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Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

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11.3 Prädiktive Stromregelung 239<br />

Schaltzust<strong>an</strong>d <strong>an</strong>zulegen. Das Problem bei <strong>der</strong> Realisierung solcher Verfahren ist die Beschaffung<br />

<strong>der</strong> Information über die Gegensp<strong>an</strong>nung, da diese in vielen Fällen nicht direkt<br />

messbar ist. Im Falle einer Asynchronmaschine als Last ist sie, wie in Kap. 3.2 gezeigt<br />

wurde, nur eine Ersatzgrösse. M<strong>an</strong> muss sich deshalb mit Nachbildungen behelfen.<br />

In den Kapiteln 11.3.1 bis 11.3.3 werden 3 verschiedene prädiktive Verfahren vorgestellt.<br />

11.3.1 Prädiktive Stromregelung mit Schalttabelle<br />

Die Ableitung des Stromfehlers k<strong>an</strong>n ausgedrückt werden durch die Ableitungen des<br />

Stromzeigers und seines Sollwertes:<br />

i<br />

Str, VZ<br />

= i – i ⇒<br />

Str Soll<br />

di<br />

Str, VZ<br />

------------------- =<br />

dt<br />

didi Str Soll<br />

---------- – ------------dt<br />

dt<br />

(11.6)<br />

Durch Einsetzen von (11.6) in (11.1) und nach geeigneter Umformung erhält m<strong>an</strong> die<br />

Gleichung (11.7), welche die Ableitung des Stromfehlers in Abhängigkeit <strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nungen<br />

im Lastkreis beschreibt:<br />

di<br />

Str, VZ 1<br />

di<br />

Soll 1<br />

di<br />

Soll<br />

------------------- = ---- ( u – e)<br />

– ------------- = ---- ( u – u ), u = e + L<br />

dt L Str<br />

k<br />

dt L Str Soll Soll k-------------<br />

k<br />

dt<br />

(11.7)<br />

Der Zeiger uSoll stellt dabei die exakte, kontinuierlich verlaufende Sp<strong>an</strong>nung dar, welche<br />

<strong>der</strong> Stromrichter einstellen müsste. Im Hinblick auf eine wirkungsvolle Kontrolle des<br />

Stromfehlers ist die Kenntnis <strong>der</strong> Differenz zwischen dem <strong>an</strong>gelegten Sp<strong>an</strong>nungszust<strong>an</strong>d<br />

und dem Sollwert uStr-uSoll von Bedeutung. Da nur 6 sp<strong>an</strong>nungsbildende Schaltzustände<br />

und zwei Nullzustände zur Verfügung stehen, genügt jedoch eine reduzierte Information.<br />

Das im folgenden beschriebene Regelverfahren basiert darauf, dass nur bek<strong>an</strong>nt ist, in<br />

welchem <strong>der</strong> π/3-Sektoren S1 bis S6 sich uSoll befindet. Daraus k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n für jeden einzelnen<br />

Schaltzust<strong>an</strong>d ein Kreissegment vorausgesagt werden, in dem die Differenz uStr- uSoll liegen muss. In Bild 11.14 sind als Beispiel die Segmente dargestellt, die sich ergeben,<br />

wenn uSoll im Sektor S1 liegt. Der Radius des Segmentes ist durch die maximale Länge<br />

von uSoll gegeben. Unter <strong>der</strong> Annahme, dass <strong>der</strong> Stromrichter nicht übersteuert werden<br />

soll, berührt das Segment gerade die Sek<strong>an</strong>te, die von den beiden <strong>an</strong>grenzenden Schaltzu-<br />

ständen gebildet wird. Der Radius beträgt d<strong>an</strong>n (2/ 3<br />

)(Ud /2), was einem Modulations-<br />

grad des Stromrichters von M≈1.155 entspricht.<br />

Die Information über die Lage <strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nungszeiger lässt sich optimal ausnützen, wenn<br />

für den Zeiger des Phasenstromes die sechseckige Toler<strong>an</strong>zfläche in Bild 11.15 vorgegeben<br />

wird. Dadurch ist es möglich, jede Berührung des Stromfehlers am R<strong>an</strong>d dieser Fläche<br />

einem <strong>der</strong> Sektoren SI bis SVI zuzuordnen. Der neu einzustellende Schaltzust<strong>an</strong>d<br />

k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n so bestimmt werden, dass <strong>der</strong> Stromfehler einerseits mit Sicherheit wie<strong>der</strong> ins<br />

Innere <strong>der</strong> Toler<strong>an</strong>zfläche zurückbewegt wird, und dass dies <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits mit <strong>der</strong> kleinstmöglichen<br />

Geschwindigkeit passiert. Auf diese Weise dauert es entsprechend l<strong>an</strong>ge, bis<br />

<strong>der</strong> nächste Schaltvorg<strong>an</strong>g notwendig wird und es ergibt sich eine niedrige Schaltfrequenz.

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