1913 - Det danske Fredsakademi
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©: DIE FRIEDEN5-WABXE<br />
lungen beschrieb, und die künftige Politik,<br />
die die Unterstützung des ganzen<br />
Landes findet, skizzierte. Alle einflußreichen<br />
Persönlichkeiten sprechen sich gegen<br />
jede bewaffnete Intervention aus.<br />
Im Oktober soll in Mexiko eine Präsidentenwahl<br />
stattfinden. Eine Kandidatur des<br />
Generals H u e r t a im Rahmen der mexikanischen<br />
Konstitution wird nicht für möglich<br />
gehalten. In einem am 21. September<br />
ausgegebenen Bericht betont Präsident<br />
H u e r t a , daß die provisorische Regierung<br />
weder einen offiziellen Kandidaten aufstellen,<br />
noch irgendeinen anderen bevorzugen,<br />
und daß sie die absolute Neutralität bewahren<br />
würde. Es erscheint unmöglich, die<br />
Ereignisse des kommenden Monats vorherzusehen.<br />
Wenn aber eine unparteiische und<br />
ehrliche Wahl in Mexiko vor sich gehen<br />
wird, dann ist eine Klärung der jetzt so verwickelten<br />
Situation wohl denkbar. Allem<br />
Anschein nach haben die Gegner der jetzigen<br />
provisorischen Regierung wenig Erfolg, und<br />
in den letzten Wochen haben sie sogar<br />
an Boden verloren.<br />
Vier Monate nach Veröffentlichung des<br />
Bryanschen Friedensplanes, der für<br />
friedliche Schlichtung internationaler Streitigkeiten<br />
durch internationale Kommissionen<br />
eintritt, wurde der erste Vertrag zwischen<br />
Staatssekretär B r y a n und Don Frederico<br />
Mejia, Minister der Republik Salvador, am<br />
7. August geschlossen, dem ähnliche Verträge<br />
mit der Republik von Guatemala und<br />
der Republik Panama folgten, die der Senat<br />
der Vereinigten Staaten noch ratifizieren<br />
muß. Die Tatsache, daß der erste Vertrag<br />
zwischen einer der größten und einer der<br />
kleinsten Nationen abgeschlossen wurde, wird<br />
als Beispiel eines ehrlichen Wollens angesehen,<br />
internationale Streitigkeiten durch<br />
friedvolle Schlichtung zu erledigen.<br />
Der ins Auge gefaßte Vertrag zwischen<br />
Nicaragua und den Vereinigten<br />
Staaten, der diesen eine große Vorsorge<br />
durch das Protektorat überNicaragua auferlegt,<br />
wurde vom Senat der Vereinigten Staaten<br />
eben wegen dieser Protektoratsklausel verworfen.<br />
Zuerst hatte dieser Vorschlag überall<br />
Zustimmung gefunden, dann sah man aber<br />
ein, daß dieser Präzedenzfall sehr viel Unannehmlichkeiten<br />
mit sich bringen könnte.<br />
Zweierlei kann nun erfolgen. Entweder der<br />
Vertrag wird ohne die Protektoratsklausel<br />
wieder vorgelegt oder er wird zu einem geeigneteren<br />
Augenblick einer späteren Senats-<br />
Session unterbreitet.<br />
Die japanisch-kalifornische<br />
Frage kam auch in den letzten Wochen<br />
einer Lösung nicht näher. Es wurde ein<br />
neuer wirtschaftlicher Vertrag zwischen den<br />
Vereinigten Staaten und Japan vorgeschlagen,<br />
der alle durch den gegenwärtigen Streitfall<br />
entstandenen Fragen lösen sollte. Dieser<br />
Plan würde die Zustimmung der Vereinigten<br />
Staaten finden, aber das Auswärtige Amt<br />
in Japan will die durch den gegenwärtigen<br />
Vertrag gebotenen Vorteile nicht verlieren,<br />
und ist dementsprechend auch nicht geneigt,<br />
diesen Vorschlag anzunehmen.<br />
Der Besuch Viscount Haidan es.<br />
Lord Großkanzler von Großbritannien, in<br />
den Vereinigten Staaten und Kanada in der<br />
letzten Augustwoche begegnete großem<br />
Interesse. In seiner am 1. September in der<br />
American Bar Association in Montreal.<br />
Kanada, gehaltenen Rede überbrachte Lord<br />
Haidane die Grüße Königs Georg V. und<br />
trat ein für die Entwicklung einer internationalen<br />
,, Sittlichkeit" zwischen den Nationen<br />
in ihren Beziehungen zueinander, und<br />
für die Schlichtung internationaler Streitfälle<br />
in demselben Geist und in derselben<br />
Weise, wie solche Fälle zwischen Individuen<br />
geschlichtet werden.<br />
Der in der Cornell-Universität, Ithaca.<br />
New York, vom 29. August bis zum 3. September<br />
abgehaltene achte internationale<br />
Studenten kongreß war außerordentlich<br />
erfolgreich. Mehr als zweihundert<br />
Delegierte von Nationen aller Weltteile<br />
waren erschienen, die dann die größeren<br />
Städte der östlichen Staaten besuchten. In<br />
Washington wurden sie vom Präsidenten der<br />
Vereinigten Staaten, in New - York - City vom<br />
Bürgermeister empfangen. Am 18. September<br />
gab die New-Yorker Friedensgesellschaft<br />
zu Ehren der auswärtigen Delegierten<br />
ein Schlußbankett im Hotel Astor in<br />
New York, dem Prof. William M. S 1 o a n e<br />
von der Columbia Universität präsidierte.<br />
Unter anderem sprach auch der Herausgeber<br />
des ,,Independent", Hamilton Holt,<br />
der ausführte: „Es gibt vier große Probleme<br />
von vitalem Interesse. Das erste ist<br />
das wirtschaftliche Problem — die gerechte<br />
Verteilung von Besitztum. Das zweite ist<br />
das Frauenproblem — die neue Stellung<br />
der Frau oder die Stellungnahme der neuen<br />
Frau zum Heim, zur Politik und zu ähnlichen<br />
Fragen. Das dritte ist das — wohl<br />
am schwersten zu lösende — Rassenproblem.<br />
Das vierte ist das Problem des internationalen<br />
Friedens. Alle diese Probleme müssen<br />
durch einen Appell an die Gerechtigkeit<br />
ihrer Lösung zugeführt werden. Die Friedensbewegung<br />
ist eine Bewegung, um den<br />
Krieg durch das Gesetz zu ersetzen, keine<br />
Bewegung gegen den Krieg, sondern eine<br />
für das Gesetz ; aufbauend, nicht zerstörend.<br />
Das Völkerrecht befindet sich heute auf der<br />
gleichen Stufe, wie sich das Privatrecht im<br />
zehnten Jahrhundert befand. Die wertvollsten<br />
Menschen der Vereinigten Staaten<br />
sind Anhänger der Friedensbewegung. Die<br />
letzten vier Staatssekretäre, Hay, Root,<br />
Knox und Bryan, haben ihr Bestes für<br />
das Friedenswerk geleistet."<br />
Dr. M e z aus München referierte über<br />
die Rüstungsfrage in folgenden Worten:<br />
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