwar möchte ich der knappen Mitteilung<br />

des wesentlichen Inhalts die einzige<br />

eigentlich „kritische" Bemerkung, die ich für<br />

meine Person zu machen hätte, hier gleich<br />

vorausschicken, ohne jedoch eine Polemik<br />

in einer Frage eröffnen zu wollen, die von<br />

der Mehrzahl der völkerrechtlichen und pazifistischen<br />

Schriftsteller bereits im Sinne der<br />

W e h b e r g sehen Auffassung beantwortet<br />

worden ist — wobei ich die Richtigkeit dieser<br />

Antwort vom praktischen Standpunkte der<br />

Rücksichtnahme auf die heutigen wirklichen<br />

Verhältnisse des politischen Lebens<br />

und auf die Gebote der Taktik ohne weiteres<br />

anerkenne.<br />

Es handelt sich um die Frage, ob für die<br />

Organisation der völkerrechtlichen Rechtsprechung<br />

die Schaffung einer Exekutions-

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