28.02.2013 Aufrufe

Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.3 Stromregelung 77<br />

Die kompliziertere Struktur <strong>der</strong> Amplituden-Regelung hat den Vorteil, dass <strong>der</strong> Regler<br />

im stationären Fall Gleichgrössen zu verarbeiten hat. Dasselbe gilt für einen allfälligen<br />

Regelkreis für die Phase ϕ u . Damit lässt sich <strong>der</strong> Strom mit PI-Reglern prinzipiell stationär<br />

exakt, d.h. ohne ständige Regelabweichung, dem Sollwert nachzuführen. Wie gut die<br />

Nachführung in <strong>der</strong> Praxis ist, hängt von <strong>der</strong> Qualität des Modulators ab, <strong>der</strong> die Umsetzung<br />

des Sp<strong>an</strong>nungssollwertes aus Amplitude und Phase in Zeitfunktionen zu übernehmen<br />

hat.<br />

Dreiphasige Regelungen: Bei dreiphasigen Regelungen stehen neben <strong>der</strong> Darstellung<br />

<strong>der</strong> Grössen als Zeitfunktionen auch die Dreh- und Festzeigerdarstellung zur Auswahl.<br />

Die letztere eignet sich beson<strong>der</strong>s für komplexe Regelalgorithmen. Beispiel dafür sind die<br />

feldorientierte Regelung einer Maschine o<strong>der</strong> die getrennte Wirk- und Blindleistungsregelung<br />

eines Stromrichters am Netz.<br />

Bild 4.5 zeigt die Stromregler für die verschiedenen Beschreibungsarten. Die Regelung<br />

<strong>der</strong> Phasenströme (Bild 4.5 oben) bedingt 3 getrennte Regelkreise. Der Modulator setzt<br />

die 3 Sp<strong>an</strong>nungssollwerte, die als Zeitfunktionen <strong>an</strong>liegen, in Steuersignale um. Wie beim<br />

entsprechenden einphasigen Regler sind auch hier die Phasenströme gegenüber dem Sollwert<br />

stets leicht verzögert. Da schaltungsbedingt die Summe <strong>der</strong> Phasenströme null ist,<br />

d.h. nur zwei Freiheitsgrade existieren, beeinflussen sich die 3 Regelkreise gegenseitig.<br />

Bei <strong>der</strong> Auslegung ist darauf zu achten, dass dadurch keine Instabilitäten entstehen. Weiter<br />

sind die verzerrten Stromistwerte für eine optimales Verhalten <strong>der</strong> Regelung normalerweise<br />

leicht zu filtern. Es gibt d<strong>an</strong>eben allerdings auch für dreiphasige Schaltungen nichtlineare<br />

Regelverfahren (Kapitel 11 und 12), die auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> verzerrten Ströme arbeiten.<br />

Erfolgt die Regelung mit Zeigern, so entspricht dies jeweils zwei separaten Regelkreisen<br />

für die Zeigerkomponenten. Im Falle <strong>der</strong> Drehzeiger (Bild 4.5 mitte) sind die verarbeiteten<br />

Grössen weiterhin Zeitfunktionen, das heisst im stationären Betrieb sinusförmig.<br />

Das Problem <strong>der</strong> ständigen Regelabweichungen bleibt bestehen. Dies än<strong>der</strong>t sich, wenn<br />

die Regelung mit Festzeigern (Bild 4.5 unten) arbeitet. Hier sind die Grössen im stationären<br />

Fall Gleichgrössen, so dass die Regler die Sollwerte exakt einstellen können. Dafür<br />

muss dem Modulator als zusätzliche Information die Grundfrequenz in Form eines zeitabhängigen<br />

Referenzwinkels ω 1t zugeführt werden. Dieser entspricht <strong>der</strong> Lage des rotierenden<br />

dq-Koordinatensystems in Bezug auf das ruhende αβ-System. Wie im letzten Abschnitt<br />

in Kapitel 4.2 erklärt wurde, erfolgt die Steuerung <strong>der</strong> Stromzeigerkomponenten<br />

im Falle <strong>der</strong> idealisierten St<strong>an</strong>dardlast jeweils über die orthogonale Komponente <strong>der</strong><br />

Stromrichtersp<strong>an</strong>nung. Dies entspricht <strong>der</strong> im Bild <strong>an</strong>gedeuteten Auskreuzung <strong>der</strong> Sollwertkomponenten.<br />

In <strong>der</strong> Praxis weist die Lastimped<strong>an</strong>z stets einen mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

grossen ohmschen Anteil auf. Dadurch ergibt sich wie bereits erwähnt eine frequenzabhängige<br />

Kopplung <strong>der</strong> beiden Regelkreise. Sie führt dazu, dass die Regelstruktur auch <strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />

aussehen k<strong>an</strong>n: z.T. werden Kopplungsnetzwerke eingesetzt, welche aus 4 frequenzabhängigen<br />

Übertragungsfunktionen bestehen o<strong>der</strong> es ist sogar eine direkte Aufschaltung<br />

<strong>der</strong> Reglerausgänge ohne Auskreuzung <strong>der</strong> Komponenten möglich (gestrichelte Linien<br />

im Bild).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!