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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FßlEDEN5-^/ARTE 3<br />

anderen Großmächte hatten in der Zwischenzeit<br />

Krieg geführt, Großbritannien und die<br />

Vereinigten Staaten furchtbare und blutige<br />

Kriege im Transvaal und in den Philippinen.<br />

Deutschland allein hielt, ausgenommen die unbedeutenden<br />

Zusammenstöße mit den Eingeborenen<br />

in Westafrika, den Frieden aufrecht.<br />

Daran muß erinnert werden, zu<br />

Deutschlands und' seines Kaisers Ruhm.<br />

Eine gewisse Verstimmung herrschte<br />

längere Zeit zwischen Deutschland und England,<br />

für die nicht hauptsächlich Deutschland<br />

verantwortlich gemacht werden kann. Glücklicherweise<br />

scheint diese Verstimmung zurzeit<br />

im Schwinden begriffen. Staatsmänner und<br />

Männer der Volkswirtschaft kamen beiderseits<br />

überein, daß eine Feindseligkeit sinnlos<br />

und wertlos sei, daß ein Krieg furchtbar wäre,<br />

und daß der Wohlstand des einen Landes<br />

das Gedeihen des anderen fördert. Die Vereinigten<br />

Staaten sind im Begriff, die Feier<br />

des hundertjährigen Friedens mit Großbritannien<br />

festlich zu begehen. Zwischen ihnen<br />

und Deutschland herrschte stets Frieden.<br />

Dies ist] jetzt eine günstige Zeit, die Wirkung<br />

auf den Weltfrieden durch ein gemeinsames<br />

Zusammengehen dieser drei großen teutonischen<br />

Völker ins Auge zu fassen, wenn sie<br />

darin übereinkommen, die Führerschaft, die<br />

durch die Interessen der Zivilisation in diesem<br />

wichtigen Augenblick verlangt wird, zu übernehmen.<br />

Gleich nach Erstehen der amerikanischen<br />

Republik veröffentlichte Immanuel Kant, der<br />

größte deutsche und gegenwärtigste Philosoph,<br />

sein berühmtes Traktat über „den ewigen<br />

Frieden". Dies war gewissermaßen die bemerkenswerteste<br />

Prophezeiung und das ausgezeichnetste<br />

Programm, das je in bezug auf<br />

eine organisierte und friedliche Welt gemacht<br />

wurde. Es wurde im Jahre 1795 veröffentlicht,<br />

während der Regierung Washingtons,<br />

während der französischen Revolution, und<br />

einige Jahre nach der amerikanischen Revolution,<br />

deren Erfolg Kant eine so große Befriedigung<br />

gewährte und deren Prinzipien seine<br />

Sympathie hatten. In seinem Traktat identifiziert<br />

er kühn die Sache des Friedens mit<br />

der Sache der Selbstregierung, und er scheint<br />

die neue amerikanische Republik im Auge zu<br />

haben, wenn er schreibt: „Denn wenn das<br />

Glück es so fügt, daß ein mächtiges und aufgeklärtes<br />

Volk sich zu einer Republik, die ihrer<br />

Natur nach' zum ewigen Frieden geneigt sein<br />

muß, bilden kann, so gibt diese einen Mittelpunkt<br />

der föderativen Vereinigung für andere<br />

Staaten ab, um sich an sie anzuschließen und<br />

so den Freiheitszustand der Staaten, gemäß<br />

der Idee des Völkerrechts, zu sichern, und<br />

sich durch mehrere Verbindungen dieser Art<br />

nach und nach immer weiter auszubreiten."<br />

Wie er der Ansicht war, daß die erste Bedingung<br />

für einen allgemeinen Frieden in<br />

dem Vorherrschen von Selbstregierungen in<br />

der Welt sei; es schien ihm dazu der Weg<br />

404<br />

in der Öffentlichkeit der Politik zu liegen.<br />

Deshalb tadelte er die geheimen Verträge<br />

ebenso scharf, wie die Fried enspartei in Frankreich<br />

es mit so großem Recht in diesem Jahr<br />

getan hat.<br />

Immanuel Kant war nicht der einzige ausgezeichnete<br />

Deutsche, dessen Sympathien wir<br />

uns während unserer Revolution erfreuten.<br />

Die Bewunderung Friedrichs für Washington<br />

ist bekannt. Hessische Soldaten waren gemietet,<br />

um gegen uns zu kämpfen, — das war die<br />

Zeit der Söldnerheere — aber Steuben und<br />

De Kalb kamen uns freiwillig zu Hilfe und<br />

leisteten uns hervorragende Dienste. Wenn<br />

einem allgemeinen Frieden Selbstregierungen<br />

vorangehen müssen,! dann war es angebracht,<br />

daß die Amerikaner sich bei der Einweihung<br />

des Steubendenkmales im Jahre 1911 durch<br />

Richard Bartholdt,' dem Vorkämpfer des Friedens,<br />

dem Präsidenten der amerikanischen<br />

interparlamentarischen Gruppe, vertreten<br />

ließen.<br />

Wenn wir an die Deutschen denken, deren<br />

Sympathien mit uns waren, und die mit uns<br />

für unsere Unabhängigkeit kämpften, dürfen<br />

wir auch nicht vergessen, daß unsere<br />

Landkarte eine ganze Reihe Städte besitzt,<br />

wie Chatham, Pittsfield, Foxboro, Gonway,<br />

Grafton, Wilkes, Barre, deren Namen Denkmäler<br />

für große englische Männer bilden, die<br />

mit uns, ebenso tapfer im Parlament gefochten<br />

haben, als unsere Väter bei Bunker Hill und<br />

Trenton kämpften:<br />

Das germanische Element war schon zur<br />

Zeit der Revolution sehr groß in den Vereinigten<br />

Staaten. Es wurde dann immer größer<br />

und war eine Zeitlang das zweitgrößte Element<br />

unserer Bevölkerung.' Wenn Professor Fausts<br />

Statistik richtig ist („The German Element<br />

in the Uni,ted States", S. 27), dann waren von<br />

unserer Gesamtbevölkerung (67 000 000) im<br />

Jahre 1900 20 000 000 Engländer, 18000 000<br />

Deutsche, 14 000 000 Schotten und Irländer,<br />

der Rest andere nationale Stämme. Da bei der<br />

letzten Zählung die Zahl größer war, ist eine<br />

wesentliche Aenderung in den Zahlen der<br />

deutschen und) englischen Abkömmlinge nicht<br />

anzunehmen. Es wird manchen überraschen,<br />

zu erfahren,' daß die Anzahl der Amerikaner,<br />

deren Ursprung im englischen Mutterland<br />

liegt, nicht viel größer ist als jener, die aus<br />

dem deutschen „Vaterland" stammen. Es<br />

eibt Staaten, wie Wisconsin, wo zwei Drittel<br />

der Bevölkerung deutschen Ursprungs sind,<br />

und große Städte, wie Milwaukee, St. Louis,<br />

Chicago, in denen mehr Deutsche als Engländer<br />

wohnen. New York selbst ist die fünftgrößte<br />

deutsche Stadt der Welt. Drei Fünftel<br />

unserer Gesamtbevölkerung, und zwar die<br />

am meisten ins Gewicht fallenden, sind englisch<br />

und deutsch. Die Vereinigten Staaten<br />

sind daher im wesentlichen eine teutonische<br />

Nation.<br />

Was Deutsch-Amerikaner in unserem Bürgerkrieg<br />

auf politischen, literarischen, journa-

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