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Untitled - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

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332 18 Elektromagnetische Verträglichkeit<br />

Netzrückwirkungen (leitungsgebunden): ins Netz eingespeiste nichtsinusförmige Ströme<br />

beeinflussen vor allem die in <strong>der</strong> Nähe <strong>an</strong>geschlossenen Geräte. Die Störströme werden<br />

zum Teil direkt durch diese Geräte aufgenommen. Der restliche Teil fliesst über die Innenimped<strong>an</strong>z<br />

des Netzes z N und verursacht dort Sp<strong>an</strong>nungsabfälle. Dadurch ergibt sich<br />

in <strong>der</strong> Nähe des Anschlusspunktes eine verzerrte Netzsp<strong>an</strong>nung. Weiter können sich höherfrequente<br />

Störungen im Netz leicht auf leitungsungebundene Art weiter verbreiten.<br />

Netzkabel sowie Verteil- und Übertragungsleitungen wirken als Induktionsschleifen<br />

und Antennen.<br />

Erdschleifen (leitungsgebunden): dieser Störweg ergibt sich vor allem zwischen dem<br />

Stromrichter und seinen direkt <strong>an</strong>geschlossenen Geräten, z.B. seiner Steuerung o<strong>der</strong><br />

Messgeräten. Bei getrennter Erdung k<strong>an</strong>n eine Störsp<strong>an</strong>nung zwischen den Erdungspunkten<br />

entstehen, welche einen Störstrom in den Verbindungsleitern hervorruft. Erdschleifen<br />

übertragen sowohl nie<strong>der</strong>frequente (z.B. “Netzbrumm’) als auch hochfrequente<br />

Störungen.<br />

Kapazitive Kopplung (elektrische Abstrahlung): bei steilen Sp<strong>an</strong>nungsfl<strong>an</strong>ken im Stromrichter<br />

fliessen Verschiebungsströme über die stets vorh<strong>an</strong>denen Koppelkapazitäten<br />

zwischen dem Leistungsteil und seiner Umgebung. Diese Verschiebungsströme werden<br />

mit zunehmendem hochfrequenten Anteil in den Störungen grösser. Zu beachten sind<br />

sie in <strong>der</strong> Regel ab einigen kHz.<br />

Induktive Kopplung (magnetische Abstrahlung): <strong>an</strong>alog zur kapazitiven Kopplung induzieren<br />

steile Stromfl<strong>an</strong>ken Störsp<strong>an</strong>nungen in Stromkreisen in <strong>der</strong> Umgebung, sofern<br />

diese eine magnetische Kopplung mit dem verursachenden Stromkreis im Stromrichter<br />

aufweisen. Auch dieses Phänomen ist ab einigen kHz zunehmend zu beachten.<br />

Elektromagnetische Strahlung: eine Abstrahlung von Störungen über elektromagnetische<br />

Wechselfel<strong>der</strong> findet statt, wenn die Abmessungen <strong>der</strong> Stromkreise in <strong>der</strong> Grössenordnung<br />

<strong>der</strong> entsprechenden Wellenlänge liegt. Für das Mass <strong>der</strong> Abstrahlung in den verschiedenen<br />

Frequenzbereichen ist deshalb vor allem auch wichtig, in welcher Weise<br />

sich die Störungen in die Netz- und Lastkreise ausbreiten, da diese Teile <strong>der</strong> Schaltung<br />

wie schon erwähnt als Antennen wirken. Im allgemeinen tritt die elektromagnetische<br />

Störstrahlung erst im MHz-Bereich in Erscheinung.<br />

18.1.3 Massnahmen zur elektromagnetischen Verträglichkeit<br />

Die Theorie über Massnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong> EMV ist sehr komplex und vielschichtig.<br />

Es ist nicht <strong>der</strong> Zweck dieses Buches, näher darauf einzugehen. Dazu sei auf<br />

die entsprechende Fachliteratur verwiesen, die am Ende dieses Kapitels aufgeführt ist. Im<br />

Sinne einer Abrundung <strong>der</strong> bisherigen Ausführungen werden in Tabelle 18.1 aber stichwortartig<br />

einige Massnahmen erwähnt. Sie sind unterteilt in Massnahmen zur Reduktion<br />

<strong>der</strong> Störsp<strong>an</strong>nungen und -ströme (Ursachenbekämpfung) und solche zur Verhin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Ausbreitung (Symptombekämpfung).

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