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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FRIEDENS -^VADTE ®<br />

politischen Welt sofort eine Verstärkung des<br />

Dreiverbandes gewittert, und daraus geschlossen,<br />

daß die Heeresverstärkungen des Dreibundes<br />

vielleicht schon in Voraussicht dieser<br />

Eventualität beschlossen worden sind. Das gibt<br />

wieder eine Verschiebung des famosen Gleichgewichts.<br />

Die Mittelmeerpolitik wird immer<br />

bedrohlicher, und kann nicht anders beschworen<br />

werden, als durch Dreadnoughts und<br />

Ueberdreadnoughts und<br />

tioughts — bis es endlich<br />

Ueber-Ueberdread-<br />

den F-Strahlen gelingt,<br />

mittels sowohl in Triest als in Marseille<br />

und in Gibraltar abgedrückter Knöpfe die sämtlichen<br />

Mittelmeerflotten in die Luft springen<br />

zu machen. Das wird auch ein gewisses<br />

Gleichgewicht herstellen. Gegen alle diese gefährlichen<br />

Spielereien gibt es auch nur das<br />

eine Mittel: die Einigung<br />

MB<br />

Europas.<br />

Da ist im Weißen Hause in diesen Tagen<br />

in ganz anderem Sinne ein solcher Wunderknopf<br />

abgedrückt worden. Die Beschreibung<br />

davon liest sich wie ein Kapitel aus einem<br />

phantastischen Zukunftsroman — phantastischer<br />

noch als Kellermanns .Tunnel'". , „Es<br />

herrschte feierliche Stille, als Präsident Wilson<br />

punkt 2 Uhr auf den Knopf der elektrischen<br />

Leitung drückte, die die 6400 Kilometer<br />

lange Strecke von Washington bis zur<br />

Barriere von Garhboa<br />

Gramm Dynamit waren<br />

verbindet.<br />

notwendig,<br />

40 000<br />

um die<br />

Barriere zu sprengen." (O, Alfred Nobel, so<br />

träumtest du stets die Verwendung deiner Erfindung!)<br />

„Am Orte selbst war die Wirkung<br />

cles Druckes eine kolossale. Zuerst eine gewaltige<br />

<strong>Det</strong>onation, die auf hundert Meilen<br />

her vernehmbar war. Eine riesige Staubwolke<br />

erfüllte die Luft, so daß im weiten Umkreise<br />

das Tageslicht verfinstert war. Das Erdreich<br />

geriet ins Schwanken und die Wassermassen<br />

drangen ein. Erst langsam, dann' immer stärker<br />

ergoß sich die Flut in das Kanalbett. Das<br />

Werk war vollendet. . . . Die Kunde davon<br />

wurde telegraphisch ins Weiße Haus gemeldet<br />

und verbreitete sich wie ein Lauffeuer über<br />

das ganze Land — Salutschüsse erdröhnten,<br />

alle<br />

."<br />

Glocken läuteten . .<br />

Ein Siegeswerk ist es, der menschliche<br />

ein Genius —I<br />

Perspektiven des Weltverkehres, der Welteinigung<br />

eröffnet. Das war ein Augenblick,<br />

um in die Knie zu sinken : „nearer, ph my<br />

God to theen" — —<br />

Friedenswerk, das ungeheure<br />

PAZIFISTISCHE CHRONIK<br />

25. September. Tagung des Internationalen<br />

Kongresses für Luftrecht in Frankfurt a. M.<br />

27. September. Deutsch-französischer Journalisten-<br />

kongress in Gent.<br />

30. September. Unterzeichnung des Friedensvertrages<br />

zwischen der Türkei und Bulgarien.<br />

392<br />

! für<br />

Ende September. Eine Versammlung der Vorstände<br />

der elsässischen Ortsgruppen der deutschen<br />

Friedensgesellschaft beschlieskt in Colmar die<br />

Gründung eines Landesverbandes und die Abhaltung<br />

französischer und deutscher Vorträge<br />

zur Förderung der Friedensidee.<br />

Ende September. Ein deutsch-französischer<br />

Ausschuss mit Ernst Haeckel und Maurice<br />

Maeterlinck an der Spitze tritt für den Ausbau<br />

einer deutsch- französischen Unterrichtsanstalt<br />

ein.<br />

Ende September . Tagung der Internationalen<br />

Arbeiterschutzkonferenz in Bern.<br />

Ende September. König Konstantin von<br />

Griechenland trifft in Paris ein.<br />

1. Oktober. Tagung des Kongresses für internationales<br />

Recht in Madrid.<br />

4.— 6. Oktober. Tagung des Verbandes für<br />

Internationale Verständigung in Nürnberg.<br />

6. Oktober. Gründung der deutsch-französischen<br />

Liga zu Nürnberg.<br />

6. Oktober. Besuch des Präsidenten der<br />

französischen Bepublik, Poincare", in Madrid.<br />

7. Oktober. In München findet eine Kundgebung<br />

des Verbandes für internationale Verständigungstatt,<br />

in welcher Baron d' Estournelles<br />

de Constant den Gedanken der deutsch-französischen<br />

Verständigung entwickelt.<br />

9. Oktober. Im Rahmen des Verbandes für<br />

Internationale Verständigung tritt in Frankfurt<br />

a. M. Baron d' Estournelles de Constant<br />

eine deutsch-französische Annäherung ein.<br />

DAUS DER ZEITB<br />

Völkerrecht.<br />

Verlängerung von Schiedsverträgen. :: :: :: :: :: :: ::<br />

Der Schweizer Bundesrat unterbreitete im<br />

Juli ci. J. der Bundesversammlung die neuen,<br />

mit Spanien und Portugal abgeschlossenen<br />

Schiedsverträge zur Genehmigung. Der neue Vertrag<br />

mit Spanien ersetzt den am 9. Juli 1912<br />

abgelaufenen Schiedsvertrag vom 14. Mai 1907;<br />

während der alte Vertrag ein Obligatorium nicht<br />

kannte, ist im neuen Vertrag nach dem Muster<br />

des Schiedsvertrags mit Belgien ein fakultatives<br />

Obligatorium des Schiedsgerichte vorgesehen für<br />

jene besonders umschriebenen Streitfälle, die<br />

nach der Ansicht eines jeden der vertragschließenden<br />

Staaten weder die Ehre noch die<br />

Unabhängigkeit oder die Souveränität des<br />

andern Landes berühren.<br />

im<br />

Der neue Vertrag gilt<br />

auf zehn Jahre ;<br />

Falle er nicht sechs Mo-<br />

nate vor Ablauf dieser zehn Jahre gekündigt<br />

wird, gilt er stillschweigend weiter, mit fünfjähriger<br />

Kündigungsfrist. — Der neue Vertrag<br />

mit Portugal ist lediglich eine Verlängerung auf<br />

zehn Jahre des am 23. Oktober <strong>1913</strong> ablaufenden<br />

Schiedsvertrags vom 18. Juli 1905, der keinerlei<br />

Obligatorium des Schiedsgerichts vorsieht.

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