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Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

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2.1 Prinzip des Frequenzumrichters 21<br />

- Der netzseitige Stromrichter stellt das Bindeglied zwischen dem speisenden Netz und<br />

dem Zwischenkreis dar (AC-DC). Er ist je nach Ausführung <strong>der</strong> Schaltung auch ein<br />

Stellglied zur Steuerung des Energieflusses.<br />

- Der lastseitige Stromrichter stellt die von <strong>der</strong> Last gefor<strong>der</strong>ten Betriebsverhältnisse ein,<br />

d. h. Frequenz, Sp<strong>an</strong>nung und Strom. Auch er repräsentiert ein Stellglied für den Energiefluss.<br />

- Der Zwischenkreis ist für die Zwischenspeicherung <strong>der</strong> Energie ver<strong>an</strong>twortlich. Dies<br />

geschieht entwe<strong>der</strong> als Gleichsp<strong>an</strong>nung (Sp<strong>an</strong>nungszwischenkreis- bzw. U-Umrichter)<br />

o<strong>der</strong> als Gleichstrom (Stromzwischenkreis- bzw. I-Umrichter). Die beiden Vari<strong>an</strong>ten<br />

sind in Bild 2.2 dargestellt. Als Speicher dient im einen Fall eine Kapazität und im <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

eine Induktivität. Diese sind so bemessen, dass die Sp<strong>an</strong>nung u d beim U-Umrichter<br />

bzw. <strong>der</strong> Strom i d beim I-Umrichter stark geglättet sind und als Gleichgrössen betrachtet<br />

werden können. Dadurch werden die beiden Stromrichter soweit entkoppelt,<br />

dass sie sich unabhängig vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> steuern lassen.<br />

i d,N<br />

id,L Sp<strong>an</strong>nungs-Zwischenkreis<br />

id ≈ konst.<br />

ud ≈ konst. (U-Umrichter)<br />

ud,N Bild 2.2. Zwischenkreis bei U- und I-Umrichtern<br />

Für die netz- und lastseitigen Stromrichter gibt es eine Vielzahl von möglichen Ausführungen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e stehen fremdgeführte und selbstgeführte Schaltungen zur Auswahl.<br />

Fremdgeführt heisst, dass die Kommutierung <strong>der</strong> Ströme im Stromrichter von aussen, z.B.<br />

durch die Netzsp<strong>an</strong>nung, unterstützt werden muss. Die eingesetzten Leistungshalbleiter<br />

sind in diesem Fall Thyristoren o<strong>der</strong> Dioden. Selbstgeführt bedeutet dagegen, dass <strong>der</strong><br />

Stromrichter die Sp<strong>an</strong>nungen bzw. Ströme ohne äussere Unterstützung umschalten k<strong>an</strong>n.<br />

Dazu müssen abschaltbare Halbleiter (Kapitel 3.1) verwendet werden. In den Kapiteln 2.3<br />

und 2.4 wird näher auf die Stromrichterschaltungen eingeg<strong>an</strong>gen.<br />

Die Speichergrösse des Zwischenkreises ist begrenzt und wird aus Kosten- und Platzgründen<br />

möglichst klein gehalten. Aus dieser Tatsache k<strong>an</strong>n eine Vorschrift zur Steuerung<br />

des gesamten Umrichters abgeleitet werden: zumindest im zeitlichen Mittel müssen die<br />

netz- und lastseitigen Wirkleistungen übereinstimmen, da sich sonst die mittlere Sp<strong>an</strong>nung<br />

bzw. <strong>der</strong> mittlere Strom im Zwischenkreis än<strong>der</strong>t:<br />

PN = Pd =<br />

PL Strom-Zwischenkreis<br />

u d,L (I-Umrichter)<br />

(2.1)<br />

Die <strong>an</strong><strong>der</strong>en Parameter am Ein- und Ausg<strong>an</strong>g des Umrichters lassen sich dagegen im Prinzip<br />

unabhängig vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> einstellen. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e auch für die Blindleistungen<br />

Q N und Q L. In einem DC-Kreis tritt definitionsgemäss keine Blindleistung auf. Die<br />

Stromrichter können beide als unabhängige Blindleistungsquellen bzw. -senken wirken.<br />

Wie bereits in Bild 2.1 <strong>an</strong>gedeutet, können sowohl die Netz- als auch die Lastseite ein-<br />

o<strong>der</strong> mehrphasig ausgeführt sein. Im weiteren existiert eine Vielzahl von Anwendungen,<br />

in denen eine DC-Quelle eine AC-Last o<strong>der</strong> eine AC-Quelle eine DC-Last speisen. In diesen<br />

Fällen liegt ein einzelner AC-DC-W<strong>an</strong>dler vor, <strong>der</strong> auch als reduzierter Frequenzum-

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