1913 - Det danske Fredsakademi
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DIE FRIEDENS -^AQTE D<br />
München. — Reichstagsabgeordneter D.<br />
Pachnicke, Bühl-Immenstadt. — Prof. Dr.<br />
Robert Piloty, Würzburg. — Dr. Otto<br />
Prange, Berlin. — Prof. Dr. H. Rehm,<br />
Straßburg i. E. — Prof. Dr. Heinrich R ö ß -<br />
ler, Frankfurt a. M. — Hofrat Prof. Dr. Gustav<br />
von Roszkowski, Lemberg. —<br />
Jacques von Schlumberger, Gebweiler<br />
i. E. — Prof. Dr. Walther Schücking, Marburg<br />
a. L. — Prof. Heinrich Sieveking,<br />
Zürich. — Generalkonsul Carl Simon,<br />
Mannheim. — Reichstagsabgeordneter M.<br />
Sir, Wernberg. — Reichstagsabgeordneter<br />
Sivkovich, Lübtheen i. M. — Hofrat Dr.<br />
Soergel, München. — F. Stehelin,<br />
Sennheim. — Dr. Strupp, Frankfurt a. M.<br />
— Reichstagsabgeordneter Dr. August Trend<br />
e 1 , Regensburg. — Landtagsmitglied Stadtrat<br />
G. Wolf, Straßbürg i. E.<br />
Als alte Bekannte von den Friedenskongressen<br />
begrüßten wir: Geh. Kommerzienrat<br />
F. A r n h o 1 d und Frau, Dresden. — Dr.<br />
Arnhold, Dresden. — Anna B. Eckstein, Coburg.<br />
— Rechtsanwalt A. von Härder,<br />
Mannheim. — Dr. Ml. H ö 1 1 z e 1 , Stuttgart.<br />
— M. W. Hohenemser und Frau, Frankfurt<br />
a. M. — Universitätskanzler David Starr<br />
Jordan, Californien. — Senator H. La Fontaine<br />
u. Frau, Brüssel. — Gymnasialdirektor<br />
Prof. Dr. W. M a r t e n s , Konstanz. — Gaston<br />
M o c h , Paris. — Bankier Hermann Müller,<br />
Nürnberg. — Eduard de Neufville,<br />
Frankfurt a. M. — Prof. Vittore P r e s t i n i<br />
Rom. — Dr. Ludwig Q ü i d d e und Frau,<br />
München. — Pfarrer Theoder Rohleder,<br />
Haßfelden. — Prof. Dr. Th. R u y s s e n , Bor-<br />
deaux. — Ludwig Wagner, Kaiserslautern.<br />
Eine besondere Stellung nahm wie im<br />
Vorjahre Baron d'Esto urnelies de<br />
Constant ein, der die Gelegenheit des Verbandstages<br />
wieder benützte, um für die endliche<br />
franco-deutsche Verständigung machtvoll<br />
einzutreten.<br />
Einem Begrüßungsabend am 4. Oktober<br />
folgte am Morgen des 5. zunächst die ordentliche<br />
Mitgliederversammlung des Verbandes,<br />
bei der den in diesem Jahre verstorbenen<br />
beiden ersten Vorsitzenden, Prof. v. Ulimann,<br />
Prof. v. Bar, Nachrufe gehalten wurden. Professor<br />
C u r t i u s aus Straßbürg wurde hierauf<br />
zum ersten Vorsitzenden gewählt. In den Ausschuß<br />
wurden außer drei Herren des Nürnberger<br />
Ortskomitees die Professoren Lammasch<br />
und Rehm gewählt. Man entschied<br />
sich dafür, die nächstjährige Tagung in Eisenach<br />
abzuhalten und diese hauptsächlich der<br />
Frage der Erziehung zu widmen.<br />
In der darauf folgenden öffentlichen Versammlung<br />
hielt der neugewählte Präsident,<br />
Professor C u r t i u s , eine Begrüßungsansprache,<br />
die zum Teil auch eine Programmrede<br />
war. Es ist wichtig, daraus folgenden<br />
Satz festzuhalten: „Es ist ein altes, sehr viel<br />
zitiertes, nicht selten auch mißbrauchtes<br />
Wort: si vis pacem para bellum. Wir sind<br />
