28.02.2013 Aufrufe

Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

290 15 Steuerverfahren für zusammengeschaltete Stromrichter<br />

Halbbrücken darstellt, erhöht sich die Anzahl Freiheitsgrade gegenüber <strong>der</strong> dreiphasigen<br />

Schaltung um einen Faktor zwei.<br />

15.1.3 Trägerverfahren mit versetzter Taktung<br />

Bereits bei <strong>der</strong> einphasigen Brücke (Kapitel 7.3.3) hat sich gezeigt, dass sich mit Trägerverfahren<br />

bei versetzter Taktung beson<strong>der</strong>s gute Kurvenformen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Last erzielen lassen.<br />

Durch die Verwendung von zwei um eine halbe Taktperiode verschobenen Trägersignalen<br />

wurden alle ungeraden Trägerbän<strong>der</strong>, darunter vor allem auch das domin<strong>an</strong>te erste,<br />

in <strong>der</strong> Phasensp<strong>an</strong>nung zum Verschwinden gebracht. Das folgende Beispiel mit dreieckförmigen<br />

Trägern und einer g<strong>an</strong>zzahligen Schaltzahl q zeigt, wie dieses Prinzip auf 3 in<br />

Serie geschaltete dreiphasige Stromrichter übertragen werden k<strong>an</strong>n.<br />

Bild 15.6 zeigt die Modulation für die Phase U. Für alle 3 Teilstromrichter wird dasselbe<br />

Sollwertsignal xU,Soll verwendet. Die Trägersignale sind dagegen verschieden, nämlich<br />

um jeweils einen Drittel <strong>der</strong> Trägerperiode gegenein<strong>an</strong><strong>der</strong> verschoben. Sie werden je für<br />

die Modulation aller 3 Phasen ihres Stromrichters verwendet. Im Bild ist ersichtlich, dass<br />

die resultierenden Schaltfunktionen und Phasensp<strong>an</strong>nungen <strong>der</strong> einzelnen Teilstromrichter<br />

leicht verschieden sind. Sie weisen aber alle dieselbe Grundschwingung auf. In Bild<br />

15.7 ist <strong>der</strong> Mech<strong>an</strong>ismus <strong>der</strong> versetzten Taktung im Frequenzbereich ver<strong>an</strong>schaulicht.<br />

Die Amplitudenspektra aller Schaltfunktionen und Phasensp<strong>an</strong>nungen sind gleich. In den<br />

Phasensp<strong>an</strong>nungen fehlen in gewohnter Weise die Vielfachen <strong>der</strong> 3. Harmonischen, die<br />

Gleichtaktkomponenten darstellen. Die Phasenspektra, im Bild rechts sind diejenigen für<br />

die Phase U dargestellt, sind dagegen verschieden. Die Phasen <strong>der</strong> Harmonischen im ersten<br />

und zweiten Trägerb<strong>an</strong>d unterscheiden sich jeweils um 2π/3. Dies bedeutet, dass sich<br />

diese Anteile in <strong>der</strong> Summe kompensieren und in uL fehlen. Die Grundschwingungen und<br />

die Harmonischen im 3. Trägerb<strong>an</strong>d weisen dagegen in allen Teilstromrichtern dieselbe<br />

Phase auf. Sie ergeben deshalb in <strong>der</strong> Lastsp<strong>an</strong>nung die maximalen Amplituden.<br />

Bild 15.8 zeigt die Verläufe und die Spektra <strong>der</strong> Lastsp<strong>an</strong>nung und des zugehörigen Verzerrungsstromes<br />

in <strong>der</strong> Phase U. Die Wirkung <strong>der</strong> versetzten Taktung ist klar ersichtlich:<br />

neben <strong>der</strong> Grundschwingung ist nur noch das 3. Trägerb<strong>an</strong>d vorh<strong>an</strong>den. Eine Betrachtung<br />

über den dargestellten Frequenzbereich hinaus würde eine Präzisierung dieser Festestellung<br />

erlauben: nur alle Vielfachen des 3. Trägerb<strong>an</strong>des treten auf. Die Amplituden dieser<br />

verbleibenden Anteile sind dabei im Verhältnis zur Bezugssp<strong>an</strong>nung U'<br />

B gleich gross wie<br />

diejenigen <strong>der</strong> Teilsp<strong>an</strong>nungen bezüglich U B. Die wirksame Schaltfrequenz <strong>an</strong> <strong>der</strong> Last<br />

entspricht <strong>der</strong> dreifachen Schaltfrequenz in den einzelnen Stromrichtern. Es kommt hinzu,<br />

dass die Frequenz<strong>an</strong>teile im 3. Trägerb<strong>an</strong>d gegenüber dem ersten und zweiten bereits<br />

deutlich kleinere Amplituden aufweisen. Damit wird <strong>der</strong> Verzerrungsstrom kleiner als in<br />

einem einzelnen Stromrichter mit dreifacher Schaltfrequenz.<br />

Das gezeigte Prinzip <strong>der</strong> versetzten Taktung lässt sich leicht verallgemeinern. Für eine<br />

Serieschaltung von k Stromrichtern sind die einzelnen Trägersignale um jeweils den kten<br />

Teil <strong>der</strong> Taktperiode gegenein<strong>an</strong><strong>der</strong> zu verschieben. In <strong>der</strong> Lastsp<strong>an</strong>nung treten d<strong>an</strong>n nur<br />

noch die Trägerbän<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ordnungen k, 2k, 3k usw. auf. Da die Amplituden <strong>der</strong> Harmonischen<br />

von einem Trägerb<strong>an</strong>d zum nächsten generell linear abnehmen, reduziert sich <strong>der</strong><br />

Effektivwert des Verzerrungsstromes ungefähr quadratisch zu k.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!