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Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

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3.3 Schaltungen von selbstgeführten Stromrichtern 53<br />

Es wird deutlich, dass die Stromverdrängung schon bei sehr tiefen Frequenzen spürbar<br />

wird, wenn <strong>der</strong> Querschnitt des Leiter gross ist. Sie ist deshalb bei Anlagen hoher Leistung<br />

beson<strong>der</strong>s zu beachten. Bei Leiterdurchmessern von mehreren Millimetern wird die<br />

Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>dserhöhung bereits ab einigen 100Hz wirksam.<br />

Bei Asynchronmaschinen für Direkt<strong>an</strong>lauf am Netz (mit ‘Stromverdrängungs-Rotor’)<br />

wird die Stromverdrängung gezielt dazu ausgenützt, um beim Betrieb am Netz das Anfahrmoment<br />

zu vergrössern [Fis1]. Sie ist deshalb bereits im Bereich <strong>der</strong> Netzfrequenz<br />

stark wirksam und fällt für höherfrequente Verzerrungs<strong>an</strong>teile im Rotorstrom entsprechend<br />

noch deutlicher ins Gewicht.<br />

In Wicklungen (Drosseln, Tr<strong>an</strong>sformatoren, Maschinen) bewirkt die gegenseitige Beeinflussung<br />

<strong>der</strong> einzelnen Windungen eine stärkere Stromverdrängung und damit einen<br />

grösseren Anstieg des wirksamen Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>des als in einem einzelnen Leiter. Dieses Phänomen<br />

wird als ‘Proximity Effect’ bezeichnet ([Sto1], [Dow1]). Gleichzeitig nimmt die<br />

Induktivität <strong>der</strong> Spule mit steigen<strong>der</strong> Frequenz ab. Im Frequenzbereich, <strong>der</strong> für Betrachtungen<br />

<strong>an</strong> selbstgeführten Stromrichtern von Bedeutung ist, bleibt trotzdem normalerweise<br />

<strong>der</strong> induktive Anteil in <strong>der</strong> Imped<strong>an</strong>z klar domin<strong>an</strong>t. Vor allem für Verlustbetrachtungen<br />

ist aber die Zunahme des Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>des durch Stromverdrängung zu beachten.<br />

Literatur zu Kapitel 3.2: [Bro1], [Büh1], [Büh2], [Dow1], [Fis1], [Hag1], [Heu1],<br />

[Jen1], [Kle1], [Lap1], [Leo1], [Mey1], [Mey2], [Mic1], [Sto1], [Spä1]<br />

3.3 Schaltungen von selbstgeführten Stromrichtern<br />

Nachdem einerseits die Bausteine und <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits das Umfeld <strong>der</strong> selbstgeführten<br />

Stromrichter besprochen worden sind, sollen im folgenden die verschiedenen Schaltungstopologien<br />

für die Stromrichter selbst vorgestellt werden. Dies geschieht auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong><br />

in Kapitel 3.1.1 eingeführten idealisierten Schaltelemente. Im Vor<strong>der</strong>grund steht dabei das<br />

Verhalten <strong>der</strong> Schaltungen <strong>an</strong> ihren Ein- und Ausgängen. Dazu werden zwei Beschreibungen<br />

benützt: die exakten Tr<strong>an</strong>sformationsgleichungen für Ströme und Sp<strong>an</strong>nungen<br />

mittels Schaltfunktionen und die zeitkontinuierlichen Tr<strong>an</strong>sformationsgleichungen mittels<br />

Modulationsfunktionen.<br />

3.3.1 Beschreibung durch Schaltfunktionen, kurzzeitige Mittelwerte und<br />

Modulationsfunktionen<br />

Die Beschreibungsarten für Stromrichter werden am Beispiel eines Brückenzweiges<br />

(auch als Zweipaar o<strong>der</strong> Phasenglied bezeichnet) für einen U-Stromrichter vorgestellt.<br />

Betrachtet wird die Schaltung in Bild 3.21. Die Last liegt zwischen den Mittelpunkten des<br />

Zweiges und des Zwischenkreises. Die Zwischenkreissp<strong>an</strong>nung u d und <strong>der</strong> Ausg<strong>an</strong>gsstrom<br />

i A sind zumindest kurzzeitig geglättete Grössen, die keine Sprünge ausführen können.<br />

Dafür sorgen die im Bild <strong>an</strong>gedeuteten Kapazitäten und Induktivitäten, die in <strong>der</strong><br />

äusseren Beschaltung eines U-Stromrichters stets vorh<strong>an</strong>den sind. Die beiden rückwärts-

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