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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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6.2.4 Datenaustausch und Codierung<br />

Teilweise werden Informationen elektronisch weiter gegeben und erfasst, teilweise in Papierform<br />

in Akten abgelegt. Material, das nur in Papierform vorhanden ist, wie bspw. andere<br />

Gutachten, werden in die Papierakte gelegt und übergeben.<br />

In den Fallstudien hat sich gezeigt, dass die ICD-10- und ICF-Codierung <strong>für</strong> die Kommunikation<br />

zwischen dem Ärztlichen Dienst und der Reha-Beratung nur wenig Bedeutung<br />

hat. Dies ist einerseits darauf zurückzuführen, dass nicht jede Befundung oder Untersuchung<br />

auf die Erstellung einer Diagnose abzielt, sondern auch primär Einschätzungen<br />

zum positiven und negativen Leistungsbild getroffen werden können. Andererseits dürfen<br />

Diagnosen nicht weitergegeben werden. Nur wenige der befragten Ärztlichen Dienste<br />

nutzten die Codierung <strong>für</strong> den medizinisch-diagnostischen Teil (Teil A). Auch wurde die<br />

Aussagekraft seitens der Ärztlichen Dienste als begrenzt eingeschätzt, da die Codierung<br />

Verläufe und Kontextfaktoren nicht abbilde und auch keine Relevanz <strong>für</strong> das Leistungsbild<br />

habe. Der Erfassungsbogen mit der ICF-Codierung werde nicht verwendet, da er wiederum<br />

zu aufwändig sei. Alle befragen Psychologischen Dienste gaben zur Auskunft, dass<br />

sie keine Diagnosen stellen, und aus diesem Grund auch keine Codierung vornehmen.<br />

6.2.5 Zwischenfazit aus den Fallstudien<br />

Für alle Vermittlerinnen und Vermittler sowie Reha-Beraterinnen und Reha-Berater dienen<br />

die Ärztlichen Gutachten der Entscheidungsfindung, insbesondere in unklaren Fällen.<br />

Zwar werden von den Diensten i. d. R. keine direkten Aussagen zu konkreten LTA erwartet<br />

(und auch nicht getroffen), gleichwohl werden solche Aussagen über die Zielfragen<br />

vereinzelt indirekt erfragt oder in Bezug auf diese empfohlen. Das Ergebnis der Gutachten<br />

kann deshalb u. U. einer Maßnahmenempfehlung gleichkommen.<br />

Unpräzise gestellte oder beantwortete Zielfragen scheinen die häufigste Ursache <strong>für</strong> Verständnisprobleme<br />

zu sein. Hier wünschen sich beide Seiten mehr Präzision. Dies ist insbesondere<br />

<strong>für</strong> Reha-Beratungen mit wenig Erfahrung von Bedeutung, denn je unsicherer<br />

sie sind, desto wichtiger wird das Gutachten als Grundlage ihrer Entscheidungen.<br />

Insgesamt sind die befragten Akteure mit der Zusammenarbeit und den Kommunikationsstrukturen<br />

zufrieden. Als Problem wurde benannt, dass häufig wechselndes Personal oder<br />

Berufseinsteigerinnen und -einsteiger auf beiden Seiten sich ungünstig auf den fachlichen<br />

Austausch und auf die Qualität der Gutachten auswirken. Dies erschwere die Kommunikation,<br />

da Regeln und Routinen verloren gehen und Wissen nicht systematisch oder nicht<br />

schnell genug weitergegeben werde.<br />

Die Einführung von Laufzeiten über das SLA hat zu kürzeren Bearbeitungszeiten geführt.<br />

Darüber, ob hierdurch die Qualität der Gutachten leidet, gibt es von den Ärztlichen Diensten<br />

unterschiedliche Einschätzungen. Problematisch ist die Aussage einer Agentur, dass<br />

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