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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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terogene Personengruppe handelt. Zunächst unterscheiden sich – erwartbar - die Biographien beider<br />

Personengruppen vor der beruflichen <strong>Rehabilitation</strong>. Während Rehabilitanden der Wiedereingliederung<br />

über eine Berufsausbildung und Berufserfahrung verfügen, stehen Rehabilitanden der<br />

Ersteingliederung vorwiegend auf der Stufe des Übergangs von der Schule in das Ausbildungs-<br />

bzw. Erwerbssystem. Personen in Ersteingliederung sind jünger (im Schnitt 19 vs. 31 Jahre) und<br />

weisen durchschnittlich ein niedrigeres schulisches Bildungsniveau auf als jene in Wiedereingliederung.<br />

Über die Hälfte der jugendlichen Rehabilitanden besuchte vor Antritt der <strong>Rehabilitation</strong> eine<br />

Sonder- oder Förderschule. Etwa ein Sechstel absolvierte zuvor ein Berufsvorbereitungsjahr.<br />

Auch in der Art der gesundheitlichen Einschränkung lassen sich Unterschiede feststellen. Die deutlich<br />

häufigsten Behinderungsarten in der beruflichen Ersteingliederung sind Lernbehinderungen<br />

(59 Prozent im Jahr 2007), gefolgt von geistigen (16 Prozent) und psychischen Behinderungen (12<br />

Prozent). Bei Personen in Wiedereingliederung dominieren hingegen Behinderungen des Stütz- und<br />

Bewegungsapparates (40 Prozent) sowie psychische Behinderungen (31 Prozent). Überdies ist der<br />

Anteil der Ersteingliederungsfälle an allen Rehabilitanden in ostdeutschen Regionen mit vergleichsweise<br />

schlechten Ausbildungs- und <strong>Arbeit</strong>smarktbedingungen überproportional hoch. Differenzierte<br />

Informationen zum Gesundheitszustand fehlen in den Prozessdaten (eine vertiefende<br />

Diskussion findet sich in Kapitel V/5).<br />

3. Leistungen zur Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben<br />

Neben allen allgemeinen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die jedem <strong>Arbeit</strong>slosen zur Verfügung<br />

stehen, finden sich besondere Leistungen zur Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben, die bei entsprechender<br />

Bedarfssituation des Rehabilitanden eine Pflichtleistung darstellen. Sie können ausschließlich<br />

von Rehabilitanden in Anspruch genommen werden. Die besonderen Leistungen sind anstelle der<br />

allgemeinen Leistungen zu erbringen, wenn Art oder Schwere der Behinderung oder die Sicherung<br />

der Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben die Teilnahme unerlässlich machen (§ 102 SGB III). 73<br />

Das heißt, der Kanon an Maßnahmen ist im Bereich beruflicher <strong>Rehabilitation</strong> deutlich breiter als in<br />

anderen Bereichen der <strong>Arbeit</strong>sförderung. Auch hier unterscheiden sich Erst- und Wiedereingliederungsfälle:<br />

In der Ersteingliederung finden hauptsächlich berufsvorbereitende Bildungs 74 - und<br />

Ausbildungsmaßnahmen 75 statt, aber auch das Eingangsverfahren bzw. der Berufsbildungsbereich<br />

einer WfbM. Im Bereich der Wiedereingliederung zählen zu den häufigsten Maßnahmegruppen<br />

allgemeine und rehaspezifische Weiterbildungsmaßnahmen, gefolgt von rehaspezifischen Vorbereitungsmaßnahmen,<br />

dem Eingangsverfahren bzw. Berufsbildungsbereich einer WfbM sowie Trainingsmaßnahmen<br />

(TM), Maßnahmen bei einem <strong>Arbeit</strong>geber (MAG) und einem Träger (MAT).<br />

Auf deskriptiver Ebene sind bereits deutliche Unterschiede zwischen den häufigsten<br />

Maßnahmegruppen auszumachen. Die durchschnittliche Maßnahmedauer 76 im Bereich der Erst-<br />

73<br />

Für den Einkauf der (preisverhandelten) Maßnahmen in Berufsbildungswerken (BBW) + Berufsförderungswerken<br />

(BFW) sind die regionalen Einkaufszentren zuständig.<br />

74<br />

Sowohl als allgemeine als auch als rehabilitationsspezifische Maßnahmen.<br />

75<br />

Meist rehabilitationsspezifisch, jedoch auch zu einem gewissen Anteil im Rahmen der<br />

Benachteiligtenförderung.<br />

76<br />

Bei der Berechnung der durchschnittlichen Dauer wurden ausschließlich Maßnahmen berücksichtigt, die<br />

bereits beendet sind und nicht abgebrochen wurden.<br />

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