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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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ANFORDERUNGEN AN EINE MIKROÖKONOMISCHE WIRKUNGSANALYSE<br />

Ein solches Vorgehen sollte den gesamten Lebenszyklus betrachten. Hierdurch könnte der<br />

Umgang bzw. die Identifikation von Beeinträchtigungspotenzialen im Zeitverlauf abgebil-<br />

det und Hinweise auf die Wahl der effizienten Intervention im Zusammenspiel der ver-<br />

schiedenen Träger der <strong>Rehabilitation</strong> gefunden werden. Auch evtl. Verschiebungen von<br />

Risiken könnten aufgedeckt werden, und die Zeitlichkeit von Interventionen in Zusam-<br />

menhang zu Wirkungen und Aufwand gestellt werden.<br />

Wie bereits dargestellt, ist die Evaluation der Leistungen zur Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben im<br />

Bereich der Bundesagentur <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> und bei den Trägern der Grundsicherung bereits<br />

unerlässlich, da hier eine große Zahl von Personen an Maßnahmen teilnimmt und ein ent-<br />

sprechender finanzieller Aufwand damit zusammenhängt. Es wäre wünschenswert, wenn<br />

dieses Vorgehen als beispielhaft interpretiert würde und die übrigen Träger der Rehabilita-<br />

tion in Deutschland in vergleichbarer Weise ihre Aktivitäten evaluierten.<br />

3 Anforderungen an eine mikroökonomische Wirkungsanalyse<br />

3.1 Methodische Grundlagen<br />

Gegenstand einer mikroökonomischen Wirkungsanalyse ist die Ermittlung des individuel-<br />

len Effekts einer Teilnahme an einem Programm auf eine vorher definierte Ergebnisvaria-<br />

ble. 5 Diese Ergebnisvariable hat sich dabei am Programmzweck zu orientieren, d.h. sie soll<br />

die Zielsetzung quantitativ operationalisieren. Am Beispiel eines <strong>Rehabilitation</strong>sprogramms<br />

mit dem Ziel der <strong>Arbeit</strong>saufnahme könnte als Indikator der „Beschäftigungsstatus“ des<br />

Individuums gewählt werden. Die Wirkung des Programms wäre dann der zusätzliche Be-<br />

schäftigungserfolg, der sich allein auf das Programm zurückführen lässt, ohne dieses also<br />

nicht entstanden wäre. Hierbei ist zunächst zu vernachlässigen, ob auch ohne Programm<br />

ein Erfolg entstanden wäre oder nicht, da nur der zusätzliche Erfolg zu ermitteln ist. Dieser<br />

zusätzliche Erfolg (oder Misserfolg) wird als kausaler Effekt des Programms bezeichnet.<br />

Bei der anschließenden Bewertung der Effizienz muss der zusätzliche Erfolg aber in der<br />

Regel in Relation zur auch ohne Programm entstandenen Änderung in der Ergebnisvaria-<br />

blen bewertet werden.<br />

Das fundamentale Problem der Evaluation ergibt sich nun daraus, dass der zusätzliche<br />

Erfolg durch das Programm nicht beobachtbar ist. Da jedes Individuum zum selben Zeit-<br />

punkt nur einmal und damit nur in einem bestimmten Zustand beobachtet werden kann,<br />

ist auch die Differenz zwischen dem Ergebnis am <strong>Arbeit</strong>smarkt mit Programm und dem<br />

Ergebnis am <strong>Arbeit</strong>smarkt ohne Programm nicht direkt bestimmbar. Der kausale Effekt des<br />

Programms auf das <strong>Arbeit</strong>smarktergebnis kann nicht direkt ermittelt werden.<br />

5<br />

Ausführliche Darstellungen zu Anforderungen und Umsetzung von mikroökonomischen Wirkungsanalysen finden sich bei<br />

Heckman et al. (1999) und Blundell und Costa Dias (2009).<br />

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