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Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

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4.2 Wirk- und Blindstrom am selbstgeführten Stromrichter 73<br />

weiten-) Modulator bezeichnet. Die Ansteuerelektronik <strong>der</strong> Leistungshalbleiter, wo die<br />

Aufbereitung <strong>der</strong> Steuersignale in die eigentlichen Steuersp<strong>an</strong>nungen bzw. -ströme geschieht<br />

(Kapitel 3.1), wird hier als Best<strong>an</strong>dteil des Stromrichters betrachtet.<br />

Die lastseitige Regelung hat primär die Aufgabe, die Last in den gewünschten Betriebszust<strong>an</strong>d<br />

zu bringen. Bei einem Antrieb zum Beispiel k<strong>an</strong>n die Regelgrösse das Drehmoment,<br />

die Drehzahl o<strong>der</strong> den Drehwinkel <strong>der</strong> Welle sein. Bei <strong>der</strong> Speisung eines unabhängigen<br />

Netzes ist es die Sp<strong>an</strong>nung <strong>an</strong> <strong>der</strong> Last, d.h. am Ausg<strong>an</strong>g des Filters (Beispiel Kapitel<br />

4.4.3). In Bild 4.1 steht x stellvertretend für eine dieser Grössen. Die gesamte Regelstruktur<br />

k<strong>an</strong>n sehr komplex sein. Ihre Aufteilung in einen unterlagerten Regelkreis für die<br />

Ströme und eine überlagerte Regelung für die lastspezifischen Regelgrössen ist aber meistens<br />

vorzufinden.<br />

Die Lastseite legt die Leistung im Zwischenkreis fest. Es ist deshalb die primäre Aufgabe<br />

<strong>der</strong> netzseitigen Regelung, diese Leistung zur Verfügung zu stellen. Dies geschieht,<br />

indem die Zwischenkreissp<strong>an</strong>nung u d als Regelgrösse verwendet wird. Bei den meisten<br />

Anwendungen wird sie auf einen konst<strong>an</strong>ten Wert geregelt. Es ist jedoch auch möglich,<br />

dass ihr Wert in Abhängigkeit vom Betriebszust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Last variieren soll. In diesem Fall<br />

ist ihr Sollwert nicht unabhängig, son<strong>der</strong>n wird von <strong>der</strong> Lastseite her vorgegeben. Im Falle<br />

eines selbstgeführten Stromrichters k<strong>an</strong>n auch die netzseitige Regelstruktur komplex werden,<br />

weil d<strong>an</strong>n, wie in Kapitel 2.3 erwähnt, auch die Blindleistung beliebig einstellbar ist.<br />

Für die Auslegung <strong>der</strong> Regelung werden normalerweise die in Kapitel 3.3 definierten<br />

zeitkontinuierlichen Tr<strong>an</strong>sformationsgleichungen <strong>der</strong> Stromrichter verwendet. Es werden<br />

also Grundschwingungsbetrachtungen gemacht und <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> stets vorh<strong>an</strong>denen<br />

Verzerrungs<strong>an</strong>teile in den Sp<strong>an</strong>nungen und Strömen auf die Regelkreise wird nicht berücksichtigt.<br />

Er muss unter Umständen aber separat zusätzlich abgeklärt werden. Eine<br />

Abweichung von diesem Prinzip stellen die Steuerverfahren zur direkten Stromregelung,<br />

die in den Kapiteln 10 und 11 beh<strong>an</strong>delt werden, dar. Sie entsprechen dem unterlagerten<br />

Regelkreis, arbeiten aber mit dem exakten Stromverlauf, d.h. mit Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Verzerrungen.<br />

In vielen Fällen k<strong>an</strong>n das Systemverhalten durch Vorsteuerungen bzw. Störgrössenaufschaltungen<br />

stark verbessert werden. Ein Beispiel dafür ist die Aufschaltung des lastseitigen<br />

Zwischenkreisstromes auf den netzseitigen Stromregelkreis. Damit wird dessen Reaktionsgeschwindigkeit<br />

auf Lastän<strong>der</strong>ungen mark<strong>an</strong>t erhöht.<br />

4.2 Wirk- und Blindstrom am selbstgeführten Stromrichter<br />

Bei den meisten Anwendungen ist es von Bedeutung, den Wirk- und Blindstrom und damit<br />

die Wirk- und Blindleistung in <strong>der</strong> Last getrennt regeln zu können. Am Beispiel <strong>der</strong><br />

St<strong>an</strong>dardlast nach Kapitel 3.2.4 wird gezeigt, wie diese Entkopplung vollzogen werden<br />

k<strong>an</strong>n. Betrachtet werden die Leistungen in <strong>der</strong> Gegensp<strong>an</strong>nungsquelle e, da diese in den<br />

meisten Anwendungen die grösste Bedeutung haben.<br />

In <strong>der</strong> zeitkontinuierlichen Betrachtungsweise gilt für Grundschwingungsbetrachtungen<br />

die Ersatzschaltung in Bild 4.2 für den Lastkreis.

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