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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FßlEDENS-^ADTE ®<br />

delegierten bewillkommt, die hierher kamen,<br />

um die Feier des hundertjährigen Friedens<br />

zwischen den englisch sprechenden Nationen<br />

vorzubereiten. Dieser Besuch erneuerte die<br />

Gewißheit des freundschaftlichen Zusammengehens<br />

dieser beiden durch eine gemeinsame<br />

Muttersprache verbundenen Staaten. Aber dieselbe<br />

Gelegenheit diente auch als Beweis, daß<br />

die gleiche Freundschaft und der gleiche gemeinsame<br />

Fortschritt des Friedens sich nicht<br />

nur auf die englisch sprechenden Nationen beschränken,<br />

sondern auch andere mit einschließen.<br />

Es wird von manchen Seiten als besonders<br />

bezeichnend angesehen, daß Großbritannien<br />

und die Vereinigten Staaten so lange<br />

den Frieden aufrecht erhalten konnten und<br />

ebenso bezeichnend, daß so viele verschiedene<br />

Nationalitäten den Frieden durch mehrere Generationen<br />

gewahrt haben trotz der so widersprechenden<br />

ethnologischen und Rassengegensätze,<br />

die innerhalb der Grenzen unseres Landes<br />

aufeinanderstoßen. Es erscheint aber weniger<br />

seltsam, wenn wir das Verhältnis untersuchen:<br />

wenn wir uns vor Augen halten, daß<br />

die friedliche Invasion der Völker aller Religionen,<br />

Rassen und Gewohnheiten in den Vereinigten<br />

Staaten nur dazu erfolgte, um gemeinsam<br />

ihre Lage zu verbessern, unter Umständen,<br />

die allen Gleichheit und freien Spielraum<br />

versprach.<br />

Ersatz des Krieges durch Recht.<br />

Die Vereinigten Staaten hegen für alle<br />

Nationen die freundschaftlichsten Gefühle.<br />

Wenn wir die letzten Vorfälle betrachten<br />

— die sich vor kürzerer oder längerer Zeit<br />

ereigneten — , finden wir nicht eine einzige<br />

Gelegenheit, keine noch so gewichtige Tatfcache,<br />

wo die Vereinigten Staaten den Wunsch<br />

gezeigt hätten, zu den Waffen zu greifen,<br />

um sich Genugtuung zu verschaffen. Wir<br />

müssen der Welt höhere Ideale geben, als<br />

die des Krieges. Wir müssen den Geist des<br />

Krieges durch den Geist des Friedens ersetzen.<br />

Der Weltfrieden ist unser Ziel. Es<br />

gibt keine Sache, die nicht durch das Recht<br />

besser gelöst werden könnte, als durch den<br />

Krieg. Ich erwarte nicht nur, daß die Vereinigten<br />

Staaten während meiner Amtszeit<br />

keinen Krieg führen, sondern auch, daß unser<br />

Volk während meines ganzen Lebens nicht<br />

mehr in einen Krieg verwickelt wird.<br />

Der Krieg liegt im Interesse einiger<br />

weniger,<br />

erfährt<br />

nicht im Interesse aller. Die Welt<br />

soeben, daß hinter dem Kriegsfuror,<br />

hinter der Aufstachelung der Völkerleidenschaften,<br />

das Interesse für Panzerplatten,<br />

Kriegsschiffe, Munitionslieferungen<br />

jener Personen und Institute steht, deren<br />

Geschäft es ist, diese Kriegsschiffe zu<br />

bauen, die notwendigen Panzerplatten zu<br />

liefern und mächtige Vernichtungswerkzeuge<br />

zu erfinden. Es wurde sogar ausfindig gemacht,<br />

daß Bewohner eines Landes Summen<br />

dafür ausgeben, um in einem anderen Lande<br />

444<br />

gegen ihr eigenes aufzuhetzen. Mit änderet!<br />

Worten, es gibt Leute, die den Krieg um<br />

ihres eigenen persönlichen Vorteils willen<br />

geschäftlich ausbeuten, ohne die Wirkungen<br />

und den Verlust, den die Menschheit<br />

durch ihre verächtliche Propaganda erleidet,<br />

zu ermessen. Weil die Völker im<br />

allgemeinen jetzt anfangen einzusehen, wie<br />

belanglos manchmal die Ursachen sind, die<br />

zu einem vernichtenden Kriege führen<br />

können, gehen sie allen Ursachen, die Kriege<br />

entfesseln können, aus dem Weg. Zunehmende<br />

Intelligenz ist ein Schutz, weil sie<br />

eine für den Frieden wirkende Kraft ist.<br />

Gleichzeitig ist auch eine wachsende Annäherung<br />

zwischen den Regierungen und<br />

den Völkern zu beobachten. Durch ein geschlosseneres<br />

Zusammengehen der regierten<br />

Völker und der Regierenden hatte und wird<br />

noch eine große Masse des Volkes Gelegenheit<br />

haben, zu erfahren, daß ein bewaffneter<br />

Kampf keinen Nutzen bringen kann,<br />

und daß jene, die die Steuern bezahlen und<br />

dann noch ihr eigenes Blut vergießen, nur<br />

zum Vorteil solcher arbeiten, die einen persönlichen<br />

Nutzen daraus ziehen.<br />

Es wurde schon oft, auch von unseren<br />

größten Philosophen, gesagt, daß an den<br />

Frieden glauben, ,den Frieden erhalten be<br />

deutet, gleichviel, ob es sich um eine Person,<br />

eine Gruppe oder ein Volk handelt. Ebenso<br />

kann man sagen, daß: die Vorbereitungen<br />

zum Kriege einem solchen günstig sind, und<br />

daß jene Nationen, die am meisten Zeit,<br />

Kraft und Mittel für die Kriegsbereitschaft<br />

ausgeben, auch jene sind, die am ehesten<br />

zu einem Kriege neigen.<br />

Ist es aber nicht gerade so leicht, diese<br />

Unterschiede vom Standpunkt des Friedens<br />

statt von dem des Krieges ins Auge zu<br />

fassen. Und Krieg bedeutet bloß die eine,<br />

am wenigsten wirksamste Art der Lösung,<br />

weil im Kriege die Völker von ihren niedrigsten<br />

Instinkten beherrscht sind, die<br />

jenen, in Zeiten der Gewalt zur Erwägung<br />

des Rechtes beider Teile so notwendigen,<br />

Sinn für Humanität und Gerechtigkeit zerstören.<br />

Andererseits können aber zur Vermeidung<br />

des Krieges verschiedene einem gegebenen<br />

Fall mehr oder minder angepaßte<br />

Methoden für die Lösung aller möglichen<br />

Streitfragen gefunden werden. Das Ergebnis<br />

wird immer die gewünschte Entscheidung<br />

bringen.<br />

Die trivialen Ursachen des Krieges.<br />

Allgemein gesprochen, ist die Welt heute<br />

mehr dem Frieden geneigt, als sie zu irgendeiner<br />

anderen Zeit gewesen ist. Wir müssen<br />

auch bedenken, daß. individuelle und nationale<br />

Probleme sich vervielfacht haben und<br />

stärker geworden sind, und daß zu keiner<br />

anderen Zeit so viele Fragen für das Wohl<br />

der ganzen Welt zu lösen waren, wie jetzt.<br />

Die Geschichte wird uns beweisen, daß viele

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