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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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ANFORDERUNGEN AN EINE MIKROÖKONOMISCHE WIRKUNGSANALYSE<br />

auch der nachfolgend kurz dargestellten Evaluationsmethoden ist es, die kausale Wirkung<br />

des Programms vom Selektionseffekt in das Programm zu trennen.<br />

3.3 Evaluationsmethoden<br />

Aufbauend auf diesen Anforderungen, bietet die einschlägige Literatur eine Vielzahl unter-<br />

schiedlicher Schätzverfahren zur Ermittlung der Treatmenteffekte. Die wesentlichen Unter-<br />

schiede der Verfahren liegen dabei in der Art und der Strenge der getroffenen Annahmen<br />

zur Identifikation der kausalen Effekte. Insbesondere der Umgang mit den verschiedenen<br />

Einflüssen auf den Selektionsprozess, d.h. der Einbezug beobachtbarer und unbeobacht-<br />

barer Einflüsse, variiert hierbei deutlich zwischen den Methoden.<br />

Daneben unterscheiden sich die Methoden aber auch hinsichtlich der Aussagekraft der<br />

geschätzten Parameter. So erlauben die Methoden mit strengeren Annahmen in der Regel<br />

auch die Ermittlung allgemeinerer oder verallgemeinerbarer Effekte, während die Metho-<br />

den mit (zumindest theoretisch) weniger strengen Annahmen in der Regel auch weniger<br />

allgemeine Parameter <strong>für</strong> die Treatmenteffekte identifizieren.<br />

Entsprechend der zugrunde liegenden Untersuchungsfrage der Evaluation der Leistungen<br />

zur Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben der Bundesagentur <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> und durch die Träger der<br />

Grundsicherung ist daher abzuwägen, inwiefern die jeweils notwendigen Annahmen plau-<br />

sibilisiert werden können, um zu tragfähigen Bewertungen der Aktivitäten und Empfehlun-<br />

gen zu kommen.<br />

Im Folgenden sollen hierzu eine Auswahl moderner Evaluationsmethoden vorgestellt wer-<br />

den. Die erste Gruppe umfasst experimentelle und quasi-experimentelle Verfahren zur<br />

Approximation der kontrafaktischen Situation. Die Auswahl umfasst soziale Experimente,<br />

natürliche Experimente sowie Matching (und Kombination mit Differenz-von-Differenzen).<br />

Die zweite Gruppe umfasst Ansätze, die bei Verwendung nicht-experimenteller Daten das<br />

Endogenitätsproblem der Selektion ökonometrisch durch Einbezug sogenannter Instru-<br />

mentalvariablen lösen. Hierzu zählen der Instrumentvariablenschätzer, der Discontinuity<br />

Design Schätzer und die multivariaten Verweildauermodelle.<br />

3.3.1 Experimentelle und Quasi-experimentelle Verfahren<br />

a) Soziale Experimente<br />

In einem sozialen Experiment werden Teilnehmer und Nichtteilnehmer (aus der Gruppe<br />

der Anspruchsberechtigten) vergleichbar einem Laborexperiment zufällig zugeordnet. Bei<br />

sorgfältiger Durchführung kann angenommen werden, dass die Zufallszuweisung (Rando-<br />

misierung) das korrekte Kontrafaktum der Teilnahme produziert und daher eine Verzer-<br />

rung der Ergebnisse durch Selbstselektion ausgeschlossen werden kann. Konkret wird<br />

angenommen, dass<br />

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