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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FRIEDENS -^^PTE ;©<br />

sprach! China Rußland, weder militärische<br />

Kräfte noch zivile Beamte in die Mongolei<br />

zu senden oder dort zu haben, sich in keiner<br />

Weise in die mongolischen Angelegenheiten<br />

zu mischen, und in Zukunft alle Versuche<br />

einer chinesischen Kolonisation auf mongolischen<br />

Gebieten zu verhindern. Als Ausnahme<br />

dieser Regel ist es China erlaubt, einen dauernden<br />

Vertreter in Urga und zeitweise, zu<br />

notwendigen Unterhandlungen mit mongolischen<br />

Behörden, auch an anderen Plätzen Vertreter<br />

zu ernennen. Das Verbot der chinesischen<br />

Kolonisation<br />

tige Maßregel, wenn<br />

ist eine<br />

wir in<br />

sehr wich-<br />

Erwägung<br />

früher die beste und wirk-<br />

!<br />

ziehen, daßi es<br />

samste Methode war, chinesischen Einfluß<br />

unter den Mongolen zu verbreiten. Diese<br />

Bewegung war nicht nur politisch, sondern<br />

auch kulturell, und ihre Gefahr scheint in<br />

St. Petersburg richtig eingeschätzt worden<br />

zu sein. Hinter dem chinesischen Kolonisten<br />

kam nicht nur der chinesische Beamte, kamen<br />

auch chinesische Kultur und Zivilisation, die<br />

in der Mongolei sehr verbreitet waren. Durch<br />

dieses Uebereinkommen verpflichtet sich auch<br />

Rußland, keine Truppen in die Mongolei zu<br />

senden, ausgenommen die militärische Bedeckung<br />

der<br />

würden später<br />

Konsulate.<br />

durch neue<br />

Weitere <strong>Det</strong>ails<br />

Abkommen, sobald<br />

sie durch die Lage bedingt sein sollten,<br />

getroffen werden. Der Vertrag sieht auch<br />

vor, daß in künftigen wichtigen Verhandlungen<br />

zwischen Rußland und China mongolische<br />

Autoritäten daran teilnehmen sollen. Dies<br />

ist<br />

die<br />

eine wichtige Klausel, die den Mongolen<br />

Möglichkeit gibt, etwaige Wünsche zu<br />

äußern. Es erübrigt sich, noch abzuwarten,<br />

wie nützlich und wertvoll dieses Uebereinkommen<br />

für beide Teile, Rußland und die<br />

Mongolei, sein wird. Während der letzten<br />

Monate schien mehr Unzufriedenheit mit<br />

dieser Politik<br />

herrschen, was<br />

als mit der früheren zu<br />

aber kaum ernstliche Konsequenzen<br />

zur Folge haben wird. Ende November<br />

kam eine Spezial-Kommission nach<br />

Rußland, um die schwebenden Fragen zu erledigen,<br />

und es' ist unzweifelhaft, daß eine<br />

rasche Verständigung darüber erzielt werden<br />

wird. Die Abordnung wurde in St. Petersburg<br />

herzlich empfangen.<br />

Große Erregung verursachten vor einiger<br />

Zeit die in Berlin vom russischen Ministerpräsidenten<br />

gehaltenen Reden, die zwei wichtige<br />

Fragen betrafen : die auswärtige und<br />

die innere Politik Rußlands. Ueber die auswärtige<br />

Lage ist nicht viel zu sagen. In auswärtigen<br />

Angelegenheiten gibt es gegenwärtig<br />

keine beunruhigenden Fragen, und<br />

über die wichtigsten Dinge ist eine klare<br />

Ueber ein Stimmung in Paris, Berlin, Wien<br />

und London erzielt worden. Das Konzert der<br />

Großmächte ist intakt, ' und Rußland hat<br />

keine Forderungen zu stellen. Kokokzew hat<br />

