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Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

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202 9 Vorausberechnete Pulsmuster<br />

Schaltung zusätzlich belasten, Sättigungseffekte hervorrufen und das Drehmoment pulsieren<br />

lassen. Wie die Beispiele zeigen, sind vor allem Schaltsequenzwechsel problematisch.<br />

Weil sich die Verteilung <strong>der</strong> Schaltwinkel von einer Periode zur <strong>an</strong><strong>der</strong>en völlig verän<strong>der</strong>t,<br />

können dort beson<strong>der</strong>s grosse Gleich<strong>an</strong>teile entstehen.<br />

Weisen die gespeicherten Pulsmuster stetige Schaltwinkelverläufe auf, so sind benachbarte<br />

Pulsmuster stets gleichartig. Beispiele dafür sind alle in diesem Kapitel dargestellten<br />

einphasigen Pulsmuster. Sie erlauben es, den Modulationsgrad in kleinen Schritten zu variieren,<br />

ohne dass im Phasenstrom starke Gleich<strong>an</strong>teile entstehen. Sind dagegen Unstetigkeiten<br />

vorh<strong>an</strong>den, weil verschiedene Schaltsequenzen o<strong>der</strong> auch Schaltzahlen verwendet<br />

werden, so ist das Überwinden <strong>der</strong> Sprungstellen problematisch. Im Interesse eines guten<br />

dynamischen Verhaltens k<strong>an</strong>n es sinnvoll sein, auf die Verwendung unterschiedlicher<br />

Schaltsequenzen zu verzichten und nur mit suboptimalen Pulsmustern einer einzigen Sequenz<br />

zu fahren. In <strong>der</strong> Literatur werden <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits auch Vorschläge gemacht, wie das<br />

Problem <strong>der</strong> DC-Anregung umg<strong>an</strong>gen werden k<strong>an</strong>n ([Hol2], [Kul1]). Sie basieren darauf,<br />

dass bei Pulsmusterwechseln die abgelegten Schaltwinkel vorübergehend in geeigneter<br />

Weise modifiziert werden. Ihre Implementierung ist jedoch aufwendig.<br />

Es bleibt <strong>an</strong>zufügen, dass bei grossen und schnellen Än<strong>der</strong>ungen des Modulationsgrades<br />

in jedem Fall DC-Anteile in den Phasenströmen erzeugt werden. Auf dieses Phänomen,<br />

von dem alle Verfahren zur Sp<strong>an</strong>nungsteuerung betroffen sind, wird in Kapitel<br />

13.5 kurz eingeg<strong>an</strong>gen.<br />

Frequenzvariation: Während eine Än<strong>der</strong>ung des Modulationsgrades einen Pulsmusterwechsel<br />

bedingt, geschieht dies für die Grundfrequenz über den Proportionalitätsfaktor<br />

zwischen den Schaltwinkeln und <strong>der</strong> Zeitbasis: eine Grundperiode umfasst entsprechend<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger Zähleinheiten <strong>der</strong> Zeitbasis. Die Einstellung einer neuen Grundfrequenz<br />

ist deshalb vom Prinzip her einfach.<br />

Praktische Probleme: Das beschriebene dynamische Verhalten basiert auf einer unendlich<br />

schnellen Reaktionszeit des Modulators auf Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Eing<strong>an</strong>gsgrössen. In <strong>der</strong><br />

Realität ist diese jedoch begrenzt, was zu einer g<strong>an</strong>zen Reihe von Problemen führt:<br />

- Bis neue Daten bereitstehen muss das vorherige Pulsmuster weitergeführt werden.<br />

- Sobald die Umschaltung auf das neue Pulsmuster möglich ist, müssen bereits vorbereitete<br />

Schaltvorgänge des vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen Pulsmusters bzw. für die vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>gene<br />

Grundfrequenz, die von <strong>der</strong> Ausgabelogik noch nicht abgearbeitet sind, rechtzeitig wie<strong>der</strong><br />

gelöscht werden.<br />

- Es ist darauf zu achten, dass die durch die praktische Realisierung des Stromrichters zulässigen<br />

minimalen Abstände zwischen zwei Schaltfl<strong>an</strong>ken in einem Brückenzweig je<strong>der</strong>zeit<br />

eingehalten werden.<br />

Es stellt sich heraus, dass die praktische Implementierung eines Off-Line Modulators bereits<br />

für relativ niedrige Schaltfrequenzen eine sehr leistungsfähige Kontrolleinheit voraussetzt.<br />

Wenn zudem die abgespeicherten Pulsmuster sehr ungleichmässige Schaltwinkelverteilungen<br />

aufweisen, richtet sich die Verarbeitungskapazität nach den Abschnitten<br />

mit <strong>der</strong> grössten zeitlichen Dichte von Schaltereignissen. Die beschriebene Problematik<br />

des dynamischen Verhaltens führt zusätzlich dazu, dass die Off-Line Modulatoren nur für

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