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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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Wirkungsanalysen sicherlich eine wichtige Hypothese ist die Einschätzung vieler Reha-<br />

Beratungsfachkräfte, dass sich durch eine stärkere Ausrichtung auf betriebliche oder betriebsnahe<br />

Angebote sowohl Kosten einsparen als auch größere Eingliederungserfolge<br />

verzeichnen ließen. Zu prüfen wäre u. a., inwieweit sich hier über die Jahre Verschiebungen<br />

in der Maßnahmestruktur zeigen. Hiervon abgesehen lautet die Hypothese eher, dass<br />

die Vielfalt unterschiedlicher Maßnahmen ihre Berechtigung in der Heterogenität der Rehabilitandinnen<br />

und Rehabilitanden findet und Evaluationen die Frage der Passgenauigkeit<br />

von Angeboten (siehe oben) gleichberechtigt mitbehandeln müssen. Empfohlen wird<br />

diesbezüglich, die Komplexität der LTA nicht allein durch eine Einteilung nach Förderkategorien<br />

(allgemeine Maßnahmen, besondere und in speziellen Einrichtungen) oder Maßnahmearten<br />

(z. B. Weiterbildung oder MAG) zu reduzieren, sondern parallel mehrere Unterscheidungsdimensionen<br />

im Blick zu behalten, z. B. 182<br />

• Betriebsnahe vs. Trägermaßnahmen. Während <strong>für</strong> einen Teil der Rehabilitandinnen<br />

und Rehabilitanden die betriebliche Nähe positive Wirkungen haben kann, z. B.<br />

Klebeeffekte oder eine vom Ernstcharakter ausgehende Motivationssteigerung, wird<br />

ein anderer Teil nicht nur die spezifischen Förderangebote spezieller Einrichtungen<br />

benötigen, sondern ggf. <strong>für</strong> eine bestimmte Dauer oder Phase auch den „geschützten<br />

Raum“ eines Trägers <strong>für</strong> die persönliche Stabilisierung und Kompetenzentwicklung.<br />

• <strong>Berufliche</strong> Neuorientierung vs. Anpassung. Während es <strong>für</strong> einen Teil der Rehabilitandinnen<br />

und Rehabilitanden einen wirtschaftlichen Umgang mit individuellen und<br />

gesellschaftlichen Ressourcen bedeutet, die Maßnahmen an die erworbenen beruflichen<br />

Erfahrungen und Qualifikationen anzuschließen und damit auch das Risiko<br />

zu verringern, nach einer beruflichen Neuorientierung den (<strong>Arbeit</strong>s-) Markteintrittshürden<br />

von Berufsanfängerinnen und Berufsanfängern gegenüber zu stehen, wird<br />

bei bestimmten Konstellationen von ehemaligem Beruf und Behinderung nur die berufliche<br />

Neuorientierung bzw. Umschulung Perspektiven auf einen leidensgerechten<br />

<strong>Arbeit</strong>splatz bieten können.<br />

• Standardisierte vs. individuell flexible Maßnahmen. Während manche Maßnahmen<br />

durch ihre Standardisierung (z. B. Teilqualifikationen in der Weiterbildung) <strong>für</strong> Dritte<br />

eine hohe Signalwirkung über das Qualifizierungsergebnis produzieren, kann die<br />

Gestaltung anderer Maßnahmen inhaltlich stark auf den individuellen Fall angepasst<br />

werden (z. B. die bvB nach dem neuen Förderkonzept), wodurch diese <strong>für</strong> jene Rehabilitandinnen<br />

und Rehabilitanden Vorteile bieten, deren Potenziale und Unterstützungsbedarfe<br />

sich im Prozess entwickeln und nicht bereits vollständig im Profiling<br />

geklärt werden können.<br />

Das optimale Matching zwischen heterogenen Rehabilitandinnen und Rehabilitanden und<br />

den nach diesen unterschiedlichen Dimensionen zu differenzierenden LTA hängt – so die<br />

Hypothese insbesondere von drei Faktoren ab:<br />

182<br />

Weitere Unterscheidungsdimensionen könnten sein: Qualifizierung (vor der Beschäftigung) vs. Beschäftigung<br />

schaffende Zuschüsse oder kurze vs. lange Maßnahmen.<br />

125

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