1913 - Det danske Fredsakademi
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SS = DIE FRIEDENS-^ÄKTE<br />
Enquete über diese Probleme würde daher<br />
heute ganz anders ausfallen.<br />
Weil aber die Friedensidee von Jahr zu<br />
Jahr eine immer größere Macht ausübt,<br />
werden ihre Probleme in der Oeffentlichkeit<br />
heute so oft diskutiert, daß man wohl<br />
über die Stärke der Friedens- und der Kriegsapostel<br />
im wesentlichen orientiert ist. Auch<br />
die Hetzer spielen heute noch eine große<br />
Rolle, wie die neueste ausgezeichnete Publikation<br />
des Verbandes für internationale Verständigung:<br />
„D er deutsche Cha,u vinism<br />
u s" beweist. Aber führende Persönlichkeiten<br />
der Admiralität, des Handels und der Industrie,<br />
ja sogar aktive deutsche Studentenkorporationen,<br />
die bisher von dem alldeutschen<br />
Verbände in Beschlag genommen wurden,<br />
sind Mitglieder des Verbandes für internationale<br />
Verständigung geworden. Dies<br />
deutet scharf die Entwicklung an. Warum<br />
also eine Rundfrage an die breite Oeffentlichkeit<br />
richten, deren Ergebnis doch mehr<br />
oder weniger von der zufälligen Wahl der zu<br />
Befragenden abhängig sein würde !<br />
Besser<br />
erschien es, denen, die sich aus Beruf und<br />
Neigung mit den Problemen der Haager<br />
Friedenskonferenzen befassen, einige grundlegende<br />
Fragen aus diesem Gebiete vorzulegen.<br />
Einmal kommen hierdurch nur<br />
wirklich Sachkundige zu Worte. Dann aber<br />
wird es auch ermöglicht, ein wirklich objektives<br />
Bild von den Ideen unserer Zeit über<br />
das Haager Werk zu geben, weil man diesen<br />
begrenzten Kreis von Fachgelehrten und<br />
Diplomaten ziemlich vollständig befragen<br />
kann und das Ergebnis nunmehr nicht mehr<br />
vom Zufall abhängt.<br />
Wir haben uns daher an vierzig angesehene<br />
Völkerrechtslehrer und Diplomaten<br />
gewandt und ihnen insgesamt sieben Fragen<br />
vorgelegt. Fast alle haben eine Antwort<br />
eingesandt, und meist über sämtliche Punkte.<br />
Ihre Ansichten haben geäußert<br />
1. Geheimrat v. B a r, Professor in Göttingen,<br />
Mitglied des Haager Schiedsgerichtshofes<br />
und des Instituts für internationales<br />
Recht.<br />
2. Früherer holländischer Minister des<br />
Auswärtigen de Beaufort, erster<br />
holländischer Delegierter zur zweiten<br />
Haager Friedenskonferenz.<br />
3. Professor Frhr. v. Dungern in Czernowitz.<br />
4. Professor Ebers in Münster i. W.<br />
5. Professor Erich in Helsingfors.<br />
6. Professor Jhr. vanEysingain Leyden.<br />
7. Professor Fleischmann in Königsberg<br />
i. Pr.<br />
8. Professor G i e s e in Posen.<br />
9. Staatsminister Gram, Gouverneur in<br />
Upsala, Mitglied des Haager Schiedsgerichtshofes<br />
und des Instituts für internationales<br />
Recht.<br />
10. Exzellenz Hagerup, norwegischer Gesandter<br />
in Kopenhagen, erster Delegierter<br />
zur zweiten Haager Friedenskonferenz,<br />
Mitglied des Haager Schiedsgerichtshofes<br />
des Instituts für internationales<br />
Recht.<br />
11. Professor Heilborn in Breslau.<br />
12. Professor Frhr. Hold v. Ferneck<br />
in Wien, Delegierter zur Londoner Seekriegsrechtskonferenz.<br />
13. Professor Max Huber in Zürich, Delegierter<br />
zur zweiten Haager Friedenskonferenz.<br />
14. Ministerialrat Jhr. de Jong van<br />
Beek en Donk im Haag.<br />
15. Professor Wilhelm Kaufmann in<br />
Berlin, Associe" des Instituts für internationales<br />
Recht.<br />
16. Geheimrat Kohl er in Berlin.<br />
17. Excellenz L a b a n d , Professor in Straßburg.<br />
18. Professor La Fontaine, Senator in<br />
Brüssel, Direktor des „Office Central des<br />
associations internationales."<br />
19. Hofrat Lammasch, Professor in Wien,<br />
Mitglied des Haager Schiedsgerichtshofes<br />
und des Instituts für internationales<br />
Recht, Delegierter zu beiden Haager<br />
Friedenskonferenzen.<br />
20. Professor de Louter in Utrecht,<br />
Associe des Instituts für internationales<br />
Recht.<br />
21. Amerikanischer Gesandter Marburg in<br />
Brüssel.<br />
22. Geheimrat M e u r e r , Professor in Würzburg,<br />
Associe des Instituts für internationales<br />
Recht.<br />
23. Professor Neubecker in Berlin.<br />
24. Professor Nippold in Oberursel am<br />
Taunus.<br />
25. Schweizerischer Gesandter O d i e r in<br />
St. Petersburg, Delegierter zur ersten<br />
Haager Friedenskonferenz.<br />
26. Professor Oppenheim in Cambridge,<br />
Mitglied des Instituts für internationales<br />
Recht.<br />
27. Excellenz Staatsminister Frhr. von<br />
P 1 e n e r in Wien, Präsident des Oberrechnungshofes,<br />
Mitglied des Haager<br />
Schiedsgerichtshofes und Associe des Instituts<br />
für internationales Recht.<br />
28. Professor P o 1 i t i s in Paris, Associe des<br />
Instituts für internationales Recht.<br />
29. Professor Rehm in Straßburg.<br />
30. Professor S c h o e n in Göttingen.<br />
31. Privatdozent Schoenborn in Heidelberg.<br />
32. Professor Schücking in Marburg,<br />
Associe des Instituts für internationales<br />
Recht.<br />
33. Dr. Karl Strupp in Frankfurt am<br />
Main.<br />
34. Professor van Vollenhoven in<br />
Leyden.<br />
Man erkennt ohne weiteres, daß es sich<br />
hier durchaus nicht nur um pazifistisch gesinnte<br />
Persönlichkeiten handelt. Uns lag<br />
daran, ein objektives Büd von den Ansichten<br />
der maßgebenden Kreise über das Haager<br />
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