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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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geboten (Degener 1994; Michel und Häußler-Sczepan 2001). Frauen erhalten tatsächlich seltener<br />

Maßnahmen als Männer, der Unterschied fällt aber gering aus (Tabelle A 52 im Anhang).<br />

Wiederum finden sich auch behindertenspezifische Unterschiede: Die Förderung der Rehabilitanden<br />

mit einer Lernbehinderung, psychischer und neurologischer Behinderung ist am höchsten und<br />

deren Förderung ist im Zeitverlauf gestiegen (Tabelle A 53 im Anhang).<br />

Wird die Maßnahmenvergabe in Bezug zu den regionalen <strong>Arbeit</strong>smärkten gesetzt (Dauth et al.<br />

2008), zeigt sich, dass Maßnahmen verstärkt vergeben werden, wenn Rehabilitanden in Bezirken<br />

mit schlechten <strong>Arbeit</strong>smarktbedingungen (in Ostdeutschland) wohnhaft sind (Tabelle A 54 im Anhang).<br />

Dies könnte daraufhin deuten, dass in strukturschwachen Gebieten die Chancen auf die<br />

Reintegration in den <strong>Arbeit</strong>smarkt ohne Maßnahmen eher gering einzuschätzen ist.<br />

Teilnahmewahrscheinlichkeiten<br />

Mit multivariaten Analysen sollen wiederum die oben getroffenen deskriptiven Aussagen dahingehend<br />

überprüft werden, ob in Bezug auf den Zugang zu Maßnahmen und unter der Berücksichtigung<br />

einer Vielzahl relevanter Merkmale signifikante Selektionsprozesse festzustellen sind (Tabelle<br />

A 55 im Anhang). 53 Die Referenzgruppe <strong>für</strong> jede Maßnahme besteht aus solchen Personen, die an<br />

keiner Maßnahme während der <strong>Rehabilitation</strong> teilgenommen haben. Analog zur Ersteingliederung<br />

sind in Modell 1 alle Maßnahmen zusammengefasst. Hier wird der Einfluss der Merkmale auf die<br />

Wahrscheinlichkeit geschätzt, überhaupt an einer Maßnahme teilzunehmen. In Modell 2 wird hingegen<br />

die Teilnahmewahrscheinlichkeit <strong>für</strong> die drei inhaltlich relevantesten Maßnahmearten dargestellt:<br />

allgemeine und rehabilitationsspezifische Weiterbildungsmaßnahmen und vorbereitende<br />

allgemeine Maßnahmen (TM/MAG/MAT). Außerdem wurde auch die am häufigsten vorkommende<br />

Maßnahmekette (vorbereitende Maßnahme plus Weiterbildung) berücksichtigt.<br />

Wie Modell 1 zu entnehmen ist, hat das Jahr, in dem die Anerkennung stattfand, einen deutlichen<br />

Einfluss auf die generelle Wahrscheinlichkeit, an einer Maßnahme teilzunehmen. Die Chancen, eine<br />

allgemeine Weiterbildungsmaßnahme oder eine Maßnahmekette (vorbereitende Maßnahme plus<br />

Weiterbildung) zu erhalten, sind im Vergleich zu Zugangskohorte 2006 (ref.) gestiegen (Modell 2).<br />

Bei rehabilitationsspezifischen Weiterbildungsmaßnahmen hingegen ist ein negativer Trend zu<br />

beobachten (Modell 2). Diese Ergebnisse bestätigen somit die deskriptiven Statistiken. Dies gilt<br />

auch <strong>für</strong> Geschlechtsspezifika: Unter der Kontrolle der Behinderungsart (und anderer Merkmale)<br />

haben Frauen generell eine geringere bzw. Männer eine höhere Wahrscheinlichkeit, an einer Maßnahme<br />

teilzunehmen (Modell 1).<br />

Weiter ist interessant, dass im Vergleich zu Personen mit einer Behinderung des Stütz- und Bewegungsapparates<br />

Personen mit anderen Behinderungsarten eine höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen,<br />

an einer Maßnahme teilzunehmen (Modell 1). Es fällt auf, dass Menschen mit geistiger sowie<br />

53 Tabelle A 55 liest sich wie die entsprechende Tabelle A 50 zur Ersteingliederung. Sie zeigt die Koeffizienten<br />

der beiden Regressionsmodelle. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass die jeweilige Merkmalsausprägung<br />

die Teilnahmewahrscheinlichkeit im Vergleich zur aufgeführten Referenzkategorie (ref.) verringert. Ein positives<br />

Vorzeichen heißt hingegen, dass die Teilnahmewahrscheinlichkeit erhöht wird. Die Sternchen hinter<br />

den Koeffizienten geben an, ob der Einfluss der jeweiligen Ausprägung signifikant ist, wobei drei Sternchen<br />

hohe Signifikanz und nur ein Sternchen geringe Signifikanz bedeuten. Liegt keine Signifikanz vor, kann nicht<br />

ausgeschlossen werden, dass der Zusammenhang zufällig zustande gekommen ist.<br />

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