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Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

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318 17 Nichtidealitäten im Modulator und im Leistungskreis<br />

Es lässt sich zeigen, dass für Sollwert und Trägersignal die Zeitauflösung pro Periode<br />

etwa gleich <strong>der</strong> jeweiligen Amplitudenauflösung sein sollte. Praktische Realisierungen<br />

mit 8 Bit Wortbreite ergeben schon sehr geringe Abweichungen <strong>der</strong> Schaltfunktionen<br />

vom idealen Verlauf.<br />

Die Resultate für die zeitliche Auflösung gelten näherungsweise für beliebige Modulationsverfahren<br />

(z.B. Off-Line Verfahren), wenn für Δt=T 1/100q eingesetzt wird. D.h. mit<br />

steigen<strong>der</strong> Schaltzahl q muss <strong>der</strong> Modulator eine immer bessere Zeitauflösung aufweisen.<br />

Beispiel: bei einer Schaltzahl von q=20 und einer Grundfrequenz von 50Hz resultiert für<br />

die Zeitauflösung Δt=T 1/100q=10μs.<br />

17.1.2 Minimale Pulsweiten<br />

Leistungshalbleiter sollten immer während einer minimalen Zeit Tmin ein- bzw. ausgeschaltet<br />

sein. Wie in Kapitel 3.1.2 besprochen besteht sonst die Gefahr, dass sie durch<br />

punktuelle Überhitzung o<strong>der</strong> weil die Entlastungsnetzwerke noch nicht richtig vorbereitet<br />

sind, überlastet werden. In Kapitel 19.3 sind Massnahmen zur Einhaltung dieser Bedingungen<br />

beschrieben. Die Minimalzeit k<strong>an</strong>n auf verschiedene Arten gewährleistet werden:<br />

eine erste Möglichkeit ist, zu kurze Pulse in den Schaltfunktionen immer auf Tmin zu verlängern.<br />

Ein zweiter Ansatz ist das Auslassen von Pulsen kürzer als Tmin. An dieser Stelle<br />

soll <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> kombinierten Anwendung <strong>der</strong> beiden Verfahren betrachtet werden:<br />

sind die Pulse länger als Tmin/2 werden sie auf Tmin verlängert und <strong>an</strong><strong>der</strong>nfalls ausgelassen.<br />

Dies entspricht einem einfachen Auf- bzw. Abrunden <strong>der</strong> Pulsweiten. Die Anpassung<br />

ist nur bei grossem Modulationsgrad nötig, da nur d<strong>an</strong>n kurze Pulse auftreten können.<br />

Bei Trägerverfahren entspricht die Korrektur <strong>der</strong> Pulsweiten einer Modulation mit dem<br />

in Bild 17.6 dargestellten modifizierten Sollwert. Diese Darstellung zeigt direkt, wie die<br />

resultierende Mittelpunktsp<strong>an</strong>nung nach dem Ausfiltern <strong>der</strong> hochfrequenten Anteile aussieht.<br />

Mittels einfacher geometrischer Überlegungen ist einsehbar, dass die Pulsweiten direkt<br />

durch die Sollwertamplitude bestimmt sind. Im Beispiel wird <strong>der</strong> Sollwert xA,Soll ( xˆ<br />

A, Soll≤1)<br />

zwischen 0.8 und 0.9 auf 0.8 abgerundet. Über 0.9 wird auf eins aufgerundet.<br />

Die resultierenden Pulse haben damit ein minimale Länge von 0.2T T o<strong>der</strong> aber null. (Die<br />

gewählte Minimalzeit ist aus Darstellungsgründen sehr gross gewählt.) Mit diesem neuen,<br />

verzerrten Sollwertverlauf wird eine g<strong>an</strong>z normale Trägermodulation vorgenommen. In<br />

<strong>der</strong> Schaltfunktion ist beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Bereich des Aufrundens deutlich; dort fehlen die Pulse,<br />

d.h. die Schaltfrequenz wird kleiner. Im Bild rechts ist das Spektrum <strong>der</strong> Schaltfunktion<br />

mit und ohne Korrektur <strong>der</strong> Pulsweiten dargestellt. Wie zu erwarten war, enthält das<br />

gerundete Pulsmuster nie<strong>der</strong>frequente Verzerrungen, herrührend von den verzerrten Sollwerten.<br />

Die vorgestellte einfache Realisierung funktioniert einw<strong>an</strong>dfrei, sol<strong>an</strong>ge <strong>der</strong> Sollwert<br />

nach oben begrenzt wird, d.h. gar keine kurzen Pulse auftreten können. Wird aufgerundet,<br />

so k<strong>an</strong>n im Bereich des Sollwertsprunges auf eins bei unglücklicher Phasenlage zwischen<br />

Sollwert und Träger die minimale Pulsweite unterschritten werden. Dies k<strong>an</strong>n geschehen,<br />

wenn ein Puls kurz vor dem Aufrund-Zeitpunkt <strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen wird. Springt <strong>der</strong> Sollwert als<br />

Folge des Rundens auf eins, so wird <strong>der</strong> Puls sofort beendet wie in Bild 17.7 dargestellt.<br />

Die Pulsweitenbegrenzung durch Aufrunden des Sollwertes darf deshalb höchstens bei<br />

synchronen Pulsmustern <strong>an</strong>gewendet werden.

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