10.03.2013 Aufrufe

Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ERGEBNISSE DER IMPLEMENTATIONSSTUDIE 1 UND DER BASISSTUDIE “REHA-<br />

PROZESSDATENPANEL” FÜR EINE WIRKUNGSANALYSE<br />

tels der Prozessdaten nicht abgebildet werden, welche Personen trotz eines eingereichten<br />

Antrags bei der Bundesagentur <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> nicht als Rehabilitand anerkannt werden bzw.<br />

bei wem das Anerkennungsverfahren nicht eingeleitet wird“ (Dony et al., 2011, S. 123).<br />

Im Hinblick auf die Anerkennung zeigt sich, dass „die Handhabung der Anerkennungskrite-<br />

rien bei den Akteuren der Fallstudien [variiert]. Während ein Teil der Reha-Beratungen<br />

gemäß § 19 SGB III die gesundheitlichen Beeinträchtigungen in den Vordergrund stellt,<br />

bezieht ein anderer Teil auch die Motivation und die Integrationswahrscheinlichkeit der<br />

Kundinnen und Kunden als explizite Entscheidungskriterien mit ein“ (Sommer et al., 2011,<br />

S. 43). Zudem zeigt sich eine deutliche zeitliche Variation in der Anerkennung: „Obgleich<br />

die formale Anerkennung nach Antragseingang innerhalb der gesetzlich vorgegebenen<br />

Frist durchgeführt wird, erfolgt die Ausgabe des Reha-Antrages zu verschiedenen Zeit-<br />

punkten. In einzelnen Agenturen erfolgt die formale Anerkennung erst kurz vor Maßnah-<br />

menbeginn. Der Prozess der Reha-Beratung kann zu diesem Zeitpunkt bereits seit Mona-<br />

ten in Gang sein“ (Sommer et al., 2011, S. 44). 21 Beide Ergebnisse, die aus den vertieften<br />

Fallstudien gewonnen wurden, konnten auch in den standardisierten Interviews bestätigt<br />

werden. Die regionalen Unterschiede in der Berücksichtigung der Anerkennungsgründe<br />

konnten auch durch die Verwendung einer Fallvignette bestätigt werden. „Deutliches Er-<br />

gebnis ist, dass (potenzielle) Rehabilitandinnen und Rehabilitanden mit gleichen Aus-<br />

gangsvoraussetzungen in verschiedenen Agenturbezirken unterschiedliche Chancen auf<br />

eine Anerkennung haben“ (Sommer et al., 2011, S. 45).<br />

Die verwaltungstechnische Trennung in Erst- und Wiedereingliederung erscheint auch vor<br />

dem Hintergrund der soziodemographischen Zusammensetzung der Personen mit Rehabi-<br />

litationsbedarf sinnvoll. So zeigen Dony et al. (2011), dass „auch die Personen, die bei der<br />

Bundesagentur <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> als Rehabilitand anerkannt werden, […] sich signifikant [unter-<br />

scheiden]. Die deskriptiven Analysen im Rahmen der Basisstudie haben nochmals deutlich<br />

gezeigt, dass es sich bei beruflichen Rehabilitanden der Erst- und der Wiedereingliederung<br />

um eine äußerst heterogene Personengruppe handelt“ (Dony et al., 2011, S. 123f).<br />

c) Fazit<br />

Die in der Implementationsstudie I und der Basisstudie „Reha-Prozessdatenpanel“ gewon-<br />

nenen Erkenntnisse hinsichtlich des Zugangs zu den Leistungen zur Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>s-<br />

leben und der Statusanerkennung zeigen, dass es einige Selektionsmuster gibt, die in der<br />

Evaluation beachtet werden müssen. Im Hinblick auf den Zugang kann festgestellt wer-<br />

den, dass <strong>für</strong> Personen mit potenziellem Reha-Bedarf im Bereich der Agenturen die Erfas-<br />

21 Bei einem kleinen Teil der Agenturen trug auch die Verfügbarkeit von passenden Maßnahmen zu Unterschieden in den<br />

Anerkennungsgründen bei: „Jede achte der Reha-Beraterinnen und -Beratern hatte innerhalb des letzten Jahres überdies<br />

Anträge abgelehnt, weil keine passenden Maßnahmen vor Ort bestanden.“, Sommer et al. (2011), S. 44. Dies ist<br />

ein interessantes Ergebnis, da hier eine Umkehr der Wirkungsrichtung vorliegt, d.h. die Anerkennung des Bedarfs von<br />

der Leistung abhängig gemacht wird.<br />

35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!