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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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ERGEBNISSE DER IMPLEMENTATIONSSTUDIE 1 UND DER BASISSTUDIE “REHA-<br />

PROZESSDATENPANEL” FÜR EINE WIRKUNGSANALYSE<br />

gangen werden. Grund hier<strong>für</strong> ist die z.T. späte Identifikation von Personen mit Reha-<br />

Bedarf (vgl. z.B. Sommer et al., 2011, S. 32), was eine erschwerte Maßnahmenauswahl<br />

als Folge hat.<br />

Im Hinblick auf den Zuweisungsprozess identifizieren beide Studien interessante Erkennt-<br />

nisse. Bei der „Ersteingliederung hat […] das Ziel einer Berufsausbildung durchweg einen<br />

hohen Stellenwert. Bis auf wenige Ausnahmen erfolgt die Planung der LTA dabei schritt-<br />

weise, Maßnahme <strong>für</strong> Maßnahme, auch wenn sich im biografischen Prozess faktisch Maß-<br />

nahmenketten herausbilden. Selbst in typischen Ketten, wie der Abfolge von berufsvorbe-<br />

reitenden Bildungsmaßnahmen und nachfolgenden Ausbildungen, wird die Planung und<br />

Entscheidung über eine konkrete Ausbildung vom Ergebnis der vorangehenden Maßnahme<br />

abhängig gemacht“ (Sommer et al., 2011, S. 80). Dies spiegelt neben einer starken Orien-<br />

tierung am individuellen Bedarf auch die isolierte Betrachtung einzelner Maßnahmen aus<br />

Sicht der Vermittler wider.<br />

Die individuellen Unterschiede im Hinblick auf die Maßnahmenwahl zeigen sich auch in<br />

einem multivariaten Modell zur simultanen Berücksichtigung einer Vielzahl möglicher Ein-<br />

flussfaktoren auf die Maßnahmenteilnahme (siehe Dony et al., 2011, S. 91 und Tabelle A<br />

50, S. 215). So stellt „die Behinderungsart ein entscheidendes Merkmal […], sowohl <strong>für</strong><br />

die generellen Zugangschancen <strong>für</strong> Maßnahmen als auch <strong>für</strong> die Art der Maßnahme, an<br />

der ein Rehabilitand teilnimmt [dar]. Im Vergleich zu Personen mit einer Behinderung des<br />

Stütz- und Bewegungsapparates (Referenzgruppe) haben mit Ausnahme der Menschen<br />

mit psychischen und geistigen Behinderungen alle weiteren Behinderungsarten eine deut-<br />

lich höhere generelle Teilnahmewahrscheinlichkeit. […] Personen mit einer geistigen Ein-<br />

schränkung [münden] überwiegend in eine Werkstatt <strong>für</strong> behinderte Menschen […]. Ju-<br />

gendliche mit einer Lernbehinderung [haben] <strong>für</strong> alle relevanten Maßnahmenarten eine<br />

größere Teilnahmewahrscheinlichkeit“ (Dony et al., 2011, S. 92). Außerdem zeigen sich<br />

Geschlechtsunterschiede und Unterschiede in weiteren soziodemographischen Variablen.<br />

Diese Ergebnisse sind wichtige Hinweise <strong>für</strong> die zukünftigen Wirkungsanalysen.<br />

„Im Bereich der beruflichen Wiedereingliederung […] ist der Anteil der Rehabilitanden, die<br />

keine Maßnahme durchlaufen haben, mit 30 Prozent mehr als doppelt so hoch als bei der<br />

Ersteingliederung“ (Dony et al., 2011, S. 94), siehe auch Abbildung 3. Wie <strong>für</strong> die Erstein-<br />

gliederung zeigt die multivariate Analyse des Einflusses einer Reihe von Faktoren auf die<br />

Teilnahmewahrscheinlichkeit einige systematische Muster, die ebenfalls in den Wirkungs-<br />

analysen berücksichtigt werden sollten. Siehe hierzu Dony et al. (2011), Tabelle A 55, S.<br />

218.<br />

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