1913 - Det danske Fredsakademi
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DIE FßlEDEN5- ,MMirE ;§><br />
blick auf die gegenwärtige internationale<br />
Lage betonte. Nach der Versammlung fand<br />
ein Bankett im Bankers - Club in Yokohama<br />
statt, bei welchem1 Graf Okuma unter<br />
anderem sagte : „Die kalifornische Frage,<br />
die jetzt den Streitpunkt zwischen den Vereinigten<br />
Staaten und Japan bildet, bedeutet<br />
den Amerikanern bloß ein lokales' Problem.<br />
Was aber auch dagegen gesagt werden mag,<br />
die Amerikaner haben im Grund ihres' Herzens<br />
eine unerschütterliche Anschauung über<br />
Recht und Gerechtigkeit, wie sie dies in den<br />
letzten 50 Jahren ihres Verkehrs mit der<br />
japanischen Nation bewiesen haben. Sie besitzen<br />
auch den erhabenen Geist der alten<br />
Puritaner. Deshalb erwarte ich, daß die<br />
kalifornische Frage in einer friedlichen<br />
Weise gelöst werde. Ich hoffe, daß. die Bewohner<br />
Yokohamas, die die Vorläufer der<br />
japanischen Zivilisation sind, immer danach<br />
streben werden, den Weltfrieden zu sichern."<br />
Bei der arn 5. Mai stattgefundenen Versammlung<br />
des Exekutiv-Komitees der japanischen<br />
Friedensgesellschaft teilte Baron<br />
Sakatani mit, daß unter anderen prominenten<br />
Persönlichkeiten J. N a r u s e , Präsident<br />
der „Womens University", Tokio,<br />
Dr. Jokichi Takamine und Dr. J. B o e d a<br />
Mitglieder der Gesellschaft geworden sind.<br />
Gleichzeitig mit dem Vorschlag, eine Ortsgruppe<br />
in Yokohama zu gründen, die, wie<br />
oben erwähnt, tatsächlich schon erfolgte,<br />
hat die Friedensgesellschaft beschlossen,<br />
eine Anzahl Briefe zu drucken' und an gewisse<br />
in Betracht kommende Persönlichkeiten zusammen<br />
mit einem Exemplar der letzten<br />
Nummer des Organs der Friedensgesellschaft<br />
mit der Bitte zu senden, Mitglieder der Gesellschaft<br />
zu werden. *<br />
Zwischen der Harvard - Universität in den<br />
Vereinigten Staaten und der Imperial - Universität<br />
in Tokio wurde vereinbart, daß in<br />
den kommenden fünf Jahren jährlich je ein<br />
japanischer Vortragender an die Harvard-Universität<br />
zur Abhaltung von Vorträgen über<br />
japanische Gegenstände gesandt werde.<br />
Dr. Seiji Anezaki, Professor für Literatur<br />
an der Universität von Tokio, ist als<br />
erster gewählt worden und wird Tokio im<br />
August verlassen, um sich nach den Vereinigten<br />
Staaten zu begeben. Wie oben erwähnt,<br />
wird er über japanische Literatur<br />
und über das Leben in Japan sprechen. Die<br />
Kosten für diese fünf Jahre wurden mit<br />
50000 Yen veranschlagt, die zur Hälfte von<br />
der amerikanischen, zur Hälfte von der<br />
japanischen Universität getragen werden<br />
sollen.<br />
Dr. Anezaki wurde im Jahre 1873 in<br />
Kyoto geboren und hat die Universitäten, von<br />
Tokio, Berlin und Leipzig besucht. Er bereiste<br />
Indien und unternahm im Jahre 1907<br />
eine Weltreise. Anezaki ist Verfasser<br />
mehrerer Bücher, die religiöse und ethische<br />
Probleme behandeln.<br />
258<br />
1<br />
Die japanische und amerikanische Friedensgesellschaft<br />
feierten gemeinsam den<br />
Friedenstag durch eine öffentliche, in der<br />
Y. M. C. A. Hall Kanda, Tokio, am! Samstag,<br />
den 18. Mai, abgehaltene Versammlung.<br />
Schon vor Beginn der Veranstaltung<br />
hatten sich die hervorragendsten Persönlichkeiten<br />
eingefunden. Die außerordentlich<br />
zahlreich erschienenen Teilnehmer (weit über<br />
800) besetzten nicht nur jedes Plätzchen im<br />
Saale selbst, sondern auch<br />
Gilbert Bowle s,<br />
die Galerien.<br />
Sekretär der<br />
amerikanischen Friedensgesellschaft, präsidierte<br />
und führte in seiner Eröffnungsrede<br />
aus, daß es in allen zivilisierten Ländern<br />
Brauch geworden sei, den 18. Mai deshalb<br />
als Friedenstag zu feiern, weil an diesem<br />
Tage die erste Haager Konferenz eröffnet<br />
wurde. Für die Japaner aber habe dieser<br />
Tag noch eine ganz andere Bedeutung, da<br />
sich am 18. Mai 1906 die japanische Friedensgesellschaft<br />
organisierte.<br />
T. Miyaoka, einer der Präsidenten<br />
der japanischen Friedensgesellschaft, versuchte,<br />
mit Bezug auf die kalifornische<br />
Frage, den Unterschied zwischen Staatenbund<br />
und Bundesstaat klarzulegen. Es sei<br />
für den Japaner schwer zu begreifen, daß<br />
der<br />
die<br />
Präsident der Vereinigten Staaten nicht<br />
Macht besitze, seine Wünsche durchzusetzen.<br />
Aber es müsse daran erinnert werden,<br />
daß der Gouverneur von Kalifornien<br />
nicht<br />
vom<br />
von Washington aus<br />
kalifornischen Volk<br />
ernannt,<br />
selbst<br />
sondern<br />
gewählt<br />
werde, wodurch die Schwierigkeiten leicht erklärlich<br />
sind.<br />
Baron Sakatani, Vizepräsident der<br />
japanischen Friedensgesellschaft, sagte unter<br />
anderem: „Die japanische und die amerikanische<br />
Friedensgesellschaft in Japan wirken<br />
mit der amerikanischen Friedensgesellschaft<br />
in Washington, die starke Gruppen, in den<br />
führenden Städten hat, zusammen, was ohne<br />
Zweifel einen Einfluß auf das amerikanische<br />
Volk haben wird. Eine solche internationale<br />
Kooperation setzt aber nicht Antipatriotismus<br />
voraus. In allen Kulturländern haben die<br />
Völker jetzt großen Anteil an der Regierung.<br />
Die für den Frieden Arbeitenden sollten bestrebt<br />
sein, die großen Fragen über den«<br />
Krieg, internationale Verständigung, religiöse<br />
Verschiedenheiten und wirtschaftliche Kämpfe<br />
zu studieren. Was die religiöse Frage betrifft,<br />
hat Japan als<br />
„Association Concordia"<br />
einziger Staat die<br />
zum Spezialstudium<br />
der religiösen Ideen des Ostens und des<br />
Westens ins Leben gerufen, die mit der Aufgabe<br />
betraut wurde, eine Grundlage für<br />
klare Verständigung zu suchen. Was<br />
eine<br />
die<br />
wirtschaftlichen Fragen anbelangt, so habe<br />
ich<br />
die<br />
an der Fortsetzung der Spezialforschung,<br />
im Sommer des Jahres 1911 bei der in<br />
Bern abgehaltenen Wirtschaftlichen Konferenz<br />
in kurzen Umrissen festgelegt wurde,<br />
teilgenommen. Die Tatsachen, daß solche