1913 - Det danske Fredsakademi
1913 - Det danske Fredsakademi
1913 - Det danske Fredsakademi
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DIE FRIEDENS -^/ADTE<br />
dem, der wird für sein ganzes Leben die<br />
Erinnerung an diesen prachtvollen Edelmenschen<br />
als kostbares Wertstück in sich<br />
tragen.<br />
Daß Felix Moscheies, der einst die<br />
Suttner in die Friedensbewegung einführte,<br />
wie man in ihrer launigen Schilderung in<br />
ihren Memoiren nachlesen kann, schon<br />
80 Jahre alt wird, wird viele wundern, die<br />
sich erinnern, wie frisch und tapfer er mitarbeitet,<br />
wie jugendstark er im „Concord"<br />
die Feder führt. Aber es ist Tatsache, daß<br />
er nunmehr in die Reihen unserer Patriarchen<br />
tritt. Möge er — nun der Doyen<br />
der Bewegung in Europa — 'diese ehrwürdige<br />
Rolle noch lange Jahre innehaben.<br />
Wir brauchen ihn.<br />
Was Moscheies gearbeitet hat, wie er<br />
sich entwickelte, wie er mit der Feder, mit<br />
dem Pinsel und mit dein ,,verda stelo" im<br />
Knopfloch für uns wirkte, lese man im<br />
„Handbuch der Friedensbewegung", II. Teil,<br />
Seite 381, nach. Die Eingeweihten der Bewegung<br />
werden dies aber nicht nötig haben.<br />
Sie senden nach dem „Grelix-Heim" in<br />
London ihren innigsten Dank, ihren herzlichsten<br />
Glückwunsch. Vivu!<br />
MB<br />
Richard Feldhaus 600. Friedensvertrag. :: :: ::<br />
Richard Feldhaus ist eine der markantesten<br />
Erscheinungen in der deutschen<br />
Friedensbewegung. Seit 20 Jahren, seitdem<br />
er den Roman „Die Waffen nieder" der<br />
Baronin Suttner gelesen, tritt er standhaft<br />
für die Friedensbewegung ein. Ein zweiter<br />
Peter von Amiens, reiste er von Stadt zu<br />
Stadt — oft weit über die Grenzen Deutsch-<br />
lands hinaus — , um<br />
den Kreuzzug gegen<br />
den Krieg zu predigen. So hat er vor<br />
Tausenden und Tausenden seiner Hörer die<br />
Friedensidee gepredigt, das Denken angeregt<br />
und den pazifistischen Gedanken zur<br />
Ausbreitung gebracht. Er wurde geradezu<br />
der Quellfinder für die Deutsche Friedensgesellschaft,<br />
der er einen großen Teil ihrer<br />
Mitglieder zugeführt hat. Die Centrale der<br />
Deutschen Friedensgesellschaft ließ es sich<br />
daher auch nicht nehmen, den 600. Vortrag,<br />
den Feldhaus demnächst halten wird, unter<br />
ihr Protektorat zu stellen und ihn mit<br />
einer kleinen Festfeier zu verbinden. Dieser<br />
Vortrag wird am 13. Februar d. J. im<br />
Bürgermuseum in Stuttgart stattfinden. Das<br />
Vortragsprogramm für diesen Jubiläumsabend<br />
lautet: „Die Lehren des Balkankriegs";<br />
erläutert durch viele Lichtbilder.<br />
— Rezitationen von Schriften der<br />
Suttner und aus L a m s z u s. Wir be-<br />
2i<br />
G)<br />
glückwünschen Feldhaus aus Anlaß seines<br />
Jubiläums zu seiner Arbeit und zu seinen<br />
Erfolgen. Möge er sich an dem stolzen Bewußtsein<br />
erfreuen, als einer der deutschen<br />
Friedensarbeiter der ersten Stunde an dem<br />
großen Werke der Menschheitserweck ung<br />
erfolgreich mitgearbeitet zu haben.<br />
MB<br />
Drei Tote. :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: ;: :: :: ::<br />
Albert K. Smiley. — Graf Leonid<br />
Kamarowsky. — John L u n d.<br />
In den letzten Wochen hat die Friedensbewegung<br />
wieder schwere Verluste erlitten. Drei<br />
hervorragende Kämpen sind heimgegangen.<br />
Am 2. Dezember starb in Redlands in Kalifornien<br />
Albert K. Smiley, der Begründer<br />
und Führer der Lake-Mohonk-Konferenzen, die<br />
sich bereits eines Weltrufes erfreuen. Smiley<br />
war am 17. März 1828 in Vassalboro im Staate<br />
Maine geboren; er hat demnach ein Alter von<br />
84 Jahren erreicht. Er war ein hervorragender<br />
Pädagoge und Gründer verschiedener der<br />
höheren Bildung dienender Institute. Viel tat<br />
er für die Erhaltung der Indianer in seinem<br />
Vaterlande. Im Jahre 1869 siedelte er sich<br />
am Lake Mohonk im Staate New York an.<br />
wo er ein umfangreiches, inmitten herrlicher<br />
Parkanlagen gelegenes Sommerhotel errichtete.<br />
Es wurde dort nicht jeder Gast aufgenommen.<br />
Die Enthaltsamkeit von alkoholischen Getränken<br />
war eine Bedingung. Im Jahre 189.')<br />
berief er nach diesem Landsitz zum ersten<br />
Male eine große Anzahl hervorragender Männer<br />
und Frauen der Vereinigten Staaten zu einer<br />
Erörterung über die Frage des internationalen<br />
Schiedsgerichts. Diese Konferenz war von<br />
solchem Erfolge begleitet, daß sie fortab jährlich<br />
abgehalten wurde. Im Mai 1912 fand die<br />
XVIII. Lake-Mohonk-Konferenz statt, wie sie<br />
allgemein bezeichnet werden. Smiley hat dafür<br />
gesorgt, daß diese Konferenzen mit seinem Ableben<br />
nicht verschwinden werden.<br />
Graf Leonid Kamarowsky, der Anfang<br />
Januar jn Moskau Btarb, war ein bekannter<br />
Völkerrechtsgelehrter und hervorragender Vertreter<br />
des Friedensgedankens. Er wurde am<br />
15. März 1816 in Kasan geboren. Jahrelang<br />
bereiste er Rußland und hielt dort öffentliche<br />
Vorträge über die „Entwicklung und Organisation<br />
des Friedens in der modernen Gesellschaft",<br />
das „Problem der Abrüstung", die<br />
„Humanisierung des Krieges", über den Ersatz<br />
des Krieges durch ein Rechtsverfahren, und<br />
über „Die Fortschritte der Schiedsgerichtsbarkeit".<br />
Im Jahre 1873 war er Mitbegründer des<br />
„Institut de Droit international". Seit Jahrzehnten<br />
wirkte er als Lehrer des Völkerrechts<br />
an der Universität Moskau. Er wurde von der<br />
russischen Regierung als eines ihrer Mitglieder<br />
in den Haager Schiedshof gewählt und nahm<br />
an der im Jahre 1909 begründeten Moskauer<br />
Friedensgesellschaft die Vizepräsidentenstelle<br />
an. Aus zahlreichen Briefen, die Kamarowsky<br />
im Laufe der Jahre an den Herausgeber dieser