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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FBIEDENS -^ÖJiTE<br />

Ende Juli. Deutsche Lehrer werden von der<br />

Lehrervereinigung des Seine-Departements<br />

eingeladen, einer Generalversammlung beizuwohnen^ wo<br />

sie von ihren französischen Kollegen auf das lebhafteste<br />

begrüsst werden. Der Präsident des französischen<br />

Lehrer- Vereins hebt in seiner Begrüssungsrede hervor,<br />

dass die Lehrer zu beiden Seiten der Grenze viel für<br />

die Sache des Friedens tun und diesen fördern können.<br />

Ende Juli. Auf dem Pariser Weltkongress für<br />

freies Christentum sprechen deutsche, französische,<br />

englische und amerikanische Geistliche zugunsten<br />

des Weltfriedens.<br />

1. August. Senator d'Estournelles de Constant<br />

protestiert im französischen Senat gegen die Einführung<br />

der dreijährigen Dienstzeit.<br />

3. August. In Bregenz findet aus Anlass der<br />

internationalen Zusammenkunft der Sozialisten der<br />

Bodenseestaaten eine imposante Friedenskundgebung<br />

statt.<br />

4. August. Der Waffenstillstand wird um drei<br />

Tage verlängert.<br />

7. August. Der Präliminarfrieden zwischen<br />

den Balkanstaaten wird in Bukarest unterzeichnet.<br />

8. August. In London tagt ein internationaler<br />

medizinischer Kongress.<br />

DAUS DER ZEITE!<br />

Völkerrecht.<br />

Haager Schiedshof. :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: ::<br />

Am 28. August siedelt das Bureau des<br />

Haager ständigen Schiedshofes in den Friedenspalast<br />

über. Bei der Feier, die in Gegenwart<br />

der Königin von Holland, Carnegies, des Verwaltungsrats<br />

und der Mitglieder des Schiedshofes<br />

stattfindet, wird Jonkheer van Karnebe<br />

e k , Vizepräsident der ersten Haager Konferenz<br />

und Vorsitzender der Carnegiefriedenspalaststiftung,<br />

die Festrede halten und darauf<br />

das Gebäude dem Vorsitzenden des Verwaltungsrats,<br />

dem holländischen Minister des Auswärtigen,<br />

übergeben.<br />

Fs ist wahrscheinlich, daß mehrere mit<br />

den Balkandifferenzen zusammenhängende<br />

Streitfälle im Haag entschieden werden. So<br />

hat der Ausschuß der Pariser internationalen<br />

Finanzkonferenz für die Entschädigungsforderungen<br />

der Kriegführenden angeblich eine Verständigung<br />

zustande gebracht, daß die Forderungen<br />

der Balkanstaaten für die von der<br />

türkischen Regierung beschlagnahmten Schiffe,<br />

(es kommen vor allem griechische in Betracht)<br />

dem Haager Hofe unterbreitet werden sollen.<br />

Nach einer neueren Meldung vom 3. August<br />

haben Portugal einerseits und Frankreich, England<br />

und Spanien andererseits die Entscheidung<br />

der Reklamationen betreffs der Kongregationsgüter<br />

in Portugal dem Haager Hofe unterbreitet.<br />

Es ist dies der zweite Streit um geistliche<br />

Güter, der im Haag erledigt werden wird.<br />

Portugal hat sich damit zum ersten Male an<br />

den Haager Hof gewandt. Dagegen tritt Frank-<br />

316<br />

:3<br />

reich bereits zum siebenten Male und England<br />

zum sechsten Male vor dem Haager Hof auf.<br />

Bezüglich der kalifornischen Frage besteht<br />

noch keine Hoffnung, daß sie schiedsrichterlich<br />

erledigt wird. B r y a n hat in seiner letzten<br />

Note an Japan erklärt, er könne auf eine<br />

üeberweisung an das Haager Schiedsgericht<br />

nicht eingehen. Uebrigens würde eine für Japan<br />

günstige Entscheidung dieses Tribunals deshalb<br />

(kaum durchführbar sein, weil die Regierung<br />

in Washington die Einzelstaaten nicht zum<br />

Gehorsam zwingen könne. Japan müsse sich<br />

an die amerikanischen Gerichte wenden. Die<br />

japanische Regierung ist naturgemäß von dieser<br />

Antwort unbefriedigt.<br />

Die Panamakanalfrage wird noch immer<br />

durch die Diplomaten verhandelt.<br />

Der frühere Generalsekretär des Bureaus des<br />

Haager Schiedshofes, Baron Ruyssenaers,<br />

der bei den vier ersten Prozessen des Schiedshofes<br />

fungierte, ist im Juli <strong>1913</strong> im Haag gestorben.<br />

Er war zuletzt Mitglied des Verwaltungsrates<br />

der Carnegiefriedenspalaststiftung.<br />

Verschiedenes.<br />

Das Elend des Balkankrieges. :: :: :: :: :: :: ::<br />

In der „Kölnischen Zeitung" lasen wir kürzlich<br />

folgendes Inserat:<br />

„Zirka 3000 künstliche Gliedmaßen<br />

für eine kriegführende Regierung<br />

sofort gesucht. Offerten von nur<br />

leistungsfähigen Fabriken an Dr.<br />

Richard Mauch in Köln."<br />

Dazu bemerkt die Braunschweigische Landeszeitung<br />

mit Recht: Hinter diesen Zeilen steht<br />

die schreckliche Phalanx von 3000 zerschossenen<br />

Männern, und sie werden mit einer Geschäftsmäßigkeit<br />

veröffentlicht, als sollte die Lieferung<br />

von Erbswurst und Speck vergeben werden. Da<br />

wäre es doch schon besser, man „rüstete"<br />

schon zu Friedenszeiten auch in künstlichen<br />

Gliedmaßen.<br />

Festgaben zurEinweihung des Haager Friedenspalastes.<br />

Außer den beiden im Inseratenteile dieser<br />

Nummer angezeigten Festschriften zur Einweihung<br />

des Haager Friedenspalastes verdient<br />

noch eine ausgezeichnete Denkschrift der holländischen<br />

Gesellschaft „Vreede door Recht" besondere<br />

Erwähnung, die in mehreren Sprachen<br />

bei Belinfante freres im Haag erscheinen soll,<br />

[n ihr hat auch A s s e r die letzte Arbeit<br />

seines Lebens veröffentlicht. Außerdem arbeiten<br />

u. a. mit : deBeaufort,<br />

de Louter, Lam-<br />

masch, Oppenheim, Stein, La Fontaine,<br />

Fried, Strupp, Wehberg, Eckstein,<br />

Heath, Lange, Bajer und Carnegie.<br />

Sie wird auch eine Reihe Abbildungen<br />

bringen. Wir weisen auf dieses hochinteressante<br />

Werk hin.<br />

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