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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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ANFORDERUNGEN AN EINE MIKROÖKONOMISCHE WIRKUNGSANALYSE<br />

3.3.2 Evaluationsmethoden mit Verwendung von Instrumenten zur Lösung des<br />

Selektionsproblems<br />

e) Instrumentvariablenschätzer<br />

Sind die hohen Anforderungen eines experimentellen Schätzers oder eines quasi-<br />

experimentellen Schätzers zur Identifikation des kausalen Maßnahmeneffekts, d.h. voll-<br />

ständige Randomisierung bzw. ökonometrische Nachbildung einer Randomisierung über<br />

direkte Kontrolle aller relevanten Faktoren, nicht erfüllt, sind alternative Verfahren zur<br />

Ermittlung der Treatmenteffekte zu verwenden, die eine Selektion aufgrund (<strong>für</strong> den Wis-<br />

senschaftler) unbeobachtbarer Einflüsse explizit berücksichtigen, um Maßnahmen- und<br />

Selektionseffekte voneinander zu trennen. Hierzu können Verfahren unter Verwendung<br />

sogenannter Instrumentalvariablen eingesetzt werden. Als Instrumentalvariablen (oder<br />

Instrumente) sind dabei Variablen geeignet, die zwar direkt auf die Selektion in die Maß-<br />

nahme, aber nicht auf die Ergebnisvariable wirken.<br />

Die Erläuterung der Idee erscheint im Rückgriff auf das Modell potenzieller Ergebnisse<br />

(siehe Gleichungen 3 bis 5) sinnvoll. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit könnte das<br />

Modell in Gleichung (3) um erklärende Variablen X ergänzt werden, die einen Teil der Va-<br />

riation im Ergebnis y abbilden. Die Selektion (Gleichung 5) wird weiterhin über beobacht-<br />

bare (Z) und unbeobachtbare Merkmale () bestimmt, wobei nun angenommen wird, das<br />

X eine Untermenge von Z ist und mindestens eine zusätzliche Variable in Z vorhanden ist.<br />

Diese zusätzliche Variable erklärt also nur die Selektion in das Programm, nicht aber das<br />

Ergebnis. Sie wird daher als Ausschlussrestriktion (exclusion restriction) bezeichnet.<br />

Diese besondere Eigenschaft des oder der zusätzlichen Merkmale kann nun genutzt wer-<br />

den, um das Selektionsproblem zu lösen (Instrumentvariablenschätzer, IV). Wesentlich ist<br />

dabei der Umstand, dass die potenziellen Ergebnisse nicht in direkter Abhängigkeit von Z<br />

variieren. Die Unterschiede in den mittleren beobachtbaren Ergebnissen zwischen zwei<br />

Gruppen, die sich nur in Z unterscheiden, resultieren dann ausschließlich aus Unterschie-<br />

den in der Teilnahmewahrscheinlichkeit und der Zusammensetzung der Gruppe der Teil-<br />

nehmenden im Hinblick auf den erwarteten Ertrag der Teilnahme.<br />

Im (zunächst zur Illustration unterstellten) Fall homogener Treatmenteffekte können diese<br />

Annahmen zur Identifikation im Instrumentvariablenschätzer formal wie folgt definiert<br />

werden.<br />

IV 1: Die Teilnahmewahrscheinlichkeit wird durch die Ausschlussrestriktion z erklärt:<br />

P[d i 1| z] P[d i 1] (12)<br />

IV 2: Die Ausschlussrestriktion z hat keinen direkten Einfluss auf y:<br />

IV 3: Annahme homogener Treatmenteffekte:<br />

Eu | z<br />

Eu (13)<br />

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