10.03.2013 Aufrufe

Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ANFORDERUNGEN AN EINE MIKROÖKONOMISCHE WIRKUNGSANALYSE<br />

Treatmenteffekte flexibel modelliert werden, d.h. ein expliziter Einbezug beobachtbarer<br />

und unbeobachtbarer Faktoren in die Effektentwicklung über die Zeit ist möglich. Trotz<br />

dieser augenscheinlichen Vorzüge, ist die Verwendung solcher Modelle mit ebenso großen<br />

Nachteilen verbunden. Hierbei sollen drei wesentliche Nachteile kurz genannt werden.<br />

1) Zunächst ist die kritische Annahme der Identifikation über ein zeitliches Instrument<br />

zu nennen. Hierzu muss gelten, dass die Individuen den Teilnahmebeginn nicht<br />

kennen bzw. antizipieren dürfen. Obgleich dieser Umstand in bestimmten <strong>Arbeit</strong>s-<br />

marktkontexten erfüllt sein kann (z.B. in der Vergabe von Sanktionen), scheint es<br />

im Kontext der Leistungen zur Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben eher schwierig begründ-<br />

bar, insbesondere im Bereich der Ersteingliederung. Im Bereich der Wiedereinglie-<br />

derung muss, wie bei den anderen Methoden auch, die Machbarkeit <strong>für</strong> die einzel-<br />

nen Annahmen überprüft werden.<br />

2) Eine weitere Einschränkung ist die Interpretation der Treatmenteffekte. Ähnlich zu<br />

den oben beschriebenen Methoden, ist die Identifikation nur unter strengen An-<br />

nahmen global gewährleistet und als ATE aufzufassen; praktisch werden jedoch<br />

eine Vielzahl lokaler Effekte geschätzt (d.h. Effekte <strong>für</strong> Gruppen mit Übergangsrisi-<br />

ko zu bestimmten Zeitpunkten). Eine Interpretation in Analogie zu den übrigen Me-<br />

thoden und damit auch zu mit anderen Methoden ermittelten Ergebnissen <strong>für</strong> ver-<br />

gleichbare Maßnahmen ist nur unter Berücksichtigung zusätzlicher Maßnahmen<br />

möglich.<br />

3) Der letzte Aspekt betrifft technische Details der Methoden, die die Anwendbarkeit<br />

deutlich einschränken. Zunächst ist im Hinblick auf die Effizienz der Schätzer an-<br />

zumerken, dass die Bestimmung der statistischen Inferenz (noch) nicht vollständig<br />

geklärt ist. Zudem sind die Verfahren rechentechnisch sehr aufwändig und die bis-<br />

her veröffentlichten Ergebnisse haben teilweise wenig robuste Ergebnisse.<br />

3.4 Zwischenfazit<br />

Die Beschreibung der allgemeinen Anforderungen an eine mikroökonomische Wirkungs-<br />

analyse sollte verdeutlichen, dass die Wahl der adäquaten Evaluationsmethode <strong>für</strong> den<br />

vorliegenden Forschungszweck von dem Politikparameter, der ermittelt werden soll, den<br />

verfügbaren Daten und dem Zuweisungsmechanismus bzw. den Zuweisungsmechanismen<br />

abhängt. Überdies sollte deutlich werden, dass keine der vorgestellten Evaluationsmetho-<br />

den per se die anderen dominiert, sondern sich Auswahl und Aussagekraft aufgrund mög-<br />

licher Einschränkungen oder Beschränkungen in einem der drei Aspekte ergeben. In der<br />

empirischen Umsetzung ist es gleichermaßen schwierig, die kritischen Annahmen jeder<br />

einzelnen Methode überzeugend zu plausibilisieren.<br />

Als Handreichung <strong>für</strong> die Wirkungsanalyse sollte entsprechend der folgende Schlüssel zur<br />

Auswahl der geeigneten Methode beachtet werden. Ein gutes Verständnis und eine klare<br />

24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!