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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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ANFORDERUNGEN AN EINE MIKROÖKONOMISCHE WIRKUNGSANALYSE<br />

Das Kernproblem jeder (mikroökonomischen) Wirkungsanalyse ist dementsprechend im<br />

Fehlen von Daten über den kontrafaktischen Zustand des Individuums zu sehen, also über<br />

das Ergebnis der Teilnehmenden am <strong>Arbeit</strong>smarkt ohne Partizipation im Programm. Um<br />

dieses Problem zu lösen und den Programmeffekt zu schätzen, gibt es eine Reihe ver-<br />

schiedener Evaluationsmethoden. Die Auswahl des <strong>für</strong> den Untersuchungszweck geeigne-<br />

ten Verfahrens hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab,<br />

1) der Fragestellung,<br />

2) der Art und Qualität der verfügbaren Daten und<br />

3) dem Zuweisungsmechanismus in das Programm oder zum Erhalt der Leistungen.<br />

Aus der Fragestellung ergibt sich zunächst ein klarer Hinweis auf den Parameter, der er-<br />

mittelt werden soll. Sie definiert zudem mehr oder weniger exakt die Vergleichsgruppe,<br />

die zur Approximation des kontrafaktischen Ergebnisses am <strong>Arbeit</strong>smarkt gesucht werden<br />

muss. Unter der Annahme eines individuell unterschiedlichen Nutzens aus der gleichen<br />

Maßnahme (heterogener Maßnahmeneffekt), profitieren Teilnehmer und Nichtteilnehmer<br />

in unterschiedlicher Weise. Dies resultiert dann in unterschiedlichen durchschnittlichen<br />

Schätzparametern der Maßnahmeneffekte (siehe nächster Unterabschnitt).<br />

Die praktische Ermittelbarkeit des interessierenden Effekts hängt dann aber entscheidend<br />

von der Art und Qualität der verfügbaren Daten ab. Sind überhaupt Informationen über<br />

Vergleichspersonen vorhanden, die eine Abbildung der kontrafaktischen Situation der Teil-<br />

nehmenden erlauben? Sind diese Informationen vollständig oder unvollständig, d.h. ist<br />

neben der beobachtbaren auch mit einer unbeobachtbaren Heterogenität umzugehen?<br />

Und schließlich haben die Daten auch entscheidenden Einfluss auf die Wahl und Aussage-<br />

kraft der Ergebnisvariablen, da sie die Dimension des geschätzten Effekts bestimmt.<br />

Wie die kontrafaktische Situation der Teilnehmer aussieht, d.h. welcher Personenkreis als<br />

potenzielle Kontrollgruppe auszuwählen ist, hängt von dem Zuweisungsmechanismus ab,<br />

der der Teilnahme oder dem Bezug bestimmter Leistungen zugrunde liegt. Unter Berück-<br />

sichtigung der Zuweisungsregeln, der zugrunde gelegten Fragestellung und den zur Ver-<br />

fügung stehenden Daten wird eine Vergleichsgruppe gesucht, die sich nur in der tatsächli-<br />

chen Teilnahme von den Teilnehmern unterscheidet.<br />

3.2 Parameter <strong>für</strong> Treatmenteffekte<br />

Der zu schätzende Parameter <strong>für</strong> den Teilnahmeeffekt (Treatmenteffekt) hängt von der<br />

Art der Fragestellung und der daraus resultierenden kontrafaktischen Situation ab. Um die<br />

nachfolgende Diskussion möglichst einheitlich und klar gestalten zu können, ist es sinnvoll,<br />

ein paar formale Definitionen zu verwenden. Die Darstellung ist dabei angelehnt an Blun-<br />

dell und Costa Dias (2009).<br />

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