viele politische Unterhandlungen in Paris und<br />

Berlin gehabt und hat mit Leichtigkeit alle<br />

4 60<br />

schwebenden, den Balkan, die Türkei und<br />

Armenien betreffenden Fragen erledigen<br />

können. Eine ganz andere Rolle spielte aber<br />

der zweite Teil seiner Reden, die er mit Vertretern<br />

der Presse hatte. Es war tatsächlich<br />

ungewöhnlich, daß der russische Ministerpräsident<br />

sich Fremden gegenüber über<br />

russische Angelegenheiten beklagte und ihnen<br />

erzählte, daß die Duma und die Presse im<br />

Lande nicht sehr ins Gewicht fallen. Man<br />

mag über die Richtigkeit der Erklärung des<br />

Ministerpräsidenten im Zweifel sein; die<br />

Presse und die Duma haben unter den gegenwärtigen<br />

Bedingungen in der Tat nicht viel<br />

zu sagen; aber daß ihre Stimme gar keine<br />

Wirkung in dem Lande hat, ist sicherlich ein<br />

Irrtum. Dies wird am besten durch den Sturm<br />

der Entrüstung bewiesen, der durch die Reden<br />

entfacht wurde, die allgemein sowohl von den<br />

Konservativen wie von den Liberalen verurteilt<br />

werden.<br />

Bei der Duma kann man deutlich einen<br />

Mangel an Entscheidung wahrnehmen. Das<br />

wird durch die Schwäche des Zentrums verursacht.<br />

Die Parteien sind so geteilt, daß die<br />

kleine Zentrumsgruppe die wichtigsten 'Entscheidungen<br />

in ihren Händen hält und jederzeit<br />

die Wagschale auf die eine oder andere<br />

Seite neigen kann. Die Konservativen und<br />

Reaktionäre auf der einen, die Opposition auf<br />

der anderen Seite, sind hoffnungslos durch<br />

einen unüberbrückbaren Abgrund getrennt;<br />

nichts kann sie vereinen. In der Mitte das<br />

Zentrum, das von rechts nach links und von<br />

links' nach rechts schwankt. Es' ist sehr<br />

schwer zu sagen, wie die Dinge schließlich<br />

enden werden. Eines ist jedoch sicher: die<br />

öffentliche Meinung neigt immer stärker der<br />

Richtung verfassungsmäßiger Reformen zu.<br />

Dies macht die Zehtrumsgruppe geneigter,<br />

mit der Opposition zu stimmen und zu handeln.<br />

Das' Endresultat davon ist, daßi die<br />

Regierung nicht mehr über eine sichere Mehrheit<br />

in der Duma verfügt und diese geneigter<br />

ist, dem Ministerium zu opponieren.<br />

Wir müssen noch auf ein sehr wichtiges<br />

Vorgehen seitens der Marinebehörden hinweisen,<br />

die sich auf die drahtlosen telegraphischen<br />

Nachrichten in der Ostsee bezieht.<br />

Bis in die jüngste Zeit widersetzten<br />

sich diese Tiehörden dem Vorhaben, daß<br />

Nachrichten von oder zu einem Privats'chiff<br />

gesandt werden dürften. Nun wird erklärt, daß<br />

alle Unfallbotschaften, betreffend Schiffbruch,<br />

Feuer usw., von jeder russischen Küstenstation<br />

übernommen und überall hin, wo es notwedig<br />

sei, weitergegeben werden sollten. Das<br />

gibt den Dampfschiffgesellschaften das' Recht,<br />

an Bord ihrer Schiffe Telegraphenstationen<br />

zu errichten und diesen dadurch die Möglichkeit,<br />

im Bedarfsfalle mit der Küste zu verkehren.<br />

Wenn man die wichtige Rolle in<br />

Betracht zieht, die telegraphische Nachrichten<br />

bei den letzten Schiffskatastrophen gespie'lt<br />

haben und die wachsende große Sicherheit,

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