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1913 - Det danske Fredsakademi

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unvernünftig wäre, die Möglichkeit künftiger<br />

Konflikte und Mißverständnisse zu bestreiten,<br />

so müssen wir doch erkennen, daß<br />

diese zumi großen Teil durch die moderne<br />

Wissenschaft, die eine Aussprache ermöglicht<br />

und Verbindungen erleichtert, ausgeschieden<br />

wurden. Deshalb hoffen wir, daß<br />

die weitere<br />

und Künste,<br />

Entwicklung<br />

des Handels,<br />

der Wissenschaft<br />

der Industrie und<br />

der Finanz, des1 gegenseitigen Verstehensl<br />

auch verschiedensprachliche Völker zusammenführen<br />

wird.<br />

Großbritannien legte Kolonien an, und<br />

die Vereinigten Staaten haben ihrer Bevölkerung<br />

mannigfache und mächtige Elemente<br />

verschiedener Nationalitäten zugezogen. Deshalb<br />

ist die hundertjährige Friedensfeier<br />

zwischen Großbritannien und seiner Dominien<br />

einerseits und den Vereinigten Staaten<br />

andererseits von Interesse für alle<br />

jene Länder, wohin Großbritanniens<br />

Söhne gegangen sind, ebenso wie sie jede<br />

Nation angehen, durch welche die heutige<br />

Bevölkerung der Vereinigten Staaten gebildet<br />

wird. Diese<br />

hundert von<br />

Feier soll nicht nur ein Jahr-<br />

außergewöhnlicher Bedeutung<br />

und Wichtigkeit bezeichnen, sondern soll<br />

auch die Aufmerksamkeit lenken auf ein Bei-<br />

1<br />

spiel und ein Ideal, das , wie wir hoffen,<br />

in den kommenden Jahren fortgesetzt werden<br />

soll. Was1<br />

Nationen tun konnten,<br />

.<br />

werden Nationen tun können.<br />

Wir bitten ehrfürchtig den Sekretär<br />

1<br />

des<br />

Auswärtigen Amtes Seiner Majestät und den<br />

Staatssekretär der Vereinigten Staaten, diese<br />

Einladung offiziell den Regierungen der Welt<br />

zu übermitteln, damit sowohl durch die Teilnahme<br />

der Regierungen als auch durch die<br />

Zusammenarbeit der Gutgesinnten in jedem<br />

Lande diese Feier nicht nur dazu dienen soll,<br />

das erste Jahrhundert des Friedens zwischen<br />

den englisch sprechenden Völkern zu begehen,<br />

sondern auch dazu, eine neue Aera des<br />

Friedens und des guten Willens zwischen<br />

den Nationen der ganzen Welt einzuleiten.<br />

,<br />

n RANDGLOSSEN U<br />

ZUQ ZEITGESCHICHTE<br />

Von Bertha v. Suttner.<br />

Wien, 4. Juni <strong>1913</strong>.<br />

Der Krieg zwischen den Balkanstaaten<br />

und der Türkei ist zu Ende. Noch zögerten<br />

einige der Beteiligten, den Präliminarfrieden<br />

zu unterzeichnen und versuchten allerlei Verschleppungen,<br />

aber Sir Edward Grey — der<br />

Wortführer Europas — machte dem ein energisches<br />

Ende. Es ist doch eine schöne, verheißungsvolle<br />

Neuerscheinung, daß jetzt die<br />

226<br />

Feldzüge nicht von den Kriegführenden auf<br />

dem Kriegsschauplatz beendet werden, sondern<br />

durch die Verhandlungen, man könnte<br />

beinahe sagen durch die Befehle von auswärtigen,<br />

am grünen Konferenztisch vertretenen<br />

Mächten. Noch ein Schritt mehr,<br />

und die Mächte werden den Ausbruch des<br />

Krieges verhindern, nicht nur sein Ende und<br />

seine Resultate dekretieren.<br />

Jetzt müßte verhindert werden, daß die<br />

siegreichen Verbündeten untereinander, wegen<br />

Teilung der Beute (das Wort „Beute" drückt<br />

so richtig den raubtierischen Charakter aller<br />

Eroberungskriege aus) sich an die Kehle<br />

fahren. Lehrreich wäre das zwar und würde<br />

zeigen, wie Krieg immer wieder Krieg erzeugt<br />

und wie hinfällig die Phrasen von<br />

„Christenbefreiung", „Jochabschütteln" usw.<br />

sich erweisen, wenn einmal Habgier, Haß und<br />

Mordwut losgelassen sind. Uebrigens wird<br />

der Streit, mit Hilfe Europas, vielleicht doch<br />

ohne serbisch-bulgarischen oder griechischbulgarischen<br />

Krieg geschlichtet werden. Für<br />

Differenzen über Gebiets- und Vertragsfragen<br />

gibt es ja schon ein Tribunal. Alle Blätterstimmen<br />

sollten darauf hinweisen, statt<br />

immer die Sensationsnachrichten der gegenseitigen<br />

Forderungen und Drohungen zu verbreiten,<br />

wodurch sie die Haß- und Mißtrauensstimmung<br />

nur verschärfen. Die<br />

Balkandelegierten in London haben auch Verwahrung<br />

gegen solche übertriebene Meldungen<br />

eingelegt, und sie erklärten, „daß die<br />

schwebenden Fragen, wenn sie auch delikater<br />

und schwieriger Natur seien, keineswegs zu<br />

Feindseligkeiten führen werden, denn die<br />

Verbündeten seien fest entschlossen, diese<br />

Fragen einer freundschaftlichen Lösung zuzuführen.<br />

Ein Krieg zwischen ihnen wäre ein<br />

wahnwitziges Verbrechen, eine Eventualität, an<br />

die nur eine verschwindende Zahl von Chauvinisten<br />

denken können — die Regierungen<br />

aller Balkanstaaten rechnen mit dem<br />

Haager Schiedsgericht als ihre letzte<br />

Zuflucht." Das ist vernünftig gesprochen.<br />

Die Frage ist nur, ob sich die Chauvinisten<br />

wirklich als „verschwindend" und nicht als<br />

überhandnehmende Kriegspartei erweisen.<br />

Ein Oberst des österreichischen Generalstabs,<br />

Redl war sei Name, erschießt sich,<br />

wird in aller Stille begraben, und offiziell<br />

wird der Fall durch eine Nervenkrankheit<br />

des überarbeiteten Offiziers erklärt. Die<br />

Täuschung dauert aber kaum' 24 Stunden.<br />

Gerede und Gerüchte fliegen durch die Stadt,<br />

Interpellationen fallen im Parlament, und die<br />

Wahrheit kommt — behördlich bestätigt —<br />

an den Tag : Oberst Redl war ein Spion,<br />

sein Verbrechen wurde entdeckt, und eine<br />

Feme hat ihm die Pistole zum Selbstgericht

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