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Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

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182 9 Vorausberechnete Pulsmuster<br />

Der Rechenaufw<strong>an</strong>d zur Lösung des Gleichungssystems (9.12) nimmt mit wachsen<strong>der</strong><br />

Schaltzahl sehr rasch zu. Da auch die Anzahl <strong>der</strong> Lösungen näherungsweise exponentionell<br />

wächst, bleibt das Verfahren in <strong>der</strong> Praxis auf sehr niedrige Schaltzahlen beschränkt.<br />

Literatur zu Kapitel 9.2: [Dir1], [Enj1], [Ham1], [Kat1], [Pat1], [Pat2], [Ric2], [Tur1]<br />

9.3 Optimierte Pulsmuster<br />

9.3.1 Das Prinzip <strong>der</strong> Schaltwinkeloptimierung<br />

Mit <strong>der</strong> selektiven Elimination von Harmonischen stellen sich die Amplituden <strong>der</strong> verbleibenden<br />

Harmonischen willkürlich ein. Obschon die entstehenden Verzerrungsströme<br />

stets verhältnismässig niedrig sind, entsprechen sie nie dem mit <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Schaltzahl erreichbaren Minimum. Bei <strong>der</strong> Optimierung von Pulsmustern werden die<br />

Amplituden aller Harmonischen gezielt beeinflusst. Auf diese Weise k<strong>an</strong>n dasjenige Pulsmuster<br />

bestimmt werden, welches bezüglich eines vorgegebenen Gütekriteriums Z optimal<br />

ist. Als Gütekriterium wird häufig <strong>der</strong> Effektivwert des Verzerrungsstromes in Funktion<br />

<strong>der</strong> Schaltwinkel verwendet. Es k<strong>an</strong>n jedoch auch eine beliebige <strong>an</strong><strong>der</strong>e Grösse sein,<br />

die sich in geschlossener Form durch die Schaltwinkel ausdrücken lässt. Beispiele <strong>an</strong><strong>der</strong>er<br />

Gütekriterien werden in Kapitel 9.3.4. betrachtet.<br />

Zur Bestimmung des optimalen Pulsmusters ist das folgende nichtlineare Optimierungsproblem<br />

mit R<strong>an</strong>dbedingungen zu lösen:<br />

Z( α1, α2, …α , f)<br />

= min<br />

ûν = 1(<br />

α1, α2, …α , f)<br />

= ûSoll (9.14)<br />

π<br />

0 ≤ α1 ≤ α2 ≤ … ≤ αf≤ --<br />

2<br />

Die freien Schaltwinkel einer Viertelperiode α1 bis αf sind so zu wählen, dass das Gütekriterium<br />

Z minimal wird. Die R<strong>an</strong>dbedingung, dass die Grundschwingung <strong>der</strong> Ausg<strong>an</strong>gssp<strong>an</strong>nung<br />

dem vorgegebenen Sollwert entsprechen soll, hat die Form einer Gleichung.<br />

Die beiden Funktionen für Z und für ûν=1 sind nichtlinear. Zusätzlich müssen die<br />

Schaltwinkel im Intervall [0,π/2] liegen und ihre Reihenfolge ist vorgegeben. Dies entspricht<br />

f+1 Ungleichungen, welche ebenfalls R<strong>an</strong>dbedingungen darstellen.<br />

Bild 9.15 zeigt das vorliegende Problem in graphischer Form für zwei freie Schaltwinkel<br />

α1 und α2 . Über einer dreieckigen Grundfläche, welche durch die Ungleichungen in<br />

(9.14) definiert ist (hier: 0 ≤ α1 ≤ α2 ≤<br />

π ⁄ 2 ), ist das Gütekriterium Z als gekrümmte Flä-<br />

che aufgetragen. Die fett ausgezogenen Linie repräsentiert darauf alle Punkte, welche zusätzlich<br />

die R<strong>an</strong>dbedingung <strong>der</strong> Grundschwingung erfüllen. Die Lösung des Optimierungsproblems<br />

findet m<strong>an</strong>, indem m<strong>an</strong> den tiefsten Punkt dieser Linie bestimmt. Das Gütekriterium<br />

nimmt dort den Wert Z opt <strong>an</strong> und die optimalen Schaltwinkel entsprechen den<br />

Koordinaten dieses Punktes. Im allgemeinen Fall mit mehr als zwei freien Schaltwinkeln<br />

ist die Problemstellung gleichartig, allerdings in einem (f+1)-dimensionalen Raum.

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