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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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6. Selektionsprozesse beim Zugang in Maßnahmen<br />

Das Spektrum der von den Vermittlern vermerkten Abgangsinformationen reicht von vorzeitiger<br />

Integration in den <strong>Arbeit</strong>smarkt bis zu fehlender Mitwirkung. So ist möglich, dass eine Person kurz<br />

nach der Statusanerkennung eine Beschäftigung aufnimmt oder das vorherige Beschäftigungsverhältnis<br />

fortführt, ohne zusätzliche Maßnahmen zu benötigen (Dornette und Rauch 2009). Weiterhin<br />

können eine ablehnende Haltung gegenüber stationären Maßnahmen sowie v.a. in der Ersteingliederung<br />

motivationale Gründe dazu führen, dass Rehabilitanden nicht zu einer Teilnahme bereit<br />

sind. In der Wiedereingliederung kommt hinzu, dass bei längerfristigen Umschulungen oder<br />

Weiterbildungsmaßnahmen die Teilnahme aus finanziellen Gründen abgelehnt wird, wenn die<br />

Maßnahme die Anspruchszeit auf <strong>Arbeit</strong>slosengeld I überdauern und somit <strong>Arbeit</strong>slosengeld-II-<br />

Bezug folgen würde.<br />

Welche Faktoren sind es, die einen Einfluss darauf haben, dass manche Rehabilitanden an keiner,<br />

andere wiederum an mehreren Maßnahmen im Verlauf der beruflichen <strong>Rehabilitation</strong> teilnehmen?<br />

49 Daneben ist auch die Frage interessant, welche Merkmale einen Einfluss auf die<br />

Maßnahmeart haben, an der ein Rehabilitand teilnimmt. Die Ergebnisse der deskriptiven Analysen<br />

haben u.a. Hinweise darauf geliefert, dass die Behinderungsart ein wichtiges Merkmal ist. So münden<br />

Menschen mit einer geistigen Behinderung überwiegend in eine Werkstatt <strong>für</strong> behinderte<br />

Menschen ein. Finden sich derartige Hinweise aus den deskriptiven Analysen auch in multivariaten<br />

Modellen wieder? 50 Im Fokus stehen hierbei die Maßnahmekategorien, die inhaltlich als eine homogene<br />

Gruppe erachtet werden können und die in Erst- bzw. Wiedereingliederung jeweils am<br />

häufigsten vergeben und daher auch vor dem Hintergrund der Wirkungsanalysen als relevant erachtet<br />

werden.<br />

Die Untersuchung von Zuweisungsprozessen in Maßnahmen ist ein wichtiger Schritt auch im Hinblick<br />

auf (Wirkungs-)Analysen. Denn bestimmte Merkmale wie das Bildungsniveau, die Behinderungsart<br />

oder die regionale Ausbildungs- und <strong>Arbeit</strong>smarktsituation haben einen Einfluss auf die<br />

Zugangschancen und sind damit bei der Konzeption zu berücksichtigen. Im Folgenden geben Deskriptionen<br />

einen Überblick über die Gruppe der Rehabilitanden ohne Maßnahmeteilnahme. Hierbei<br />

werden verschiedene Merkmale jeweils nach Fällen mit und ohne Maßnahmeteilnahme kontrastiert,<br />

um zu überprüfen, ob sich bereits auf deskriptiver Ebene gewisse Ungleichheitsmuster beim<br />

Zugang zu Maßnahmen erkennen lassen. Im Anschluss werden die Ergebnisse der multivariaten<br />

Analysen präsentiert und u.a. hinsichtlich der deskriptiven Ergebnisse diskutiert. Da der Erfolg der<br />

beruflichen <strong>Rehabilitation</strong> auch davon abhängen kann, wie schnell Personen in eine Maßnahme<br />

49 Um diese Frage der generellen Teilnahmewahrscheinlichkeit an Maßnahmen zu beantworten, werden im<br />

Folgenden getrennt <strong>für</strong> Erst- und Wiedereingliederung die Ergebnisse einer binären logistischen Regression<br />

dargestellt. Die Koeffizienten geben die Stärke und Richtung des Einflusses unterschiedlicher unabhängiger<br />

Variablen <strong>für</strong> die dichotome abhängige Variable der Maßnahmeteilnahme wieder (1 = Maßnahmeteilnahme,<br />

0 = keine Maßnahmeteilnahme). Rehabilitanden, die an keinerlei Maßnahme teilgenommen haben, stellen<br />

hierbei die Referenzgruppe dar.<br />

50 Diese Frage wird, getrennt <strong>für</strong> die Erst- und Wiedereingliederung, anhand multinomialer logistischer Regressionen<br />

erörtert, welche Betrachtungen <strong>für</strong> eine kategoriale abhängige Variable mit mehr als zwei Ausprägungen<br />

ermöglichen.<br />

89

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