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Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

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256 12 Spezielle Steuerverfahren für Drehstrommaschinen<br />

ω R<br />

M el<br />

u Str = 1...6 U<br />

u Str= 0/7 U<br />

t<br />

M el,Soll<br />

t<br />

Bild 12.6.<br />

Qualitativer Drehmomentverlauf in einer<br />

Asynchronmaschine bei schrittartigen Än<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Rotorfrequenz<br />

Sp<strong>an</strong>nungssprung nur verzögert reagiert. Da die Schaltzeitintervalle gegenüber den entsprechenden<br />

Zeitkonst<strong>an</strong>ten klein sind, ergibt sich <strong>der</strong> dargestellte sägezahnförmige<br />

Drehmomentverlauf.<br />

Das Blockdiagramm in Bild 12.7 zeigt eine Regelstruktur nach dem Prinzip <strong>der</strong> direkten<br />

Fluss- und Momentregelung. Mit Hilfe <strong>der</strong> Ausg<strong>an</strong>gssignale von zwei Hysteresekomparatoren<br />

für Flussbetrag und Drehmoment wird ähnlich wie bei <strong>der</strong> Stromzeigersteuerung<br />

direkt in einer Tabelle <strong>der</strong> einzustellende Schaltzust<strong>an</strong>d bestimmt. Die entsprechenden<br />

Istwerte werden aus den gemessenen und tr<strong>an</strong>sformierten Statorsp<strong>an</strong>nungen<br />

und -strömen nach (12.5) und (12.6) berechnet. Dazu wird zusätzlich die Information benötigt,<br />

in welchem π/3-Sektor SI bis SVI sich ΨS moment<strong>an</strong> befindet. Die Schaltstrategie<br />

für einen Sektor ist in Bild 12.8 ver<strong>an</strong>schaulicht. Es kommen jeweils zwei sp<strong>an</strong>nungsbildende<br />

Zustände zum Zug, wovon einer den Flussbetrag kleiner und <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e grösser<br />

werden lässt. Beide bewegen den Zeiger jedoch in erster Linie mit positivem Drehsinn in<br />

t<strong>an</strong>gentialer Richtung. In <strong>der</strong> ebenfalls abgebildeten Schalttabelle für den grau hinterlegten<br />

Sektor ist ersichtlich, dass <strong>der</strong> Ausg<strong>an</strong>g des Reglers für den Flussbetrag sΨ bestimmt,<br />

welcher <strong>der</strong> beiden sp<strong>an</strong>nungsbildenden Zustände <strong>an</strong>zulegen ist. Der Momentregler<br />

ist dagegen zuständig für den Wechsel zwischen sp<strong>an</strong>nungsbildenden Zust<strong>an</strong>d und<br />

Nullzuständen. Er k<strong>an</strong>n damit den Flusszeiger vorübergehend zum Stillst<strong>an</strong>d bringen und<br />

auf diese Weise die mittlere Kreisfrequenz einstellen. Beim Umschalten auf einen Nullzust<strong>an</strong>d<br />

wird, wie schon bei den Stromzeigerregelungen, <strong>der</strong>jenige gewählt, <strong>der</strong> durch<br />

Umschalten eines Brückenzweiges erreichbar ist, so dass die Schaltfrequenz möglichst<br />

klein ausfällt. Die vollständige Schalttabelle für den vollen Kreisumf<strong>an</strong>g besteht aus 6<br />

gleichartigen Teiltabellen nach Bild 12.8, die je für einen Sektor SI bis SVI gelten.<br />

Die direkte Flusssteuerung stellt ein sehr einfaches feldorientiertes Regelverfahren dar.<br />

Es stellt über die Momentregelung automatisch die richtige Rotorkreisfrequenz ein, ohne<br />

dass die Drehzahl <strong>der</strong> ASM bek<strong>an</strong>nt sein muss. Das Verfahren ist ausserdem robust und<br />

leicht implementierbar, da ausser RS keine <strong>der</strong> zum Teil betriebsabhängigen Maschinenparameter<br />

verwendet werden. Die einzige Information über den Betriebszust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Maschine<br />

liefert <strong>der</strong> Statorstrom. In Ergänzung zum dargestellten Prinzip sind die folgenden<br />

Feststellungen von Bedeutung:<br />

- Die Schaltstrategie in Bild 12.8 gilt für eine Drehrichtung <strong>der</strong> Maschine. Für eine Umkehr<br />

<strong>der</strong> Drehrichtung ist die Schalttabelle entsprechend zu erweitern.<br />

- Im Bereich sehr kleiner Drehzahlen k<strong>an</strong>n ωR bei <strong>an</strong>gelegtem Nullzust<strong>an</strong>d nur einen<br />

kleinen negativen Wert erreichen, was einen l<strong>an</strong>gsamen Abbau des Drehmomentes zur

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