1913 - Det danske Fredsakademi
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Der allgemeine Friedenskongreß erinnert<br />
an seine früheren Beschlüsse über die Vorbereitung<br />
und Einberufung der dritten Friedenskonferenz.<br />
Er verlangt von neuem, daß die Staaten<br />
dem Wunsche genügen, den sie selbst im<br />
Jahre 1902 einstimmig dahin geäußert haben,<br />
daß eine dritte Friedenskonferenz in einem<br />
Zeitpunkte einberufen werde, der dem seit<br />
der vergangenen Konferenz verflossenen entspricht,<br />
also im Jahre 1915.<br />
Er erinnert daran, daß die Vertreter der<br />
Staaten es selbst für notwendig erklärt haben,<br />
die Arbeiten dieser neuen Friedenskonferenz<br />
zeitig genug vorzubereiten, damit die Beratungen<br />
der Konferenz sich mit der unerläßlichen<br />
Autorität und Schnelligkeit vollziehen.<br />
Er fordert daher alle Regierungen der<br />
Welt auf, sich über den Zeitpunkt für die<br />
Einberufung der dritten Friedenskonferenz und<br />
die sofortige Ernennung einer vorbereitenden<br />
Kommission zu verständigen.<br />
Er fordert die Regierungen auf, nach dem<br />
Beispiel der Regierungen von Oesterreich-<br />
Ungarn, Dänemark, Frankreich, Norwegen,<br />
der Niederlande und Schweden sofort vorbereitende<br />
Kommissionen der einzelnen Staaten<br />
einzusetzen.<br />
Er wendet sich an die Regierung der<br />
Niederlande, damit diese jetzt, da eine förmliche<br />
Einladung einer bestimmten Regierung<br />
nicht mehr erforderlich ist, unter diesen verschiedenen<br />
Gesichtspunkten bei den anderen,<br />
auf der zweiten Friedenskonferenz vertretenen<br />
Regierungen die erforderlichen Schritte tue.<br />
Er ersucht angesichts der Haltung der<br />
Regierung der Vereinigten Staaten bei Einberufung<br />
der zweiten Friedenskonferenz diese<br />
Regierung um energische Unterstützung der<br />
auf die Intervention der Regierung der Niederlande<br />
erfolgenden Schritte.<br />
Er beauftragt endlich die Friedensgesellschaften<br />
der verschiedenen Länder, bei ihren<br />
Regierungen darauf zu dringen, daß diese den<br />
vorliegenden Beschluß, der ihnen durch das<br />
internationale Friedensbureau überreicht<br />
werden wird, in ernstlichste Erwägung<br />
nehmen und fordert die Friedensgesellschaften<br />
auf, bei den bei ihren Regierungen<br />
akkreditierten Gesandtschaften der Niederlande<br />
und der Vereinigten Staaten von Amerika<br />
dringende Schritte zu tun.<br />
Sonnabend der letzte Kongreßtag — und<br />
noch immer waren Fragen, die zu den wichtigsten<br />
gehören, gar nicht einmal in Angriff<br />
genommen worden. Es lag, wie gewöhnlich<br />
vor der letzten Sitzung, eine Ansammlung<br />
zu erledigenden Materiales vor, deren<br />
Ueberwindung unmöglich war. Natürlich litt<br />
auch die Behandlung fast aller Punkte sehr<br />
darunter, und man kann nicht von einer<br />
Durcharbeit z. B. der Frage des Verhältnisses<br />
zwischen Presse und Pazifismus reden, man<br />
konnte keine Aussprache über diese hochbedeutende,<br />
dringliche Angelegenheit herbeiführen<br />
bei der knappen Zeit, die zu irgendeiner<br />
Klarheit und Festigkeit und zu einer<br />
Einheit der Ansichten und Auffassungen geführt<br />
hätte.<br />
Presse und Friedensbewegung.<br />
Die Pressefrage kommt endlich auf die<br />
Tagesordnung. Sie wird zunächst in einem<br />
Referat behandelt. Mr. 1 e Foyer hält es<br />
für das beste Mittel zur Verbreitung von<br />
Friedensideen, wenn die Zeitschriften solche<br />
Themata dauernd behandeln. Wir müssen<br />
also mit allen Mitteln versuchen, dies herbeizuführen,<br />
daneben ist es notwendig, den Pazifismus<br />
zu schützen vor lügenhaften und entstellenden<br />
Zeitungs- und Zeitschriftenberichten.<br />
Man muß Mittel und Wege suchen zu einer<br />
organisatorischen Verbindung der Journal-Gesellschaften<br />
und Presseagenturen mit dem<br />
Pazifismus.<br />
Die vorgelegte Resolution lautet:<br />
Um Gebrauch von der Presse zur Förderung<br />
des pazifistischen Gedankens zu machen,<br />
wünscht der Kongreß :<br />
I. Daß das Berner Bureau und die nationalen<br />
Friedensgesellschaften eine dauernde<br />
Verbindung anknüpfen mit den telegraphischen<br />
Hauptagenturen und den führenden<br />
großen Zeitungen.<br />
II. Daß die nationalen Friedenszentralen<br />
alle Informationen, über die sie verfügen,<br />
austauschen und diesen Pressestellen vermitteln<br />
sollen.<br />
III. Daß die lokalen Friedensgruppen<br />
sowie die einzelnen Friedensfreunde es sich<br />
zur Aufgabe machen, alle falschen und entstellenden<br />
Nachrichten aus ihrer Lokalpresse<br />
zu sammeln, zu dementieren oder zu verbessern.<br />
Mr. le Foyer fügt noch den Vorschlag<br />
hinzu, daß man die Namen aller friedensfreundlichen<br />
Journalisten sammele und voröffentliche.<br />
Der zweite Referent über dasselbe Thema,<br />
Herr Dr. Alfred H. Fried, hatte ebenso<br />
wie Herr Professor von Vollenhoven, seine<br />
Ausführungen schon vorher in der letzten<br />
Nummer der „Friedensbewegung" vorö ffent-<br />
licht, auch liegt es im Separatdruck für Interessenten<br />
vor. Er betont in kurzer Zusammenfassung<br />
dieser früheren Ausarbeitungen die<br />
Aufgabe des Pazifismus, in unentwegter Arbeit<br />
und systematischer Einwirkung auf die<br />
Vertreter der Presse, diese zu erziehen und<br />
nach und nach zu heben und umzuwandeln.<br />
Er verspricht sich sicheren Erfolg davon und<br />
entnimmt diese seine optimistische Anschauung<br />
seiner langjährigen Erfahrung und Beobachtung,<br />
denn auch die Entwicklung der<br />
Presse als eines Teiles des allgemeinen fortschreitenden<br />
Kulturkomplexes gehe nach denselben<br />
Gesetzen vor sich, die dem Gesamtfortschritt<br />
zugrunde liegen. . . .<br />
Es wird zur Resolution ein Amendement<br />
vorgeschlagen, daß das Berner Bureau selbst<br />
die Regelung des Verkehrs zwischen Pazifismus<br />
und Journalistik rege in die Hand<br />
nimmt.<br />
Nach verschiedenen Meinungsäußerungen<br />
und mehr oder minder positiven Vorschlägen<br />
wird das Thema verlassen. Zwei freund-<br />
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