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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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EINLEITUNG: ZUR EVALUATION DER ARBEITSMARKTPOLITIK IN DER ARBEITSFÖRDERUNG UND DER<br />

GRUNDSICHERUNG FÜR ARBEITSUCHENDE<br />

Mehrzahl der Aktivitäten und Investitionen der öffentlichen Hand zu sehen, da dement-<br />

sprechend die Grundlagen <strong>für</strong> eine faktenbasierte Diskussion über den wirksamen und<br />

effizienten Mitteleinsatz fehlen.<br />

Trotz der Vielzahl der durchgeführten Evaluationsstudien zu den Maßnahmen und Pro-<br />

grammen ist noch immer kein vollständiges Bild über die Wirksamkeit aller eingesetzten<br />

Mittel in der <strong>Arbeit</strong>sförderung und der Grundsicherung vorhanden. Ein Teilbereich, zu dem<br />

nur unzureichende Evidenz vorliegt, sind die Leistungen zur Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben,<br />

auch als berufliche <strong>Rehabilitation</strong> bezeichnet. Eine Evaluation der <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik in<br />

diesem Bereich ist daher unerlässlich, um die vorhandenen Wissenslücken zu schließen.<br />

Um die Anforderungen einer Evaluation der beruflichen <strong>Rehabilitation</strong> benennen zu kön-<br />

nen, wurde zunächst eine entsprechende Vorstudie erarbeitet. 2 Für die berufliche Rehabili-<br />

tation zeigt sich „ein erhebliches Defizit hinsichtlich empirisch gesicherter Erkenntnisse<br />

über den Verlauf von Reha-Prozessen und die Kombination von eingesetzten Maßnahmen<br />

in Förderketten“ (Schröder et al., 2009, S.3). Als Fazit einer sorgfältigen Literaturstudie<br />

wird weiter festgestellt, dass „wissenschaftliche Wirkungsanalysen nach einem quasi-<br />

experimentellen oder experimentellen Ansatz bisher fehlen. Zwar steht die Ermittlung von<br />

Einflussfaktoren auf die Chancen der <strong>Arbeit</strong>smarktintegration nach einer beruflichen Reha-<br />

Maßnahme im Fokus einiger Studien […]. In keiner dieser Studien wird jedoch der Erfolg<br />

mittels eines Kontrollgruppendesigns untersucht. So sinnvoll diese Untersuchungen sowie<br />

die Maßnahmen der Qualitätssicherung von Reha-Einrichtungen auch sind, sie können<br />

echte Wirkungsanalysen nicht ersetzen“ (Schröder et al., 2009, S. 39).<br />

Bereits in der Vorstudie wurden mögliche Anforderungen und Grundlagen einer Evaluation<br />

der Wirkungen der Leistungen zur Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben diskutiert und die dazugehö-<br />

rigen methodischen, technischen sowie datenschutzrechtlichen Erfordernisse skizziert.<br />

Herausgestellt wurden dabei besondere Anforderungen an die Daten, hier vor allem die<br />

Bereitstellung von Informationen zur Art und Schwere der Beeinträchtigung, die zwar in<br />

den Gutachten des ärztlichen und des psychologischen Dienstes Berücksichtigung finden,<br />

aber nicht im Vermittlungs-, Beratungs- und Informationssystem der <strong>Arbeit</strong>svermittlung<br />

(VerBIS) abgelegt werden. Sowohl der Zugang zu den Daten als auch die Qualität der<br />

Informationen <strong>für</strong> die wissenschaftliche Analyse waren bei Abschluss der Vorstudie nicht<br />

geklärt. Daneben war auch die Verfügbarkeit potenzieller Vergleichsgruppen unklar; weder<br />

über den Anerkennungsprozess noch über die Zuweisung in einzelne Programme lagen<br />

verallgemeinerbare Ergebnisse vor. Da „eine Evaluation der Leistungen zur Teilhabe am<br />

<strong>Arbeit</strong>sleben deutlich über die Konzepte und Verfahrensweisen bei arbeitsmarkt- und<br />

grundsicherungspolitischen Wirkungsstudien hinausgeht“ (Schröder et al., 2009, S. 83),<br />

wurde <strong>für</strong> die Gesamtevaluation ein mehrstufiges Vorgehen gewählt.<br />

2<br />

Ein weiterer bisher nur unzureichend in seiner Wirksamkeit durch wissenschaftliche Studien belegter Bereich der<br />

<strong>Arbeit</strong>smarktpolitik sind die Maßnahmen <strong>für</strong> Jugendliche und unter 25-jährige. Auch hierzu ist inzwischen eine Vorstudie<br />

<strong>für</strong> ein Evaluationskonzept erstellt worden. Die Ergebnisse finden sich bei Bonin et al. (2010).<br />

4

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