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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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ANFORDERUNGEN AN EINE MIKROÖKONOMISCHE WIRKUNGSANALYSE<br />

Als weitere Bedingung zur Identifikation des ATT muss außerdem ein gemeinsamer Stütz-<br />

bereich von Teilnehmer- und Vergleichsgruppe gegeben sein:<br />

P [ d 1|<br />

X ] 1<br />

i i<br />

Der gemeinsame Stützbereich impliziert, dass <strong>für</strong> jeden Teilnehmenden auch mindestens<br />

eine nichtteilnehmende Person verfügbar ist, deren Ergebnis zur Approximation der kon-<br />

trafaktischen Situation verwendet werden kann. Um dies zu gewährleisten, dürfen die<br />

berücksichtigten Variablen X die Teilnahme nicht perfekt vorhersagen.<br />

Aufgrund dieser beiden konträr formulierten Annahmen ist die Auswahl der Variablen in<br />

der Anwendung schwierig. Zum einen erfordert die Annahme der bedingten Unabhängig-<br />

keit, dass sie die Selektion und das <strong>Arbeit</strong>smarktergebnis möglichst vollständig abbilden<br />

sollten, da es sonst zu einer fehlerhaften oder verzerrten Schätzung des wahren Treat-<br />

menteffekts kommen kann. Zum anderen können zu umfangreiche Informationen zu<br />

einem Verlust des gemeinsamen Stützbereichs führen; die Interpretation des geschätzten<br />

Effekts ist dann nur <strong>für</strong> Personen im gemeinsamen Stützbereich der Verteilungen möglich.<br />

Darüber hinaus ist nicht per se klar, welche Informationen die „relevanten“ Informationen<br />

sind. Die Auswahl erfordert eine entsprechend sorgfältige inhaltliche und statistische Be-<br />

gründung (siehe hierzu auch Lechner und Wunsch (2011) <strong>für</strong> die Robustheit von Mat-<br />

ching-Schätzern bei Änderungen der berücksichtigten beobachtbaren Merkmale).<br />

d) Kombination von Matching und DID (MDID)<br />

Bei Verfügbarkeit von Paneldaten können Matching und der DID-Schätzer kombiniert wer-<br />

den, um die Strenge der Annahmen beider Verfahren zu verringern. Wie beschrieben er-<br />

fordert die Annahme der bedingten Unabhängigkeit <strong>für</strong> den Matching-Schätzer sehr infor-<br />

mative Daten, da der Prozess der Erwartungsbildung über das zukünftige <strong>Arbeit</strong>smarkter-<br />

gebnis anhand beobachtbarer Merkmale vollständig erfasst werden muss. Der DID-<br />

Schätzer hingegen erfasst unbeobachtbare Einflüsse auf das Nichtteilnahmeergebnis, die<br />

die Teilnahmeentscheidung beeinflussen, solange sie zeitkonstant sind. Bei Kombination<br />

beider Annahmen kann die Annahme der bedingten Unabhängigkeit entsprechend abge-<br />

schwächt werden:<br />

( it uit<br />

) d<br />

1 0 it1<br />

<br />

i<br />

(12)<br />

u | X<br />

(11)<br />

Im Gegensatz zu Gleichung (11) ist die Annahme nun als Vorher-Nachher-Änderung for-<br />

muliert und nicht mehr als Niveaugröße. Die übrigen Annahmen des DiD-Schätzers gelten<br />

weiterhin, die Anforderung des gemeinsamen Stützbereichs in entsprechend angepasster<br />

Form.<br />

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