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Umsatzsteuer-Anwendungserlass vom 1. Oktober ... - VAT Navigator

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Seite 417 und daher die Verfügungsmacht über die in der abgetretenen Forderung enthaltene <strong>Umsatzsteuer</strong> hat. 2 In den<br />

Fällen der Sicherungsabtretung gilt demnach die Forderung auch dann durch den Abtretungsempfänger als<br />

vereinnahmt, wenn und soweit der leistende Unternehmer die Forderung zwar selbst einzieht, den Geldbetrag<br />

jedoch an den Abtretungsempfänger weiterleitet oder dieser die Möglichkeit des Zugriffs auf diesen Betrag hat<br />

(vgl. Absatz 19). 3 Dies betrifft insbesondere die Fälle, in denen Forderungsbeträge auf einem beim<br />

Abtretungsempfänger geführten Konto des leistenden Unternehmers eingehen. 4 Die Vereinnahmung des<br />

Forderungsbetrags durch den Abtretungsempfänger wird jedoch nicht bereits bei jedem Geldeingang auf einem<br />

bei dem Abtretungsempfänger geführten Konto des leistenden Unternehmers fingiert, dies grundsätzlich auch<br />

dann nicht, wenn sich das Konto des leistenden Unternehmers im Debet befindet, sondern nur soweit der<br />

Abtretungsempfänger die Verfügungsbefugnis erhält.<br />

(24) 1 Die Verfügungsbefugnis am Forderungsbetrag liegt in folgenden Fällen beim Abtretungsempfänger, so<br />

dass insoweit eine Vereinnahmung durch diesen fingiert wird:<br />

<strong>1.</strong> Das beim Abtretungsempfänger geführte Konto des leistenden Unternehmers befindet sich auch nach der<br />

Gutschrift des Forderungseingangs im Debet und es besteht keine Kreditvereinbarung („Kreditlinie“,<br />

„Kreditrahmen“).<br />

Beispiel:<br />

1 2<br />

Unternehmer A unterhält ein Kontokorrentkonto bei dem kontoführenden Unternehmen B. B hat sich die<br />

Forderungen aus der Geschäftstätigkeit des A im Wege der Globalzession abtreten lassen. 3 Es besteht keine<br />

Kreditvereinbarung für das Konto des A bei B. 4 Ein Kunde des A begleicht eine Forderung i.H.v. 34 800 €<br />

durch Barzahlung; A zahlt den Betrag auf sein Konto bei B ein, welches nach der Gutschrift noch einen<br />

Saldo von 5 000 € im Debet aufweist.<br />

5<br />

B hat das Recht, den Betrag ausschließlich zum Ausgleich der eigenen Forderung zu verwenden und dem<br />

A insoweit eine anderweitige Verfügung zu versagen. 6 Die Forderung gilt in voller Höhe als durch B<br />

vereinnahmt.<br />

2. Das beim Abtretungsempfänger geführte Konto des leistenden Unternehmers befindet sich auch nach der<br />

Gutschrift des Forderungseingangs im Debet und eine bestehende Kreditvereinbarung („vereinbarte<br />

Überziehung“) ist ausgeschöpft.<br />

Beispiel:<br />

1 2<br />

Unternehmer A unterhält ein Kontokorrentkonto bei dem kontoführenden Unternehmen B. B hat sich die<br />

Forderungen aus der Geschäftstätigkeit des A im Wege der Globalzession abtreten lassen. 3 Für das Konto<br />

des A bei B besteht ein Kreditrahmen von 100 000 € (sog. „vereinbarte Überziehung“). 4 Ein Kunde des A<br />

begleicht eine Forderung i.H.v. 34 800 € durch Überweisung auf das Konto des A bei B, welches nach der<br />

Gutschrift noch einen Saldo von 120 000 € im Debet aufweist.<br />

5<br />

B hat das Recht, den Betrag ausschließlich zum Ausgleich der eigenen Forderung zu verwenden und dem<br />

A insoweit eine anderweitige Verfügung zu versagen. 6 Die Forderung gilt in voller Höhe als durch B<br />

vereinnahmt.<br />

1<br />

3. Das beim Abtretungsempfänger geführte Konto des leistenden Unternehmers befindet sich auch nach der<br />

Gutschrift des Forderungseingangs im Debet und ein bestehender Kreditrahmen ist zwar noch nicht<br />

ausgeschöpft, wird jedoch im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Geldeingang eingeschränkt. 2 Das<br />

Konto des leistenden Unternehmers ist nach dieser Einschränkung (z.B. durch Kündigung oder<br />

Reduzierung des Kreditrahmens) über das vereinbarte Maß in Anspruch genommen.<br />

Beispiel:<br />

1 2<br />

Unternehmer A unterhält ein Kontokorrentkonto bei dem kontoführenden Unternehmen B. B hat sich die<br />

Forderungen aus der Geschäftstätigkeit des A im Wege der Globalzession abtreten lassen. 3 Für das Konto<br />

des A bei B besteht ein Kreditrahmen von 100 000 € (sog. „vereinbarte Überziehung“). 4 Ein Kunde des A<br />

begleicht eine Forderung i.H.v. 34 800 € durch Überweisung auf das Konto des A bei B, welches nach der<br />

Gutschrift noch einen Saldo von 70 000 € im Debet aufweist. 5 B reduziert den vereinbarten Kreditrahmen<br />

unmittelbar nach Gutschrift des Forderungseingangs auf 50 000 €.<br />

6<br />

A kann über den gutgeschriebenen Forderungsbetrag nicht mehr verfügen, da er von B zum Ausgleich der<br />

eigenen (durch die Reduzierung des Kontokorrentkredits entstandenen) Forderung verwendet worden ist<br />

und dem A kein weiterer Verfügungsrahmen auf seinem Konto verblieben ist. 7 Die Forderung gilt in voller<br />

Höhe als durch B vereinnahmt.<br />

4. Der Abtretungsempfänger separiert den Geldbetrag nach Eingang auf dem Konto des leistenden<br />

Unternehmers auf ein anderes Konto, z.B. ein Sicherheitenerlöskonto.

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