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der Meinung, daß diese Maxime doch nicht<br />
alles enthält, was über Krieg und Frieden zu<br />
sagen ist. Es ist eine halbe Wahrheit, welche<br />
der Ergänzung bedarf. Und diese lautet : s i<br />
vis pacem, para pacem." Das ist nun<br />
gerade kein neuer Grundsatz; wir hören ihn<br />
und predigen ihn seit einem Vierteljahrhundert.<br />
Etwas entschiedener versuchte darauf<br />
Professor N i p p o 1 d in einer offiziellen<br />
Programmrede den Unterschied der Aufgaben<br />
des Verbandes und der sonstigen<br />
Friedensbewegung darzulegen. „Es fehlte,"<br />
1<br />
so führte er aus „bis vor kurzem an einer<br />
,<br />
großen Organisation, welche die schwebenden<br />
Fragen im internationalen Sinne zu<br />
lösen und dem Volke näher bringen konnte.<br />
Mit Utopien und Friedensphantasien<br />
habe der Verband nichts zu<br />
tun, er predige nicht Idealismus, sondern<br />
Vernunft, nicht Gefühls-, sondern nüchterne<br />
Verstandespolitik. Sein Standpunkt<br />
sei der, den die überwiegende Mehrheit<br />
des deutschen Volkes auch einnimmt.<br />
Der Verband nimmt die politischen Dinge<br />
wie sie wirklich sind; andere nationale<br />
bände sollen nicht bekämpft werden.<br />
Ver-<br />
Zu<br />
mißbilligen sei der Nationalismus, der in<br />
Chauvinismus ausartet. Auf der anderen<br />
Seite erkenne der Verband das idealistische<br />
Wirken der Friedensgesellschaften<br />
an, die viel Gutes gewirkt<br />
haben. Der Verband habe, um ein<br />
Bild zu gebrauchen, weder mit dem politischen<br />
mit der<br />
Alkoholismus der Alldeutschen noch<br />
Abstinenz der Pazifizisten<br />
etwas gemein, sondern er bewege sich auf<br />
temperenzlerischer Grundlage. Der Verband<br />
wolle nur die Verständigung<br />
Völkern herbeiführen und<br />
Frieden ä tout prix."<br />
zwischen den<br />
nicht den<br />
Soweit<br />
Verbandes<br />
hier die positiven Aufgaben des<br />
ausgeführt werden, kann man<br />
diesen nur zustimmen. Durch Phantastereien<br />
und Idealismus, durch Gefühlsmethoden und<br />
Forderung des „Friedens um jeden Preis" nützt<br />
man der Sache in Deutschland nichts. Der<br />
Verband, der sich von solchen Sachen frei-<br />
hält, wird dadurch gute Dienste leisten.<br />
Es ist aber unrichtig, die Sache so hinzustellen,<br />
als ob bislang, d. h. bis der Verband<br />
ins Leben trat, und jetzt außerhalb<br />
des Verbandes, nur Utopien und Phantasien<br />
betrieben werden, als ob die Friedensgesellschaften<br />
nur „idealistisch" wirkten und gedankenlos<br />
einen „Frieden um jeden Preis"<br />
fordern würden. Die gesamte maßgebende<br />
pazifistische Literatur beweist, daß diese Darstellung<br />
der Wirklichkeit nicht entspricht.<br />
Der Verband bedarf aber zu seiner<br />
Rechtfertigung solcher Mittel gar nicht. Er<br />
hat es nicht nötig, alle andern Friedenskämpfer<br />
und alle seine Vorkämpfer als<br />
Dummköpfe hinzustellen, um seine eigene<br />
Klugheit zu beweisen. Die Ideen, die der<br />
Verband vertritt, sind nun einmal nicht neu;