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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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Träger. Die relevante Frage <strong>für</strong> zukünftige Wirkungsanalysen sollte jedoch eher sein, <strong>für</strong><br />

welche Untergruppen von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden welche LTA die größten<br />

Förderwirkungen besitzt (ggf. in Relation zu den eingesetzten Mitteln). Dies ist die Frage<br />

der Passfähigkeit von Maßnahmen.<br />

Nach Einschätzung der Reha-Beratungen wählen sie bis auf wenige Ausnahmen die<br />

Maßnahmen mit den größten Förderwirkungen aus. Auffällig war an der Analyse der in<br />

diesen Ausnahmen gewählten „zweitbesten“ Maßnahmen, dass Abweichung vom optimalen<br />

Matching „Maßnahme-Rehabilitand/-in“ in verschiedene Richtungen stattfinden. 178 Es<br />

gibt Grund zur Annahme, dass unterschiedliche Reha-Beratungen bei einem gleichen Fall<br />

zu unterschiedlichen Einschätzungen über die Maßnahmen mit den größten Förderwirkungen<br />

kommen, da der Entscheidungsprozess nicht vollständig durch trennscharfe Kriterien<br />

determiniert ist. Inwieweit Schulungen, berufliche Erfahrungen oder eine reibungslose<br />

Kommunikation mit Ärztlichen Fachdiensten oder Dritten die Treffsicherheit der Einschätzungen<br />

von Reha-Beratungen erhöhen, konnte die Implementationsstudie 1 nicht klären.<br />

Ein nur geringes Angebot vor Ort wird sich jedoch darauf auswirken, dass ein Teil der Rehabilitandinnen<br />

und Rehabilitanden nicht oder nicht in der gleichen Geschwindigkeit in der<br />

Maßnahme mit den <strong>für</strong> sie oder ihn größten Förderwirkungen einmündet. Ebenfalls wird<br />

die Möglichkeit, die passfähigste Maßnahme auszuwählen, zeitlich schwanken, bzw. sinken,<br />

wenn die gewünschten Gruppenmaßnahmen „voll“ sind und auf alternative Maßnahmen<br />

zurückgegriffen werden muss. Ob diese Effekte <strong>für</strong> Wirkungsanalysen nutzbar gemacht<br />

werden können, ist unklar, denn in RehaPro sind keine Informationen über die Zahl<br />

freier Plätze in Gruppenmaßnahmen enthalten, sie müssten aus der Analyse von Ein- und<br />

Austritten indirekt erschlossen bzw. abgeschätzt werden.<br />

Instrumentenvariablenansatz<br />

Auf der Suche nach möglichen Instrumentenvariablen wurde untersucht, inwieweit sich die<br />

Varianz in Maßnahmeneintritte, die Dauer bis zum Eintritt oder die Anerkennungen als<br />

Rehabilitandin oder Rehabilitand über exogene Variablen erklären lassen. Ein Teil der<br />

Aussagen von Befragten ließe sich – wenn man sie aus dem Kontext löst – so lesen, als<br />

sei diese Varianz vollständig durch die konkreten Merkmale der jeweiligen Rehabilitandinnen<br />

und Rehabilitanden sowie die <strong>Arbeit</strong>smarksituation bestimmt. Die qualitativen Vertiefungen<br />

lassen dies jedoch wenig plausibel erscheinen. 179 Als potenzielle Instrumentenvariablen<br />

wurden der finanzielle Rahmen der Agenturen, lokale Rahmenbedingungen (z. B.<br />

Trägerstrukturen und Kooperationsbeziehungen) sowie Strategien und Entscheidungs-<br />

178<br />

Eine Reha-Beratung gab an, eigentlich eine Reha-Ausbildung in bes. Einrichtungen gewünscht zu haben,<br />

die zweitbeste Maßnahme, auf die die Wahl letztlich fiel, war eine Reha-Ausbildung-Vergabe. Bei einer<br />

anderen Reha-Beratung war es genau umgekehrt, sie wünschte eigentlich eine Vergabe-Maßnahme<br />

(Weiterbildung mit Abschluss), konnte dann aber nur eine in einer besonderen Einrichtung <strong>für</strong> den Rehabilitanden<br />

realisieren (vgl. Abschnitt 7.3).<br />

179<br />

So geben viele Reha-Beratungen an, dass sie die Maßnahmenauswahl immer vom individuellen Fall<br />

abhängig machen, aber ein großer Teil von ihnen kann die Auswahlkriterien nicht konkretisieren, was da<strong>für</strong><br />

spricht, dass nicht in allen Fälle klare Kriterien bestehen – und damit Raum <strong>für</strong> andere Einflussfaktoren<br />

gegeben ist.<br />

121

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