1913 - Det danske Fredsakademi
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DIE FRIEDENS -^ÄDTE = 3<br />
ergänzendes Organ, das mit internationaler<br />
Sanktion die friedliche Schlichtung von Streitigkeiten<br />
zwischen Nationen durchzuführen haben<br />
wird.<br />
Der Hof für Schiedsgerichtsbarkeit hätte,<br />
einmal ins Leben gerufen, obligatorische Gerichtsbarkeit<br />
über eine beschränkte Anzahl von<br />
Gegenständen, über die man sich noch<br />
schlüssig werden würde, auszuüben.<br />
Ein Aufruf für die Freiheit der Luft, zum<br />
Verbot der Verwendung der Luftschiffe im<br />
Krieg wurde von Edwin D. Mead, Bbston,<br />
Direktor der World Peace Foundation, eingebracht.<br />
Mead wandte sich dann in einer<br />
sehr logischen Rede gegen die Gelddarlehen<br />
der Neutralen an die Kriegführenden, was<br />
durch ein internationales Uebereinkommen verboten<br />
werden sollte.<br />
Bei Eröffnung der Abendsitzung vom<br />
15. Mai sprach Dr. Charles W. ETio t über<br />
„Wie die Ursachen des Krieges auszurotten<br />
wären." Er führte sehr beredt aus, daß ein<br />
internationales Uebereüikommen abgeschlossen<br />
werden müsse zur Beschränkung<br />
der Rüstungen und zur Errichtung eines internationalen<br />
Staaten-Gerichtshofes, der durch<br />
internationale Macht unterstützt werden<br />
sollte. Die Erziehung der Massen, öffentliche<br />
Arbeiten für Erhaltung und Vorbeuw<br />
gungsmaßregeln würden, wenn auch langsam,<br />
folgen. Der Fortschritt des Völkerrechts,<br />
und einer wirtschaftlichen und industriellen<br />
Gesetzgebung, die Annahme und ehrliche<br />
Durchführung der Politik der „Offenen Tür"<br />
und die Vermehrung der Gelegenheiten zum<br />
gegenseitigen Kennenlernen wie des guten<br />
Willens zwischen den Völkern sind Mittel,<br />
durch welche Kriege unmöglich gemacht wer-<br />
den können,.<br />
'<br />
Heinrich York-Steiner, Wien, be-j<br />
faßte sich mit der amerikanischen Einwände^<br />
rung, indem1 er mit Nachdruck auf den Verlust<br />
an Menschenleben in den Bergwerken,<br />
und Faktoreien der Vereinigten Staaten hin-«<br />
wies1 und gerechte Gesetze zum1 Schutze der<br />
Arbeiter verlangte.<br />
Hon. P. P. Claxton, Unterrichtsminister<br />
der Vereinigten Staaten, schlug<br />
vor, daß ein Buch, betreffend die Ursachen,<br />
die Kosten und die Ergebnisse des!<br />
Krieges' und des bewaffneten Friedens in den<br />
Lehrplan der Volks1- und Mittelschulen auf-i<br />
genommen werde. Es sei auch eine Aenderung<br />
in der Lehrmethode für Geschichte und<br />
Geographie notwendig. Junge Schüler sollten<br />
über die wahre Auffassung der Bürgerpflichten,<br />
Ehre und des' Patriotismus belehrt werden.<br />
„Gerechtigkeit als Grundlage des inter-,<br />
nationalen Friedens" war der Inhalt eines,<br />
Referates von Felix Adl er , Professor für<br />
soziale und politische Ethik an der Columbia-<br />
Universität. Dr. Adler gab der Meinung<br />
Ausdruck, daß sentimentale und wirtschaftliche<br />
Einflüsse nicht imstande wären,, die<br />
öffentliche Meinung zu erwecken, daß aber<br />
224<br />
ein Appell an die Gerechtigkeit zwischen allen<br />
Nationen die beste Methode sei^ den Weltfrieden<br />
zu sichern. Ami Schlüsse der Rede<br />
Dr. Adlers bemerkte der Präsident<br />
Dr. Eliot: „ES ist mehr Hoffnung zu setzen<br />
auf internationale Gerechtigkeit als auf gesunde<br />
Wirtschaftsverhältnisse."<br />
Der Gegenstand der Beratung vom<br />
16. Mai war: „Panamazölle und internationale<br />
Schiedsgerichtsbarkeit.". Der Präsidierende,<br />
Hon. Charlemagne Tower, gab<br />
eine klare Darstellung der Geschichte aller<br />
diesen Gegenstand behandelnden Schiedsverträge.<br />
Am Schlüsse sagte er: „Es ist<br />
hier nicht die Frage, ob wir ein gutes oder<br />
schlechtes Geschäft machen, aber es ist für<br />
das amerikanische Volk von größter Wichtigkeit,<br />
daß die Regierung der Vereinigten<br />
Staaten ihren Verpflichtungen, nachkommt<br />
und ihre internationalen Verbindlichkeiten<br />
loyal austrägt."<br />
Thomas Raeburn White aus Philadelphia<br />
gab einen Ueberblick aller gegen die<br />
schiedsgerichtliche Austragung der Panama-<br />
Zollfrage gerichteten Argumente und widerlegte<br />
sie durch bewundernswürdig logische<br />
und unerschütterliche Gegenbeweise.<br />
Der Bevollmächtigte für Panama-Handel<br />
und Zölle der Vereinigten Staaten, Emory<br />
R. Johnson, sprach über den vorgeschlagenen<br />
Widerruf der Zollbefreiungsklausel und<br />
der wirtschaftlichen Auffassung dieser Frage.<br />
Indem er die Befreiung als tatsächliche und<br />
unmittelbare Unterstützung der Küstenschifffahrt<br />
ansah, brachte er verschiedene zwingende<br />
Argumente zugunsten des Widerrufs<br />
der Befreiungsklausel auf rein wirtschaftlicher<br />
Grundlage.<br />
Hon. Joseph R. Knowland, Mitglied<br />
des Kongresses von Kalifornien, verteidigte<br />
die Zollbefreiungsklausel als innerhalb der<br />
Vertragsrechte der Vereinigten Staaten<br />
liegend und als wirtschaftlich gerechtfertigt.<br />
Er befürwortete aber trotzdem die schiedsgerichtliche<br />
Austragung dieser Frage wegen<br />
ihres Zusammenhanges mit dem Hay-Pauncefote-Vertrag.<br />
Der Herausgeber der New York World,<br />
Don C. S e i t z , richtete einen geharnischten<br />
Angriff gegen jene Personen, die zur Zeit,<br />
als die Vereinigten Staaten die Panamakanal-<br />
Zone erwarben, an der Regierung waren. Er<br />
beklagte sich darüber, daß der kolumbischen<br />
Republik schweres Unrecht zugefügt wurde<br />
und verlangte, daß dies gutgemacht werde.<br />
Bei der nun folgenden Debatte erklärten<br />
Dr. Lyman Abbott und ehester, Admiral<br />
der Flotte der Vereinigten Staaten, daß die<br />
Regierung der Vereinigten Staaten nichts getan<br />
habe, um die Panamarevolte hervorzurufen,<br />
und daß eine Verletzung der Vertragsrechte<br />
nicht erfolgt sei.<br />
Edwin D. Mead lenkte die Aufmerksamkeit<br />
auf die öffentliche Darlegung Joseph<br />
H. Choates, um allen am Hay-Paunce-